Mieter: Aufzug nachrüsten 2025 in Deutschland

Barrierefreiheit & Behindertenrechte 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025
Viele Mieter in Deutschland stehen 2025 vor dem Thema Aufzugnachrüstung: im Altbau fehlen oft barrierefreie Zugänge, Bewohner benötigen Hilfe beim Einbau oder der Terminvereinbarung. Als Mieter sollten Sie wissen, welche Dokumente Sie sammeln, welche Fristen gelten und wie Sie formell beim Vermieter vorgehen. In diesem Text erkläre ich praxisnah, welche schriftlichen Nachweise, Fotos und Kostenvoranschläge nötig sind, welche Behördenseiten und Gerichte relevant werden können und wie Sie einen verbindlichen Zeitplan vereinbaren. Die Sprache ist einfach gehalten, damit Sie ohne juristisches Vorwissen konkrete Schritte durchführen, Risiken vermeiden und Ihre Rechte im Alltag schützen können. Ich nenne Fristen, Musterdokumente und praktische Beispiele, damit Sie sofort handeln können.

Welche Unterlagen Sie brauchen

Für eine erfolgreiche Vereinbarung über eine Aufzugnachrüstung sammeln Sie zuerst alle relevanten Unterlagen. Das hilft, Forderungen klar zu formulieren und Fristen zu setzen.

  • Schriftliche Anfrage oder Mängelanzeige an den Vermieter mit konkretem Wunsch nach Aufzugseinbau und Terminvorschlag.
  • Fotos vom Treppenhaus, Maße und ein einfacher Lageplan zur Dokumentation der aktuellen Zugänglichkeit.
  • Kostenvoranschläge von mindestens zwei Fachfirmen, damit Aufwand und Kosten konkret belegt sind.
  • Ärztliche Bescheinigung oder Schwerbehindertenausweis, falls Barrierefreiheit aus medizinischen Gründen erforderlich ist.
  • Frühere Schriftwechsel, Termine und eine Liste mit gewünschten Fristangaben für die Umsetzung.
Fordern Sie schriftliche Kostenvoranschläge von Fachfirmen an.

Fristen und Vereinbarung mit dem Vermieter

Setzen Sie in Ihrer schriftlichen Anfrage eine angemessene Frist zur Stellungnahme — etwa 14 bis 30 Tage — und begründen Sie, warum der Umbau nötig ist. Berufen Sie sich dabei sachlich auf Ihre Wohnbedürfnisse und dokumentieren Sie Antworten und Termine schriftlich. Sollte der Vermieter nicht reagieren oder ablehnen, können nach Maßgabe des Mietrechts die nächsten Schritte Fristsetzung, Vermittlung über die Schlichtungsstelle oder Klage beim Amtsgericht sein.[1][2]

Reagieren Sie schriftlich und behalten Sie alle Fristen schriftlich festgehalten.

Praktischer Verfahrensablauf

Erklären Sie in Ihrer Anfrage, ob Sie Kostenbeteiligung oder alternative Zugangsoptionen akzeptieren. Vereinbaren Sie einen Ortstermin mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung und notieren Sie Teilnehmer, Datum und besprochene Maßnahmen.

Häufige Fragen

Kann ich als Mieter den Einbau eines Aufzugs verlangen?
Sie können einen schriftlichen Wunsch oder eine Mängelanzeige stellen; ob ein Anspruch besteht, richtet sich nach dem Einzelfall und den Regelungen des Mietrechts (BGB) sowie nach baulichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen.[1]
Muss ich als Mieter für den Aufzug bezahlen?
Grundsätzlich trägt der Vermieter die Kosten für bauliche Maßnahmen, aber Kostenvereinbarungen sind möglich; prüfen Sie jede Vereinbarung schriftlich und lassen Sie sich Kostenvoranschläge zeigen.
Welche Behörde oder Gericht ist zuständig bei Streit?
Im ersten Schritt sind üblicherweise die Amtsgerichte (Mietgerichte) zuständig; höhere Entscheidungen können vor dem Landgericht oder dem Bundesgerichtshof landen.[3]

Anleitung

  1. Dokumente sammeln: Fotos, Maße, ärztliche Bescheinigungen und zwei Kostenvoranschläge.
  2. Schriftliche Anfrage an Vermieter senden: Sachverhalt, Frist (z. B. 14–30 Tage) und Terminvorschlag nennen.
  3. Fristen überwachen: Schriftliche Eingänge datieren und Fristüberschreitungen dokumentieren.
  4. Ortstermin vereinbaren: Teilnehmer, Datum und Ergebnisse schriftlich festhalten.
  5. Bei Konflikten: Schlichtung oder Klage beim Amtsgericht prüfen; ggf. Antrag auf Prozesskostenhilfe stellen.
Detaillierte Dokumentation erhöht die Erfolgschancen bei Verhandlungen oder Gerichtsverfahren.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Schriftlichkeit schützt Ihre Rechte und schafft Nachweisbarkeit.
  • Setzen Sie klare Fristen und dokumentieren Sie jede Reaktion.
  • Sammeln Sie Beweise: Fotos, Kostenvoranschläge und ärztliche Bescheinigungen.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) — Gesetze im Internet
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) — Gesetze im Internet
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH) — Offizielle Website
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.