Bürgschaft statt Kaution: Tipps für Mieter in Deutschland
Viele Mieter in Deutschland überlegen, statt einer Barkaution eine Bürgschaft zu stellen. Eine Bürgschaft kann liquider sein, stellt aber andere Pflichten und Risiken dar: Wer bürgt, haftet gegenüber dem Vermieter oft unmittelbar, die genauen Regeln stehen im BGB.[1]
Was ist eine Bürgschaft?
Eine Bürgschaft ist die schriftliche Verpflichtung einer dritten Person (Bürge), für Mietforderungen einzustehen. Im Unterschied zur Barkaution zahlt der Bürge bei Fälligkeit anstelle des Mieters. Achten Sie auf Laufzeit, Maximalbetrag und Kündigungsbedingungen.
Wann eignet sich eine Bürgschaft statt Kaution?
- Wenn Sie keine hohe Barkaution zahlen können, bietet eine Bürgschaft Liquidität.
- Wenn der Bürge solvent ist und bereit, kurzfristig zu haften, kann der Vermieter zustimmen.
- Achten Sie auf das Risiko, dass Freunde oder Familie im Ernstfall Zahlungen leisten müssen.
Welche Dokumente brauchen Sie?
Sammeln Sie diese Unterlagen, bevor Sie die Bürgschaft anbieten oder zustimmen:
- Bürgschaftsvertrag oder -erklärung in Schriftform.
- Identitätsnachweise von Mieter und Bürgen (Kopie Personalausweis).
- Nachweis über bestehende Kautionsvereinbarungen oder Kontobewegungen falls relevant.
- Schriftliche Korrespondenz mit dem Vermieter, insbesondere Vereinbarungen zur Kautionsregelung.
Rechtliche Hinweise und Gerichte
Im Mietrecht gelten die allgemeinen Regeln des BGB, insbesondere die Vorschriften zum Mietvertrag (§§535–580a BGB).[2] Bei Streitigkeiten entscheidet meist das zuständige Amtsgericht; wichtige Präzedenzfälle kommen vom BGH.[3]
FAQ
- Kann eine Bürgschaft die Kaution vollständig ersetzen?
- Ja, wenn Vermieter und Mieter dies vereinbaren. Prüfen Sie die schriftliche Vereinbarung genau.
- Wie dokumentiere ich die Bürgschaft korrekt?
- Speichern Sie den unterschriebenen Bürgschaftsvertrag, Identitätsnachweise und alle E-Mails oder Briefe zum Thema.
- Was passiert, wenn der Bürge nicht zahlt?
- Der Vermieter kann zuerst den Mieter und bei Zahlungsausfall den Bürgen in Anspruch nehmen; gerichtliche Schritte sind möglich.
Anleitung
- Sammeln Sie Bürgschaftsvertrag, Ausweiskopie und Mietvertragskopien.
- Schreiben Sie eine kurze schriftliche Bestätigung an den Vermieter mit Details zur Bürgschaft.
- Notieren Sie Fristen und Laufzeit im Kalender, prüfen Sie Kündigungsmodalitäten.
- Informieren Sie den Bürgen proaktiv über mögliche Forderungen und bewahren Sie Nachweise.
- Bei Streit kontaktieren Sie das zuständige Amtsgericht oder eine Rechtsberatungsstelle.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Amtsgericht: Zuständiges Amtsgericht für Mietstreitigkeiten
- Gesetzestexte und Formulare: BGB §§535–580a (Gesetze im Internet)
- Bundesgerichtshof: Entscheidungen und Leitsätze