Kappungsgrenze für Mieter in Deutschland

Miete & Mietpreisbremse 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland stoßen Sie bei angekündigten Mieterhöhungen oft auf Begriffe wie Kappungsgrenze, ortsübliche Vergleichsmiete und Fristen. Dieser Artikel erklärt verständlich, wie die Kappungsgrenze in angespannten Wohnungsmärkten wirkt, welche Fristen gelten und welche Unterlagen Sie bereithalten sollten. Sie erfahren, wann eine Erhöhung innerhalb von drei Jahren begrenzt ist, wie Sie auf ein Schreiben richtig reagieren und welche Behörden und Gerichte zuständig sind. Praktische Schritte, Formulare und Beispiele helfen Ihnen, Ihre Rechte als Mieter durchzusetzen oder rechtzeitig Widerspruch vorzubereiten. Die Hinweise sind praktisch, neutral und auf die Bedürfnisse deutscher Mieter zugeschnitten.

Was ist die Kappungsgrenze?

Die Kappungsgrenze beschränkt, um wie viel ein Vermieter die Miete innerhalb eines bestimmten Zeitraums erhöhen darf. Nach §558 BGB ist eine Erhöhung in der Regel auf 20 % innerhalb von drei Jahren begrenzt, in Gebieten mit angespannten Märkten kann eine landesrechtliche Begrenzung auf 15 % gelten[1]. Die Kappungsgrenze gilt zusätzlich zu den Voraussetzungen für eine Mieterhöhung zur ortsüblichen Vergleichsmiete.

In vielen Fällen begrenzt die Kappungsgrenze kurzfristig mögliche Mieterhöhungen.

Wann gilt die Kappungsgrenze in angespannten Märkten?

Eine Kappung auf 15 % tritt nur in Gebieten in Kraft, die ein Land als angespannt definiert hat; das ist eine landesrechtliche Entscheidung. Ob Ihr Wohnort betroffen ist, erfahren Sie bei der zuständigen örtlichen Behörde oder dem Amtsgericht als Ort der örtlichen Zuständigkeit für mietrechtliche Streitigkeiten[2].

  • Prüfen Sie Fristen: Der Vermieter muss die Fristregeln einhalten und die Erhöhung mit Datum zustellen.
  • Formulare und Schreiben: Sammeln Sie das Mieterhöhungsschreiben und alle Begründungen des Vermieters.
  • Belege sammeln: Mietvergleiche, ältere Mietverträge und Fotos können Ihre Argumente stützen.
  • Kontakt: Suchen Sie rechtliche Beratung frühzeitig oder prüfen Sie Beratungshilfe/Prozesskostenhilfe für Gerichtsverfahren[3].
  • Gerichtliche Zuständigkeit: Für Streitigkeiten ist in der Regel das Amtsgericht zuständig.
Antworten Sie auf Mieterhöhungsschreiben innerhalb der Fristen, um Rechte nicht zu verlieren.

Wenn die angekündigte Erhöhung ungewöhnlich hoch erscheint, prüfen Sie die Begründung genau: Wurde ein örtlicher Mietspiegel, Mietvergleich oder Gutachten herangezogen? Fehlt eine nachvollziehbare Begründung, können Sie innerhalb der genannten Fristen Widerspruch einlegen und die Einhaltung der Kappungsgrenze prüfen lassen.

FAQ

Was bedeutet die Kappungsgrenze konkret für meine Wohnung?
Die Kappungsgrenze legt fest, um wie viel die Miete innerhalb eines festgelegten Zeitraums steigen darf; in der Regel sind das 20 % innerhalb von drei Jahren, in ausgewiesenen angespannten Märkten 15 %.
Welche Fristen muss ich beachten?
Reagieren Sie zeitnah auf das Mieterhöhungsschreiben: Prüfen Sie Zustellung, Fristen und legen Sie bei Unklarheiten binnen der genannten Fristen Widerspruch ein.
Wo kann ich Hilfe oder Formulare bekommen?
Nutzen Sie Beratungsangebote, Rechtsanlaufstellen oder beantragen Sie Beratungshilfe bzw. Prozesskostenhilfe bei Gericht; Formulare und Informationen gibt es bei den Justizbehörden.

Anleitung

  1. Unterlagen prüfen: Sammeln Sie Mietvertrag, vorherige Mieterhöhungen und den aktuellen Mieterhöhungsvorschlag.
  2. Begründung anfordern: Fordern Sie eine nachvollziehbare Begründung oder den benutzten Mietspiegel schriftlich an.
  3. Beratung suchen: Kontaktieren Sie eine Rechtsberatung oder Mieterberatung und prüfen Sie Beratungshilfe.
  4. Fristgerecht reagieren: Schreiben Sie Widerspruch oder bereiten Sie eine Klage vor, falls die Erhöhung unrechtmäßig erscheint.
  5. Gerichtliche Schritte: Reichen Sie bei Bedarf Klage beim zuständigen Amtsgericht ein oder nutzen Sie außergerichtliche Einigungsmöglichkeiten.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Gesetze im Internet – BGB §558
  2. [2] Justizportal des Bundes und der Länder
  3. [3] Justizportal – Formulare (Beratungshilfe / Prozesskostenhilfe)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.