Kautionsrückzahlung: Checkliste für Mieter in Deutschland
Als Mieter in Deutschland ist es üblich, nach Auszug eine teilweise oder vollständige Rückzahlung der Kaution zu erwarten. Diese Anleitung hilft Ihnen, eine Checkliste zu erstellen, Fristen zu setzen und die richtigen Belege zusammenzustellen, damit Sie Ihre Rückzahlungsansprüche fristgerecht durchsetzen können. Wir erklären verständlich, welche Unterlagen wichtig sind, wie Sie eine schriftliche Aufforderung korrekt formulieren und welche Schritte folgen, wenn der Vermieter nur einen Teilbetrag zurückzahlt oder nicht reagiert. Die Hinweise orientieren sich an relevanten gesetzlichen Grundlagen und richten sich an Nicht-Juristen; praktische Vorlagen, Fristen und die Anlaufstellen für Beschwerden werden genannt, damit Sie als Mieter Ihre Rechte in Deutschland sicher wahrnehmen können.
Was tun bei Teilrückzahlung der Kaution?
Überprüfen Sie zuerst schriftlich, welche Positionen der Vermieter geltend macht (Schäden, ausstehende Nebenkosten, Mietrückstände). Fordern Sie eine detaillierte Abrechnung an und verweisen Sie auf die einschlägigen Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) zur Mietpflicht und Rückzahlung.[1]
Checkliste: Dokumente & Fristen
- Mietvertrag kopieren und Kautionsvereinbarung prüfen.
- Übergabeprotokoll, Fotos und Mängelaufzeichnungen zusammenstellen.
- Kautionskontoauszug prüfen und Nachweise für Abzüge sammeln.
- Schriftliche Aufforderung zur Rückzahlung mit klarer Frist (z. B. 14 Tage) versenden.
- Bankverbindung angeben und Teilbetrag konkret benennen.
Anfordern & Fristen
Formulieren Sie eine kurze, sachliche Forderung als Brief oder E‑Mail mit Frist und Fristdatum; benennen Sie die Höhe der Rückzahlung und fügen Sie Belege bei. Wenn der Vermieter nicht reagiert, senden Sie eine Mahnung und kündigen an, dass Sie nötigenfalls gerichtliche Schritte einleiten.
Wenn der Vermieter nicht zahlt
- Erneut schriftlich nachfragen und gegebenenfalls eine Fristverlängerung ausschließen.
- Letzte Mahnung mit Frist und Hinweis auf mögliche Klage beim Amtsgericht senden.
- Wenn nötig Klage beim zuständigen Amtsgericht einreichen; Mietrechtsstreitigkeiten werden dort verhandelt.[2]
FAQ
- Was ist eine Teilrückzahlung?
- Eine Teilrückzahlung liegt vor, wenn der Vermieter nach Auszug nicht den vollen Kautionsbetrag, sondern nur einen Teil zurückzahlt, meist wegen angeblicher Schäden oder offener Kosten.
- Wie lange hat der Vermieter Zeit zur Rückzahlung?
- Das Gesetz schreibt keine feste Frist für die Kautionsrückzahlung vor; üblicherweise ist aber eine Abrechnung und Rückzahlung innerhalb einiger Wochen bis Monate erwartet, abhängig von der Abrechnung der Nebenkosten.[1]
- Welche Unterlagen brauche ich für eine Forderung?
- Mietvertrag, Übergabeprotokoll, Kontoauszug der Kaution, Fotos und alle Quittungen oder Rechnungen, die Ihre Einwände belegen.
Anleitung
- Schriftliche Forderung formulieren: Betrag, Frist (z. B. 14 Tage) und Kontodaten angeben.
- Belege beifügen: Übergabeprotokoll, Fotos und Kontoauszug.
- Frist verstreichen lassen und falls keine Reaktion, Mahnung senden.
- Bei weiterem Ausbleiben der Zahlung Klage beim Amtsgericht vorbereiten.
Wichtigste Punkte
- Dokumentation: Übergabeprotokoll und Fotos sichern.
- Fristen setzen: klare, schriftliche Frist in Forderungen nennen.
- Bankverbindung und Teilbetrag deutlich angeben, um Verzögerungen zu vermeiden.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – Gesetze im Internet
- Informationen zu Amtsgerichten – Justiz
- Bundesministerium der Justiz (BMJ) – Formulare und Hinweise