CO-Melder prüfen für Mieter in Deutschland

Sicherheit & Notfallschutz 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in einem Hochhaus in Deutschland sollten Sie CO‑Melder regelmäßig prüfen, damit Sie und Ihre Nachbarn geschützt sind. Diese Anleitung erklärt, wie Mieter CO‑Melder kontrollieren, welche Pflichten Vermieter nach dem Mietrecht haben und welche Schritte bei einem Alarm sinnvoll sind. Sie erhalten eine praktische Checkliste zum Testen, zur Dokumentation von Defekten und zum Melden von Problemen an den Vermieter oder an Behörden. Außerdem beschreiben wir, welche rechtlichen Grundlagen relevant sind und welche Formulare im Streitfall helfen können. Die Sprache ist für Nicht‑Juristen verständlich gehalten und enthält Handlungsschritte, damit Sie schnell handeln können, ohne Fachbegriffe vorauszusetzen. Am Ende finden Sie FAQ, eine Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung und Links zu offiziellen Behörden.

Warum CO‑Melder wichtig sind für Mieter

Kohlenmonoxid (CO) ist geruchlos und kann bei defekten Heizgeräten, Schornsteinen oder unsachgemäßer Lüftung gefährlich werden. Mieter sollten wissen, dass die Gewährleistung der Verkehrssicherheit der Mietwohnung Teil der Vermieterpflichten sein kann.[1] Wenn ein CO‑Melder ausfällt oder Alarm meldet, sind schnelle und dokumentierte Schritte wichtig, um Gesundheitsschäden zu vermeiden und späteren Streit über Verantwortlichkeiten vorzubeugen.

Checkliste: CO‑Melder prüfen in Hochhäusern

  • Monatlich testen (test): Drücken Sie die Testtaste und notieren Sie Datum und Uhrzeit.
  • Batterien prüfen/ersetzen (safety): Wechseln Sie Batterien bei Niedervolt‑Warnung oder mindestens alle 12 Monate.
  • Standort kontrollieren (entry): Stellen Sie sicher, dass Melder nicht verdeckt oder blockiert sind.
  • Defekte schriftlich melden (notice): Senden Sie eine kurze E‑Mail oder einen Brief an den Vermieter mit einer konkreten Frist.
  • Beweise sammeln (evidence): Fotos, Messprotokoll, Zeugen und Uhrzeiten dokumentieren.
  • Bei Symptomen oder Alarm sofort 112 rufen (call) und Wohnung verlassen.
Dokumentieren Sie jeden Test und jede Meldung sofort schriftlich.

Rechte, Pflichten und Formulare

Grundlegend regelt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) die Pflichten des Vermieters zur Erhaltung der Mietsache und zur Gefahrenabwehr. Wesentliche Vorschriften finden sich in den §§ 535–580a BGB.[1] Wenn der Vermieter nicht reagiert, können Mieter Schritte nach der Zivilprozessordnung (ZPO) prüfen, zum Beispiel eine Klage beim zuständigen Amtsgericht.[2]

Wichtige Formulare im Streitfall sind unter anderem der Antrag auf Prozesskostenhilfe (PKH) und die Klageeinreichung beim Amtsgericht. Ein praktisches Beispiel: Wenn Sie wiederholt CO‑Alarm melden, der Vermieter nicht innerhalb einer gesetzten Frist reagiert und die Gefährdung weiterbesteht, können Sie eine Klage beim Amtsgericht einreichen und parallel PKH beantragen, falls die Kosten ein Hindernis darstellen.[3]

Reagieren Sie umgehend bei Alarm und verlassen Sie das Gebäude bei gesundheitlichen Symptomen.

FAQ

Wer muss CO‑Melder einbauen?
Das kann je nach Landesbauordnung und Mietvertrag variieren; in vielen Fällen ist der Vermieter für die technische Sicherheit und die Bereitstellung zuverlässiger Melder verantwortlich.[1]
Wie melde ich einen Defekt korrekt?
Melden Sie den Defekt immer schriftlich (E‑Mail oder Brief), beschreiben Sie den Fehler, fügen Sie Fotos bei und setzen Sie eine angemessene Frist zur Behebung.
Kann ich die Miete mindern, wenn der CO‑Melder nicht funktioniert?
Eine Mietminderung ist möglich, wenn die Gebrauchstauglichkeit erheblich eingeschränkt ist; Erfolg hängt von Beweislast und Umstandsbeschreibung ab, dokumentieren Sie daher alles sorgfältig.[1]

Anleitung

  1. Testen: Drücken Sie die Testtaste und notieren Sie Datum und Ergebnis (test).
  2. Dokumentieren: Fotografieren Sie das Gerät, notieren Sie Uhrzeit und eventuelle Symptome (evidence).
  3. Vermieter informieren: Senden Sie eine schriftliche Mängelanzeige mit einer Frist (notice).
  4. Notruf 112: Bei anhaltendem Alarm oder gesundheitlichen Problemen sofort 112 anrufen und evakuieren (call).
  5. Gerichtliche Schritte prüfen: Wenn keine Reaktion erfolgt, prüfen Sie Klage und PKH beim Amtsgericht (court).

Wichtige Hinweise

  • Gesundheit geht vor: Zögern Sie nicht, bei Verdacht zu evakuieren.
  • Beweissicherung erhöht Ihre Chancen in einem Rechtsstreit.
  • Stellen Sie sicher, dass Melder zugänglich bleiben und nicht verdeckt werden.

Hilfe und Support / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §§ 535–580a — gesetze-im-internet.de
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) — gesetze-im-internet.de
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH) — bundesgerichtshof.de
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.