Checkliste: Prozesskostenhilfe für Mieter in Deutschland
Was ist Prozesskostenhilfe?
Prozesskostenhilfe (PKH) ermöglicht bedürftigen Personen die Führung eines Gerichtsverfahrens, ohne die vollen Kosten tragen zu müssen. Sie deckt Gerichts- und Anwaltskosten ganz oder teilweise; die gesetzlichen Grundlagen finden sich in der Zivilprozessordnung. Bei mietrechtlichen Streitigkeiten entscheidet meist das Amtsgericht über PKH und die Zulässigkeit der Klage.[2]
Welche Unterlagen braucht die WG?
- Kopie des Mietvertrags aller WG-Mitglieder (document).
- Einkommensnachweise und Kontoauszüge der Antragstellenden, z. B. drei letzte Gehaltsabrechnungen oder Sozialleistungsbescheide (payment).
- Vollständig ausgefüllter Antrag auf Prozesskostenhilfe (Antragsformular) mit kurzer Sachverhaltsdarstellung und Begründung (form).[2]
- Belege zu Mängeln, Mietminderung, Schriftverkehr mit dem Vermieter und Foto- oder Videoaufnahmen (document).
- Vollmachten oder Zustimmungen, falls ein WG-Mitglied den Antrag stellvertretend einreicht (contact).
Behörde und Gericht
Mietrechtliche Streitfälle werden in erster Instanz beim Amtsgericht verhandelt; dort wird auch über Prozesskostenhilfe entschieden. Die gesetzlichen Pflichten von Vermieter und Mieter sind im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt, insbesondere in den §§ 535–580a BGB.[1]
FAQ
- Wer kann Prozesskostenhilfe beantragen?
- Grundsätzlich jede bedürftige Person, also auch einzelne WG-Mitglieder, die die Kosten eines Verfahrens nicht selbst tragen können.
- Muss ich die Kosten später zurückzahlen?
- Wenn sich Ihre finanzielle Lage später verbessert, kann ein Teil der gewährten Hilfe zurückgefordert werden; das Gericht entscheidet individuell.
- Wie lange dauert die Entscheidung?
- Das Gericht prüft die Unterlagen; die Dauer variiert, rechnen Sie mit mehreren Wochen bis Monaten.
Anleitung
- Sammeln Sie alle Dokumente: Mietvertrag, Nachweise, Fotos und Schriftverkehr (document).
- Erstellen Sie eine kurze, sachliche Darstellung des Streitfalls mit Angaben zu Forderungen oder Mietminderung (payment).
- Füllen Sie das Antragsformular vollständig aus und unterschreiben Sie es; fügen Sie Vollmachten bei, wenn nötig (form).
- Reichen Sie den Antrag beim zuständigen Amtsgericht ein oder stellen Sie ihn zur Post mit Nachweis; beachten Sie Fristen (calendar).
- Warten Sie auf den Beschluss des Gerichts und liefern Sie ggf. ergänzende Unterlagen nach (court).
Hilfe und Unterstützung
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) — Gesetze im Internet
- Zivilprozessordnung (ZPO) — Gesetze im Internet
- Bundesgerichtshof (BGH) — Entscheidungen und Informationen