Kautionsrueckzahlung: 5 Schritte für Mieter in Deutschland

Kaution & Kautionskonto 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland erleben Sie manchmal, dass der Vermieter nicht die volle Kaution zurückzahlt oder nur teilweise erstattet. Dieses Praxisleitfaden zeigt in fünf klaren Schritten, wie Sie Forderungen dokumentieren, Fristen prüfen und rechtssichere Beweise sammeln, um eine Teilrückzahlung ohne langwierigen Streit durchzusetzen. Ich erkläre verständlich, welche Formulare und Nachweise sinnvoll sind, wie Sie Musteranschreiben korrekt verwenden und wann sich eine Klage vor dem Amtsgericht lohnt. Ziel ist, Sie handlungsfähig zu machen: einfache Schritte, konkrete Vorlagentexte und Hinweise auf offizielle Gerichts- und Gesetzesstellen in Deutschland helfen Ihnen, Ihre Rechte sachlich durchzusetzen und unnötige Kosten zu vermeiden. Lesen Sie die Beispiele und prüfen Sie Fristen sofort.

Warum Teilrückzahlung prüfen?

Nicht jede Abzugsforderung des Vermieters ist automatisch berechtigt. Die gesetzlichen Grundlagen zum Mietvertrag und zur Vermieterpflicht finden Sie im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)[1], insbesondere in den §§ 535–580a, sowie die zivilprozessualen Regeln zur Klage vor dem Amtsgericht in der Zivilprozessordnung (ZPO)[2].

In den §§ 535–580a BGB stehen die wichtigsten Regeln zum Mietvertrag.

5 Schritte zur Teilrückzahlung

  1. Sammeln Sie Fotos, Rechnungen, Übergabeprotokolle und alle Belege als Beweismaterial.
  2. Berechnen Sie die geforderten Kosten praktisch: Positionen einzeln prüfen und gegebenenfalls nachrechnen.
  3. Prüfen Sie Fristen: Forderungen sollten innerhalb der Abrechnungs- und Verjährungsfristen geltend gemacht werden.
  4. Nutzen Sie ein Musteranschreiben zur Aufforderung zur Rückzahlung; für Vorlagen und Formulare siehe offizielle Stellen[4].
  5. Wenn der Vermieter nicht reagiert, prüfen Sie Klagewege vor dem zuständigen Amtsgericht und die Anwendung der ZPO[2][3].
Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Chancen vor Gericht.

Praxisbeispiel: Rechenweg

Angenommen, die Kaution betrug 1.200 EUR und der Vermieter zieht 350 EUR für Reparaturen ab. Fordern Sie genaue Rechnungen und prüfen Sie, ob die Arbeiten vereinbarungsgemäß sind. Besteht nur an einer Position Zweifel, fordern Sie Teilrückzahlung für den unstrittigen Rest ein und dokumentieren Sie die offene Position separat.

Reagieren Sie schriftlich und innerhalb gesetzter Fristen, um Ansprüche nicht zu gefährden.

Was tun bei Nicht-Reaktion des Vermieters?

Schicken Sie zunächst ein formelles Mahnschreiben mit Fristsetzung und Belegkopien; bleiben Sie bei sachlichen Forderungen. Wenn keine Antwort erfolgt, ist der nächste Schritt die schriftliche Klageeinreichung beim Amtsgericht nach den Regeln der ZPO[2]. Erwägen Sie zuvor eine letzte Aufforderung mit konkreter Zahlungsfrist und Hinweis auf gerichtliche Schritte.

Häufige Fragen

Wann kann der Vermieter einen Teil der Kaution einbehalten?
Ein Einbehalt ist möglich, wenn nachweisbare Schäden oder offene Nebenkosten bestehen; pauschale Kürzungen ohne Beleg sind nicht zulässig.
Welche Beweise helfen dem Mieter?
Fotos, Übergabeprotokolle, Reparaturrechnungen, Zeugenangaben und Schriftverkehr sind besonders geeignet.
Wie lange habe ich Zeit, Ansprüche geltend zu machen?
Verjährungs- und Abrechnungsfristen können unterschiedlich sein; prüfen Sie Fristen frühzeitig und reagieren Sie zeitnah.

Anleitung

  1. Belege sammeln: Fotos, Rechnungen, Protokolle.
  2. Kosten aufschlüsseln: unstrittige Beträge sofort einfordern.
  3. Musteranschreiben senden: Frist setzen, Zahlung verlangen.
  4. Fristen beachten: auf Antwort oder Zahlung innerhalb gesetzter Frist bestehen.
  5. Bei Bedarf Klage einreichen: Amtsgericht anwählen und ZPO-Regeln folgen.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) - Gesetze im Internet
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) - Gesetze im Internet
  3. [3] Amtsgerichtliche Zuständigkeit und Verfahren - justiz.de
  4. [4] Musteranschreiben und Formulare - Bundesministerium der Justiz
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.