Mieter: Rampe & Türverbreiterung 2025 in Deutschland

Barrierefreiheit & Behindertenrechte 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Viele Mieter in Deutschland brauchen 2025 pragmatische Informationen, wenn eine Rampe oder Türverbreiterung nötig wird. Dieser Leitfaden erklärt Ihre Rechte als Mieter, welche Unterlagen typische Behörden und Vermieter erwarten, sowie Fristen und praktische Schritte zur Antragstellung. Wir nennen offizielle Formulare, erklären, wann das Sozialamt oder Träger zuständig sein können, und zeigen, wie Sie Einverständnis vom Vermieter einholen oder eine Kostenübernahme beantragen. Die Sprache bleibt einfach, damit Sie schnell handeln können und wissen, wann ein Amtsgericht zuständig wird und welche Gesetzesgrundlagen relevant sind.

Welche Rechte haben Mieter?

Mieter haben nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch Anspruch auf vertragsgemäßen Gebrauch und auf Instandhaltung durch den Vermieter; bauliche Veränderungen sollten immer abgestimmt werden. Bei Einschränkungen der Wohnnutzung (z. B. fehlende Barrierefreiheit) können Mietminderungen oder Ansprüche nach den §§ 535–580a BGB relevant sein[1]. Wenn es zu Rechtsstreitigkeiten kommt, ist in erster Instanz in Mietrechtssachen meist das Amtsgericht zuständig[3].

Dokumentation und klare Kommunikation mit dem Vermieter erleichtern jede Antragstellung.

Welche Dokumente brauchen Sie?

  • Antragsformular Wohnraumanpassung oder Kostenübernahme (Sozialamt/Leistungsträger)
  • Schriftliche Einverständniserklärung des Vermieters (Formular oder Brief)
  • Ärztliches Attest oder fachärztliche Dokumentation zur Mobilitätseinschränkung
  • Kostenvoranschlag / Angebot des Handwerkers mit Material- und Arbeitskosten
  • Nachweis über Termine und Fristen (z. B. geplante Ausführungstermine)
Sammeln Sie Fotos und Datumsangaben als Belege vor und nach der Maßnahme.

Wer trägt die Kosten?

Die Kostenfrage hängt von Ursache und Zuständigkeit ab. Oft trägt der Vermieter die Anpassung, wenn die Maßnahme zur Erhaltung der Mietsache gehört oder eine vertragliche Pflicht besteht. Bei gesundheitlicher Notwendigkeit können Sozialhilfeträger, Rehabilitationsträger oder die Pflegekasse Leistungen zur Wohnraumanpassung übernehmen. Prüfen Sie frühzeitig Kostenerstattungs-Regelungen und stellen Sie ggf. einen Antrag bei der zuständigen Behörde; verweisen Sie auf einschlägige Leistungen nach Sozialrecht und Beratungsangeboten.

Beantragen Sie finanzielle Hilfen rechtzeitig, da Entscheidungen und Auszahlungen Fristen haben können.

Wie stellen Sie einen Antrag?

Bereiten Sie die Unterlagen vollständig vor: Formular, Attest, Kostenvoranschlag, Belege und Einverständnis des Vermieters. Reichen Sie den Antrag beim zuständigen Amt oder Leistungsträger ein und bewahren Sie Zustellungsnachweise auf. Sollte eine schnelle Lösung nötig sein, klären Sie mit dem Vermieter kurzfristige Übergangslösungen (z. B. mobile Rampen) bis zur endgültigen Einbau-Maßnahme.

Anschrift und Gericht

Bei Streit über Zustimmung oder Kosten kann eine Klärung vor dem zuständigen Amtsgericht notwendig sein. Zivilprozessrechtliche Regeln für Klagen und Räumungsverfahren finden sich in der Zivilprozessordnung[2]. Vor einer Klage ist oft eine schriftliche Aufforderung und Fristsetzung sinnvoll.

Das Amtsgericht ist in der Regel erste Instanz für Mietstreitigkeiten.

FAQ

Kann ich ohne Zustimmung des Vermieters eine Rampe einbauen?
Grundsätzlich benötigen Sie die Zustimmung des Vermieters für bauliche Veränderungen; in Notfällen sollten Sie vorab schriftlich informieren und nachträglich um Genehmigung bitten.
Wer zahlt die Türverbreiterung?
Zahlungspflicht kann beim Vermieter, Sozialleistungsträgern oder Kostenträgern der Rehabilitation liegen; prüfen Sie individuelle Ansprüche und Fördermöglichkeiten.
Welche Fristen gelten für Anträge?
Fristen variieren je nach Behörde; beantragen Sie Leistungen frühzeitig und dokumentieren Sie Termine und Bescheide sorgfältig.

Anleitung

  1. Schritt 1: Beschaffen Sie Attest, Kostenvoranschlag und ausgefülltes Antragsformular.
  2. Schritt 2: Kontaktieren Sie das Sozialamt oder Ihren Leistungsträger für Beratung und Einreichung.
  3. Schritt 3: Holen Sie die schriftliche Zustimmung des Vermieters ein oder dokumentieren seine Ablehnung.
  4. Schritt 4: Beauftragen Sie eine Fachfirma nach Freigabe und bewahren Sie alle Rechnungen auf.

Hilfe & Unterstützung


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – gesetze-im-internet.de
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) – gesetze-im-internet.de
  3. [3] Bundesministerium der Justiz – Gerichte
  4. [4] Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Rehabilitation und Teilhabe
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.