Kautionskonto wechseln: Tipps für Mieter in Deutschland

Kaution & Kautionskonto 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland kann ein Wechsel des Kautionskontos Fragen und Unsicherheit aufwerfen. In diesem Text finden Sie eine verständliche, schrittweise Anleitung, wie Sie einen Kontowechsel nachweisen, welche Belege wichtig sind und welche Rechte Sie gegenüber dem Vermieter haben. Wir erklären, welche gesetzlichen Vorgaben zu Kautionskonten gelten, wie Sie Forderungen prüfen und wann eine Klärung vor dem Amtsgericht sinnvoll ist. Die Hinweise sind praxisnah und zeigen, wie Sie systematisch Belege sammeln, Fristen beachten und nötigenfalls formell vorgehen, um die Kaution zurückzuerhalten oder unberechtigte Abbuchungen zu belegen.

Kautionskonto wechseln: was gilt?

Nach § 551 BGB hat die Kaution bestimmte Schutzfunktionen; bei einem Kontowechsel sollten Mieter nachweisen können, dass die Kaution ordnungsgemäß verwahrt wurde[1]. Dokumente wie Kontoauszüge, Überweisungsbelege und schriftliche Mitteilungen an den Vermieter sind dafür zentral. Achten Sie darauf, ob im Mietvertrag ein spezielles Kautionskonto vereinbart ist und ob der Vermieter einer Umschichtung zustimmen muss. Wenn Unklarheiten bestehen, ist das Amtsgericht zuständig für mietrechtliche Streitigkeiten[2].

  • Belege sammeln: Kontoauszüge, Überweisungsbelege und Zahlungsnachweise sichern.
  • Vermieter schriftlich informieren: Beschreiben Sie den Kontowechsel und fordern Sie Bestätigung an.
  • Fristen beachten: Reagieren Sie innerhalb gesetzter Fristen auf Nachfragen oder Forderungen.
  • Rückzahlung prüfen: Überprüfen Sie Gutschriften und mögliche Abzüge nach Auszug.
Bewahren Sie digitale und Papierbelege geordnet für mindestens drei Jahre auf.

Beweise richtig sammeln

Praktisch geeignet sind:

  • Kontoauszüge mit eingehender Kautionszahlung.
  • Überweisungsbestätigungen und Quittungen des Vermieters.
  • Schriftwechsel per E-Mail oder Einschreiben über Kontoänderungen.
  • Fotos oder Screenshots von Kontoeinstellungen und Buchungsdetails.
Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Chancen bei Rückforderungen oder Rechtsstreitigkeiten.

Falls der Vermieter die Belege anzweifelt, können Sie Kopien bei Ihrer Bank anfordern oder Kontoauszüge elektronisch exportieren. Vermerken Sie in Ihrem eigenen Log Datum, Uhrzeit und Anlass jeder Kommunikation.

Wenn der Vermieter nicht kooperiert

Bleibt eine Klärung mit dem Vermieter erfolglos, empfiehlt sich eine schriftliche Aufforderung zur Klärung und, wenn nötig, die Prüfung rechtlicher Schritte. Für mietrechtliche Ansprüche sind in vielen Fällen das Amtsgericht und im weiteren Verlauf das Landgericht oder der Bundesgerichtshof als nächste Instanzen relevant[3]. Beachten Sie dabei die zivilprozessualen Regeln und Fristen.

Reagieren Sie zügig auf Mahnungen, um Verfahrensrisiken zu vermeiden.

FAQ

Wer entscheidet über Streitigkeiten zur Kaution?
Im ersten Schritt entscheidet in der Regel das zuständige Amtsgericht über mietrechtliche Streitigkeiten wie Kautionsrückzahlung oder unerlaubte Abbuchungen.[2]
Welche Belege reichen für den Nachweis des Kontowechsels?
Kontoauszüge, Überweisungsbestätigungen, E-Mails oder Einschreiben an den Vermieter sowie Bankbestätigungen sind geeignete Nachweise.
Gibt es eine gesetzliche Frist für die Rückzahlung der Kaution?
Das Gesetz nennt keine starre Frist; die Rückzahlung erfolgt nach Beendigung des Mietverhältnisses und Prüfung auf Ansprüche. Praxis und Rechtsprechung geben hier Orientierung, prüfen Sie im Zweifelsfall mit juristischer Hilfe.[1]

Anleitung

  1. Sammeln Sie alle relevanten Belege und erstellen Sie eine übersichtliche Datei.
  2. Informieren Sie den Vermieter schriftlich über den Kontowechsel und bitten Sie um Bestätigung.
  3. Setzen Sie eine angemessene Frist für die Antwort und notieren Sie diese.
  4. Wenn keine Einigung gelingt, prüfen Sie ein gerichtliches Vorgehen beim zuständigen Amtsgericht.[2]
  5. Sichern Sie den Rückzahlungsanspruch und dokumentieren Sie jede Zahlung.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] BGB §551 (Gesetze im Internet)
  2. [2] Zuständigkeit Amtsgericht (Justizportal)
  3. [3] Bundesgerichtshof – Instanz und Entscheidungen
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.