Kündigung in WGs: Mieterrechte in Deutschland sichern
Als Mieter in einer Wohngemeinschaft in Deutschland stehen Sie bei einer Kündigung vor speziellen organisatorischen und rechtlichen Fragen. Dieser Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Mieter eine WG-Kündigung abstimmen, Fristen nach dem BGB einhalten und einen rechtssicheren Musterbrief erstellen. Sie lernen, welche Formulare und Nachweise notwendig sind, wann das Amtsgericht zuständig werden kann und wie man Widersprüche oder gerichtliche Schritte vorbereitet. Praxisnahe Beispiele zeigen, wie Kosten, Kaution und Wohnungsübergabe geregelt werden. Ich erkläre, wie ein Übergabeprotokoll erstellt wird, welche Beweise bei Mängeln sinnvoll sind und wie man die Kautionsabrechnung prüft. Außerdem finden Mieter Vorlagen für Kündigungsschreiben und eine Checkliste zum geregelten Auszug.
Was Mieter in einer WG bei Kündigung beachten müssen
Die rechtlichen Grundlagen zur Kündigung von Mietverhältnissen finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), insbesondere in den §§ 535–580a.[1] Bei Streitigkeiten über Räumung oder Zahlung kann die Zivilprozessordnung (ZPO) relevant werden; gerichtliche Verfahren laufen meist über das Amtsgericht.[2]
- Kündigungstermin abstimmen und Fristen klären.
- Kündigungsschreiben schriftlich erstellen und von allen kündigenden Mitbewohnern unterschreiben.
- Zustellung nachweisen (Einschreiben oder persönliches Übergabeprotokoll).
- Zustand der Wohnung dokumentieren: Fotos, Mängelliste und Übergabeprotokoll anfertigen.
- Kaution prüfen lassen und Abrechnung verlangen; mögliche Abzüge begründen lassen.
- Wohnungsübergabe planen, Schlüsselübergabe dokumentieren und Übergabeprotokoll unterschreiben.
Formulare und Muster
Es gibt kein bundesweit verbindliches Formular für eine Mieter-Kündigung; das Kündigungsschreiben sollte jedoch Name, Anschrift, Mietvertragsdaten, das Kündigungsdatum, die Einhaltung der Frist und die Unterschrift enthalten. Ergänzend hilfreich sind ein Übergabeprotokoll und eine Liste mit Fotos als Beweismittel. Bei Räumungsklagen und formellen Anträgen gelten Vorschriften der ZPO.[2]
Musterkündigung (Beispiel)
Vor- und Nachname Mieter; Adresse; Vermieteradresse; Betreff: Kündigung des Mietverhältnisses zum [Datum]; Text: Hiermit kündige ich den Mietvertrag für die Wohnung [Adresse] fristgerecht zum [Datum]. Bitte senden Sie eine Kündigungsbestätigung. Mit freundlichen Grüßen, Unterschrift.
Häufige Fragen
- Wer muss in einer WG die Kündigung unterschreiben?
- Grundsätzlich müssen alle Personen unterschreiben, die rechtlich als Mieter im Mietvertrag stehen; Untermieter haben gesonderte Regeln.
- Was passiert, wenn Mitbewohner der Kündigung nicht zustimmen?
- Fehlt die Zustimmung eines vertraglich eingetragenen Mieters, bleibt das Mietverhältnis für diese Person bestehen; gemeinsame Lösungen oder rechtliche Beratung helfen weiter.
- Wie kann ich die Kaution zurückfordern?
- Nach Wohnungsübergabe muss der Vermieter die Kaution abrechnen; fordern Sie eine schriftliche Abrechnung und prüfen Sie Abzüge mit Belegen.
Anleitung
- Termin und Frist prüfen: Ermitteln Sie die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist und notieren Sie das Enddatum.
- Kündigungsschreiben vorbereiten: Nennen Sie Mietobjekt, Datum und Unterschriften aller betroffenen Mieter.
- Zustellung sicherstellen: Verschicken Sie das Schreiben per Einschreiben oder übergeben Sie es gegen Empfangsbestätigung.
- Dokumentation anfertigen: Fotos, Übergabeprotokoll und Mängelliste sind wichtig für spätere Ansprüche.
- Wohnungsübergabe durchführen: Gemeinsame Schlüsselübergabe und unterschriebenes Protokoll.
- Bei Streit: Fristen wahren und, falls nötig, Klage beim Amtsgericht vorbereiten; ziehen Sie Belege und Fristen der ZPO heran.[2]
Hilfe und Unterstützung
- [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §§ 535–580a — gesetze-im-internet.de
- [2] Zivilprozessordnung (ZPO) — gesetze-im-internet.de
- [3] Veröffentlichungen des Bundesgerichtshofs (BGH) — bundesgerichtshof.de