Kappungsgrenze für Mieter in Deutschland: Checkliste

Miete & Mietpreisbremse 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland sollten Sie die Kappungsgrenze kennen, bevor Sie einer Mieterhöhung zustimmen. Diese Regel begrenzt, wie stark die Miete innerhalb eines bestimmten Zeitraums steigen darf. In diesem Artikel finden Sie eine verständliche Checkliste mit konkreten Schritten, Dokumenten und Fristen, die Sie prüfen sollten. Wir erklären, welche Belege relevant sind, wie Sie eine schriftliche Begründung anfordern und wann das Amtsgericht zuständig ist. Die Hinweise sind praxisnah gehalten, sodass Sie als Erstmieter Ihre Rechte erkennen und gezielt handeln können.

Was ist die Kappungsgrenze?

Die Kappungsgrenze beschränkt in Deutschland, um wie viel Prozent der Vermieter die Miete innerhalb von drei Jahren erhöhen darf. In der Regel liegt diese Grenze bei 20 %, in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt bei 15 %. Gesetzliche Grundlagen finden Sie im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), insbesondere bei Regelungen zur Mieterhöhung.[1]

Die Kappungsgrenze schützt Mieter vor zu schnellen und hohen Mieterhöhungen.

Checkliste: Schritte vor einer Mieterhöhung

  • Prüfen Sie das Datum der letzten Mieterhöhung (time), um den Dreijahreszeitraum zu berechnen.
  • Sammeln Sie alle Zahlungsbelege, Kontoauszüge und Quittungen zur Miete (rent).
  • Dokumentieren Sie den Wohnungszustand mit Fotos und Übergabeprotokollen (evidence).
  • Fordern Sie schriftlich die Begründung für die Mieterhöhung und Vergleichsmieten an (notice).
  • Notieren Sie Ansprechpartner, Termine und Fristen zur Kommunikation mit dem Vermieter (call).
Frühzeitige Dokumentation erleichtert spätere Widersprüche und gerichtliche Schritte.

Was tun bei einer Überschreitung?

Wenn die geplante Erhöhung die Kappungsgrenze zu überschreiten scheint, reagieren Sie schriftlich und fristgerecht. Bitten Sie um eine detaillierte Begründung und prüfen Sie, ob die Erhöhung innerhalb von drei Jahren liegt. Sind Unklarheiten vorhanden, können Sie die Zustimmung verweigern und notfalls rechtliche Schritte prüfen. Für gerichtliche Klärungen ist das Amtsgericht zuständig; prozessuale Regeln finden sich in der Zivilprozessordnung (ZPO).[2]

Antworten Sie immer schriftlich und bewahren Sie Nachweise für alle Fristen auf.

Anleitung

  1. Überwachen Sie Fristen: Berechnen Sie den Dreijahreszeitraum seit der letzten Mieterhöhung (time).
  2. Fordern Sie die schriftliche Mieterhöhung mit Begründung und Vergleichsmieten an (form).
  3. Sammeln Sie Beweise: Zahlungsbelege, Fotos und Übergabeprotokolle sichern (evidence).
  4. Prüfen Sie Beratung: Kontaktieren Sie ggf. die örtliche Rechtsberatung oder Anwalt und bereiten Sie Unterlagen für das Amtsgericht vor (court).

Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden

  • Keine Fristen notieren: Versäumen Sie eine Frist, verlieren Sie Rechte.
  • Unvollständige Dokumentation: Ohne Belege sind Widersprüche schwer durchsetzbar.
  • Formlose Ablehnung: Legen Sie immer Widerspruch schriftlich und begründet ein.
Bewahren Sie alle Schreiben und Nachweise mindestens bis drei Jahre auf.

FAQ

1) Was genau begrenzt die Kappungsgrenze?
Die Kappungsgrenze limitiert prozentual die Erhöhung der Miete innerhalb eines Dreijahreszeitraums; regional können abweichende Werte gelten.
2) Kann ich einer Mieterhöhung widersprechen?
Ja. Sie können schriftlich widersprechen und Belege anfordern; bei Streit ist das Amtsgericht zuständig.
3) Welche Unterlagen sind für ein Verfahren wichtig?
Zahlungsbelege, Übergabeprotokolle, Fotos und der Schriftwechsel mit dem Vermieter sind entscheidend.

Kernaussagen

  • Prüfen Sie Fristen und den Dreijahreszeitraum sofort.
  • Sichern Sie alle Belege und Dokumente vollständig.
  • Fordern Sie schriftliche Begründungen bei Mieterhöhungen an.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Gesetze im Internet — BGB §558
  2. [2] Gesetze im Internet — Zivilprozessordnung (ZPO)
  3. [3] Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJ)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.