Mieter: Foto- & Video-Beweise in Deutschland
Warum Fotos und Videos wichtig sind
Fotos und Videos liefern oft klare Beweise für Schäden, Mängel oder vertragswidrige Zustände. Sie helfen, Zeitpunkt, Ausmaß und Ursache eines Problems zu belegen und Unterschiede zwischen Einzug und späteren Zuständen zu dokumentieren. Rechtsgrundlagen für Pflichten des Vermieters finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch, insbesondere zu Instandhaltung und Mietminderung.[1]
Was dokumentieren?
- Beschädigungen und Mängel an Böden, Wänden, Fenstern und Geräten.
- Vorher-Nachher-Fotos mit einem erkennbaren Zeitstempel.
- Datum und Uhrzeit der Aufnahme, idealerweise automatisch in den Metadaten.
- Zeugen, Ort der Aufnahme und Zutrittsinformationen.
- Rechnungen, Handwerkerberichte und schriftliche Mängelanzeigen.
Datenschutz und Zutrittsrechte des Vermieters
Als Mieter dürfen Sie in Ihrer Wohnung fotografieren; achten Sie aber auf die Privatsphäre von Mitbewohnern und Besuchern. Vermieter haben keinen generellen Film- oder Fotozugang ohne Zustimmung. Für gerichtliche Schritte oder behördliche Anzeigen sind Fotos zulässig, müssen aber datenschutzkonform behandelt werden. Zuständigkeiten für Mietstreitigkeiten sind in der Regel das Amtsgericht; prozessuale Regeln finden sich in der Zivilprozessordnung.[2]
Beweissicherung: praktische Schritte
Dokumentieren Sie systematisch: Datum, Uhrzeit, Ort, Beschreibung und Zeugen. Bewahren Sie Originaldateien auf, erstellen Sie geprüfte Kopien und notieren Sie, wer Zugang hatte. Wenn Sie Aufnahmen einem Gericht vorlegen, beachten Sie Format, Authentizität und mögliche Manipulationsvorwürfe.
Für Streitfälle können Entscheidungen des Bundesgerichtshofs einschlägige Maßstäbe setzen; prüfen Sie einschlägige Entscheidungen oder lassen Sie sich beraten.[3]
Häufige Fragen
- Kann ich in meiner Wohnung unbegrenzt Fotos für Beweise machen?
- Ja, in Ihrer eigenen Wohnung dürfen Sie Beweisfotos machen, solange Sie die Rechte anderer nicht verletzen.
- Was passiert, wenn der Vermieter die Fotos verlangt?
- Der Vermieter kann Einsicht verlangen, aber eine Übersendung kompletter privater Bilder ist nicht automatisch verpflichtend; prüfen Sie Rechtsgrundlagen und Zweck.
- Welche Fristen gelten, wenn ich vor Gericht gehen will?
- Sind Ansprüche verjährt oder bestehen Fristen, klären Sie das frühzeitig mit dem Amtsgericht oder einer Rechtsberatung.
Wie man vorgeht
- Fotografieren Sie das Problem aus mehreren Blickwinkeln inklusive Nahaufnahmen.
- Notieren Sie Datum und Uhrzeit und sichern Sie Metadaten.
- Speichern Sie relevante Rechnungen, Mängelanzeigen und Korrespondenz als PDF.
- Erstellen Sie sichere Backups an zwei Orten (z. B. externe Festplatte und Cloud).
- Reichen Sie bei Gericht nur Kopien ein und bringen Sie Originaldateien zum Termin mit.
Wichtige Erkenntnisse
- Systematische Dokumentation stärkt Ihre Position bei Mängeln.
- Vermieterzutritt ist geregelt und darf Privatsphäre nicht außer Acht lassen.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- BGB: Bürgerliches Gesetzbuch (gesetze-im-internet.de)
- Zivilprozessordnung (gesetze-im-internet.de)
- Bundesgerichtshof (bundesgerichtshof.de)