Mieterinfo: Brandschutz im Keller in Deutschland

Sicherheit & Notfallschutz 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland sollten Sie wissen, wie Brandschutz im Keller funktioniert und wer für Gefahren verantwortlich ist. Viele Kellerbereiche in Hochhäusern enthalten Lagerplätze, elektrische Anlagen oder Heiztechnik, die Brandrisiken erhöhen können. Dieser Text erklärt klar und praktisch, welche Pflichten Vermieter haben, welche Rechte Mieter bei Mängeln und Gefahrensituationen besitzen, wie Sie Gefahren dokumentieren und wem Sie welche Fristen setzen können. Sie erhalten konkrete Handlungs‑ und Dokumentationsschritte, Hinweise zur Kontaktaufnahme mit Behörden und Gerichten sowie Beispiele, wie Sie Ihre Sicherheit durchsetzen können. Das Ziel ist, Ihnen als Mieter pragmatische Werkzeuge für einen sicheren Kellerraum in Deutschland zu geben. Wenn Sie akute Gefahr sehen, rufen Sie sofort die Feuerwehr und informieren Sie parallel Ihren Vermieter schriftlich; die folgenden Hinweise helfen, schnell und rechtssicher zu handeln.

Was bedeutet Brandschutz im Keller für Mieter?

Brandschutz im Keller umfasst bauliche Vorgaben, Pflicht zur Beseitigung von Gefahrenquellen und regelmäßige Prüfung der technischen Anlagen. Vermieter sind verpflichtet, Gefahren zu beseitigen und den Brandschutz zu gewährleisten; daraus folgen Rechte der Mieter bei Mängeln, wie Mietminderung oder Anspruch auf Beseitigung des Mangels. In vielen Fällen sind die relevanten Regelungen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert [1].

In den §§ 535–536 BGB stehen Vermieterpflichten und Mängelrechte.

Pflichten von Vermieter und Rechte der Mieter

Im konkreten Alltag bedeutet das für Mieter in Hochhäusern:

  • Vermieter schriftlich informieren (notice) über erkannte Brandrisiken, idealerweise mit Foto- und Datumsangaben.
  • Eine angemessene Frist (deadline) setzen, z. B. 14 Tage zur Beseitigung akuter Mängel.
  • Sorgfältig dokumentieren: Fotos, Zeitstempel, Chat‑ und E‑Mail‑Verkehr als evidence sammeln.
  • Bei akuter Gefahr sofort die Feuerwehr anrufen (call) und zusätzlich den Vermieter schriftlich informieren.
Bewahren Sie alle Nachrichten und Fotos geordnet auf.

Beispiel: Mängelanzeige und Fristen

So könnte eine einfache, rechtssichere Mängelanzeige aussehen: Datum, kurzer Sachverhalt, Fotoanhang, Frist zur Abhilfe. Benennen Sie klar die Gefahr und Ihre gewünschte Reaktion.

  1. Schriftliche Mängelanzeige an den Vermieter senden (notice), ideal per E‑Mail und Brief.
  2. Frist setzen (deadline): z. B. 14 Tage für die Beseitigung akuter Brandgefahren.
  3. Nach Ablauf der Frist: über Mietminderung nachdenken oder Kostenersatz prüfen (rent) falls der Vermieter nicht handelt.
  4. Wenn nötig: Klage beim Amtsgericht einreichen; dort wird Mietrecht in der Regel verhandelt (court). [3]
Reagieren Sie innerhalb gesetzter Fristen, um Ihre Rechte nicht zu gefährden.

Wann Behörden oder Gerichte einschalten?

Bei unmittelbarer Brandgefahr ist die Feuerwehr erste Adresse. Bei wiederholter Untätigkeit des Vermieters können Sie Aufsichtsbehörden oder das zuständige Amtsgericht einschalten. Für gerichtliche Schritte gelten die Regelungen der Zivilprozessordnung (ZPO) und das Verfahren vor Amtsgericht und Landgericht [2].

Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Erfolgschancen in behördlichen und gerichtlichen Verfahren.

FAQ

Wer haftet für einen Brand im Keller?
In der Regel ist der Vermieter verpflichtet, für sichere Verhältnisse zu sorgen; bei nachweisbarer Pflichtverletzung kann er haftbar sein. Konkrete Ansprüche hängen vom Einzelfall ab.
Kann ich die Miete mindern, wenn der Keller unsicher ist?
Ja, bei erheblicher Gebrauchseinschränkung oder Gefahr kann eine Mietminderung möglich sein. Dokumentation und Fristsetzung gegenüber dem Vermieter sind wichtig.
Wohin wende ich mich bei akuter Gefahr?
Bei unmittelbarer Gefahr: Feuerwehr (112). Bei Behördengängen oder rechtlichen Schritten ist das Amtsgericht zuständig; Berufungsmöglichkeiten führen bis zum BGH [4].

Anleitung

  1. Fotos und Datum sammeln (evidence) und eine kurze Mängelbeschreibung erstellen.
  2. Schriftliche Mängelanzeige an den Vermieter senden (notice) und Empfang dokumentieren.
  3. Angemessene Frist (deadline) setzen, z. B. 14 Tage für akute Mängel.
  4. Bei akuter Gefahr Feuerwehr anrufen (call) und sofort melden.
  5. Bei Untätigkeit des Vermieters: Beratung einholen und ggf. Klage beim Amtsgericht einreichen (court).

Wichtigste Erkenntnisse

  • Vermieter tragen die primäre Verantwortung für Brandschutz im Keller.
  • Saubere Dokumentation (Fotos, Nachrichten) ist zentral für Ihre Rechte.
  • Setzen Sie klare Fristen (deadline) und reagieren Sie schnell bei Gefahr.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – Gesetze im Internet
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) – Gesetze im Internet
  3. [3] Justizportal des Bundes und der Länder – Amtsgerichte
  4. [4] Bundesgerichtshof (BGH) – Entscheidungen und Informationen
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.