Betriebskostenprüfung beauftragen für Mieter in Deutschland
Was ist eine Betriebskostenprüfung?
Eine Betriebskostenprüfung bedeutet, dass Abrechnungen, Belege und Verteilerschlüssel geprüft werden, um zu überprüfen, ob die ausgewiesenen Nebenkosten korrekt sind. Eine Prüfung kann Formalfehler, fehlerhafte Umlageschlüssel oder fehlende Belege aufdecken.
Wann lohnt sich eine Prüfung?
- Bei hohen Nachforderungen oder auffälligen Kostenpositionen in der Abrechnung.
- Wenn Belege fehlen oder widersprüchliche Einträge auftauchen.
- Wenn Fristen zur Abrechnung oder zur Geltendmachung von Einwendungen betroffen sind.
- Wenn der Vermieter nicht auf Kontaktversuche reagiert oder Einsicht verweigert.
Praktische Schritte vor der Beauftragung
Sammeln Sie systematisch alle relevanten Unterlagen und prüfen Sie formale Fehler. Dokumentation erhöht die Erfolgschancen.
- Belege sammeln: Abrechnungen, Zahlungsnachweise, Verträge und Zählerstände.
- Fotos und Notizen anfertigen, insbesondere bei Zählerständen oder Mängeln.
- Fristen prüfen: Widerspruchsfristen und Abrechnungszeiträume beachten.
- Musteranschreiben oder amtliche Formulare bereitlegen, um Einsicht oder Korrektur zu verlangen.
Wenn Sie die Prüfung beauftragen wollen, holen Sie immer ein schriftliches Angebot ein und klären die Kostenübernahme. In manchen Fällen führt ein Streit zur Entscheidung vor dem zuständigen Amtsgericht.[2] Musteranschreiben des Bundesministeriums der Justiz können helfen, formell korrekt vorzugehen.[3]
FAQ
- Wer kann eine Betriebskostenprüfung verlangen?
- Jeder Mieter oder jede Mieterin der betreffenden Wohnung kann eine Prüfung verlangen; der Vermieter muss die Belege vorlegen.
- Wie lange dauert eine Prüfung?
- Die Dauer richtet sich nach Umfang und Verfügbarkeit der Belege; rechnen Sie mit Wochen bis mehreren Monaten.
- Welche Formulare brauche ich?
- Es gibt kein gesetzlich vorgeschriebenes Formular, aber Musteranschreiben und Hinweise des Bundesministeriums der Justiz sind praktisch und empfehlenswert.[3]
Anleitung
- Dokumente sammeln: Abrechnungen, Mietvertrag, Zahlungsbelege und Zählerstände bereitlegen.
- Muster schreiben und Einsicht in die Belege beim Vermieter schriftlich anfordern (Frist setzen).[3]
- Fachperson beauftragen und Kostenangebot einholen, wenn Unklarheiten bestehen.
- Falls notwendig, Klage oder Leistungsantrag beim zuständigen Amtsgericht einreichen.[2]
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bundesministerium der Justiz — Formulare und Musterschreiben
- Gesetze im Internet — Gesetzestexte (BGB, BetrKV)
- Bundesgerichtshof — Entscheidungen und Hinweise
