Dokumente & Fristen für Mieter in Deutschland

Wohngeld & Mietzuschüsse 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland müssen Sie oft Änderungen an Ihrer Wohnung oder Vertragsdaten dem Vermieter melden. Dieser Text erklärt verständlich, welche Unterlagen üblich sind, welche Fristen gelten und wie Sie Nachweise rechtssicher sammeln und einreichen. Sie erhalten Vorlagen und Hinweise, welche Formulare bei Behörden relevant sind, wie Sie Fristen berechnen und welche Schritte bei Problemen mit dem Vermieter oder Gericht zum Schutz Ihrer Rechte sinnvoll sind. Die Sprache bleibt praktisch und schrittweise, damit Sie sofort wissen, welche Dokumente (Fotos, Mietvertrag, Meldebestätigung) nötig sind und wie Sie Fristen einhalten, um Nachteile zu vermeiden. Zum Beispiel: Wenn sich die Bankverbindung ändert, melden Sie die Änderung innerhalb von 14 Tagen mit unterschriebener Erklärung und Kontoauszug.

Welche Änderungen müssen Sie melden?

  • Bankverbindung/SEPA für Mietzahlungen aktualisieren (rent): Benachrichtigen Sie Vermieter schriftlich und legen Sie einen Kontoauszug bei.
  • Ein- oder Auszug weiterer Personen anmelden (move-in): Informieren Sie Vermieter und geben Sie neue Namen an.
  • Untermiete oder gewerbliche Nutzung melden (notice): Holen Sie vorher die Zustimmung des Vermieters ein, wenn erforderlich.
  • Haustieranschaffung melden: Prüfen Sie die Regelungen im Mietvertrag und informieren Sie rechtzeitig.
  • Schäden oder Reparaturen melden (repair): Beschreiben Sie Mangel, Ort und Datum, fügen Sie Fotos bei.
Bewahren Sie Kopien aller Mitteilungen und Nachweise auf.

Benötigte Dokumente

  • Mietvertrag: Zeigt Rechte, Pflichten und Vereinbarungen zwischen Mieter und Vermieter.
  • Schriftliche Änderungsmitteilung / Formular (wenn vorhanden): Kurztext mit Datum, Unterschrift und Änderung.
  • Personalausweis oder Meldebestätigung: Identitätsnachweis bei Namens- oder Adressänderung.
  • Kontoauszug bei Bankwechsel: Nachweis für geänderte SEPA-Daten.
  • Fotos und Datumsangaben bei Schäden: Sichern Sie Beweismaterial sofort.
Antworten Sie rechtzeitig auf formelle Schreiben, um Fristverluste zu vermeiden.

Fristen und wie Sie sie berechnen

Es gibt keine einheitliche Frist für alle Änderungen; manche Pflichten ergeben sich aus Vertrag, andere aus gesetzlichen Regeln. Wichtige Fristen sollten Sie schriftlich dokumentieren und den Zugang per Einschreiben oder E-Mail mit Lesebestätigung nachweisen. Die allgemeinen Mieterrechte und Pflichten finden Sie im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)[1].

  • Bankdaten ändern: Innerhalb von 14 days / Tagen melden, damit Mietzahlungen korrekt laufen.
  • Untermiete: So früh wie möglich und idealerweise vor Beginn (within notice period).
  • Reparaturen: Umgehend melden; für schwerwiegende Mängel sollte der Vermieter schnell reagieren (reasonable time).

Wenn Streit entsteht, sind gerichtliche Schritte möglich; Zivilprozessregeln (ZPO) beschreiben Abläufe für Klagen wie Räumungsklagen[2]. Mietstreitigkeiten beginnen in der Regel beim Amtsgericht; bei Berufungen sind Landgerichte und schließlich der Bundesgerichtshof zuständig[3].

Formulare & Muster

  • Kündigungsschreiben (Muster): Schriftliche, datierte Kündigung mit Unterschrift; Beispiel: Wenn Sie den Mietvertrag beenden, nennen Sie Datum des Auszugs und übergeben den Schlüssel.
  • Schriftliche Änderungsmitteilung: Kurze Erklärung (z. B. "Änderung der Bankverbindung"), Datum, Unterschrift, Beleg beifügen.
  • WBS-Antrag / Wohnberechtigungsschein: Bei gefördertem Wohnraum beim örtlichen Wohnungsamt einreichen; prüfen Sie Voraussetzungen frühzeitig.

FAQ

Wann muss ich eine neue Bankverbindung melden?
Melden Sie die neue Bankverbindung sobald Sie sicher sind, spätestens innerhalb von 14 Tagen, und fügen Sie einen Kontoauszug bei.
Können Vermieter eine schriftliche Bestätigung verlangen?
Ja, Vermieter können zur Nachvollziehbarkeit eine schriftliche Mitteilung oder unterschriebene Erklärung verlangen; bewahren Sie Kopien auf.
Was passiert, wenn ich Fristen verpasse?
Verpasste Fristen können zu Zahlungsausfällen oder Problemen bei Rückerstattungen führen; reagieren Sie schnell und dokumentieren Sie die Nachreichung.

Anleitung

  1. Schritt 1: Sammeln Sie alle relevanten Unterlagen (Mietvertrag, Ausweis, Fotos).
  2. Schritt 2: Erstellen Sie eine schriftliche Änderungsmitteilung mit Datum und Unterschrift.
  3. Schritt 3: Fügen Sie notwendige Belege bei (Kontoauszug bei Bankwechsel, Meldebestätigung bei Adressänderung).
  4. Schritt 4: Senden Sie die Mitteilung per Einschreiben oder E-Mail mit Lesebestätigung und speichern Sie den Versandbeleg.
  5. Schritt 5: Bei Streit: Prüfen Sie Fristen, sammeln Sie Beweise und wenden Sie sich ggf. an das Amtsgericht oder an Beratungsstellen.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Fristen einhalten verhindert rechtliche Nachteile.
  • Dokumentation (Fotos, E‑Mails, Kontoauszüge) ist entscheidend.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §§ 535–580a
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO)
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.