Mieterrechte: Fenstertausch 2025 in Deutschland

Modernisierung & Kostenumlage 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025
Als Mieter in Deutschland stehen Sie bei einem geplanten Fenstertausch oft vor vielen Fragen: wer trägt die Kosten, welche Modernisierungsrechte hat der Vermieter und welche Fristen gelten? Dieser Ratgeber erklärt in klaren Schritten, wie Sie den Fenstertausch 2025 praktisch planen, Ihre Rechte überprüfen und nötige Unterlagen sammeln. Sie erfahren, wann eine Modernisierung rechtmäßig ist, welche Nachweise wichtig sind und wie Sie eine Kündigung oder unberechtigte Kostenumlage anfechten können. Mit konkreten Handlungsschritten, Hinweisen zu Fristen und offiziellen Quellen schaffen Sie Sicherheit bei Gesprächen mit dem Vermieter und möglichen gerichtlichen Schritten. Der Text zeigt außerdem, welche offiziellen Formulare und Gerichtsbeteiligten relevant sind, etwa Hinweise zu Klagewegen vor dem Amtsgericht und Fristen nach der Zivilprozessordnung, inklusive praktischer Beispiele für Musterschreiben.

Wann darf der Vermieter Fenster tauschen?

Der Vermieter kann Fenster erneuern, wenn eine Modernisierung vorliegt oder Instandhaltungsbedarf besteht. Entscheidend ist, ob durch den Austausch der Gebrauchswert der Wohnung verbessert wird oder ob allein instandgesetzt wird. Rechte und Pflichten des Vermieters sowie Mieterpflichten sind im BGB geregelt.[1]

In den meisten Fällen bleibt die Wohnung grundsätzlich nutzbar während eines Fenstertauschs.

Wichtig: Kosten, Ankündigung und Fristen

Vor dem Austausch muss der Vermieter in der Regel rechtzeitig ankündigen, begründen und, falls es sich um Modernisierung handelt, gegebenenfalls die Mieter über Kostenumlage informieren. Prüfen Sie Ankündigungsschreiben stets schriftlich und notieren Sie Termine.

  • Fristen prüfen: Ankündigungsfrist und Termine klären.
  • Kosten prüfen: Unterscheiden Sie zwischen Instandhaltung und modernisierender Maßnahme.
  • Zugang regeln: Vereinbaren Sie klare Zeitfenster für Handwerker.
  • Dokumentation erstellen: Fotos, Datum und schriftliche Mängelanzeigen sammeln.
Dokumentieren Sie Mängel und Termine mit Fotos und Datum.

Wie Sie den Fenstertausch anfechten können

Wenn Sie den Fenstertausch für unrechtmäßig halten oder die Kosten zu Unrecht umgelegt werden, können Sie reagieren: prüfen Sie Mietminderung, formale Fehler in der Ankündigung und gegebenenfalls einstweiligen Rechtsschutz. Verfahren und Fristen sind in der Zivilprozessordnung geregelt.[2]

  • Mietminderung prüfen: Nur bei nicht behebbaren Beeinträchtigungen.
  • Einstweiliger Rechtsschutz beantragen: Bei dringendem Bedarf vor Gericht Schutz suchen.
  • Schriftliche Mängelanzeige senden: Fristen setzen und Nachweis sichern.
Reagieren Sie auf Vermieter-Schreiben rechtzeitig, sonst können Fristen verloren gehen.

Welche Gerichte und Gesetze sind zuständig?

Für mietrechtliche Streitigkeiten ist meist das Amtsgericht zuständig; in Berufung das Landgericht, bei grundsätzlichen Fragen entscheidet der Bundesgerichtshof. Relevante Gesetze sind insbesondere das BGB (Mietrecht) und die ZPO (Verfahrensregeln). Für bestimmte Kostenfragen können auch Betriebskostenregelungen und Heizkostenverordnung relevant sein.[3]

Häufige Fragen

Kann der Vermieter die Kosten für neue Fenster auf mich umlegen?
Die Umlage ist nur bei zulässiger Modernisierung und nach den Vorgaben des BGB möglich; reine Instandhaltungskosten muss der Vermieter in der Regel selbst tragen.
Darf der Vermieter ohne Ankündigung Handwerker schicken?
Nein, Zugang muss angemessen angekündigt und vereinbart werden; für dringende Notfälle gelten Ausnahmen.
Welche Fristen gelten, wenn ich klagen will?
Kurzfristige Fristen gelten für einstweiligen Rechtsschutz und für Widersprüche gegen Modernisierungsankündigungen; genaue Vorfristen und Formvorgaben finden sich in der ZPO.

Anleitung

  1. Unterlagen sammeln: Mietvertrag, Nebenkostenabrechnung, Fotos und Ankündigungsschreiben.
  2. Fristen und Ankündigung prüfen: Termine und gesetzliche Fristen klären.
  3. Kosten prüfen: Unterscheiden Sie Instandhaltung von Modernisierung und prüfen Sie die Berechnung.
  4. Schriftlich reklamieren: Mängel anzeigen, Frist setzen und Nachweise beilegen.
  5. Gerichtliche Schritte prüfen: Bei Bedarf Klage oder Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz stellen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Klare Dokumentation (Fotos, Schreiben) stärkt Ihre Position.
  • Fristen einhalten: Versäumen kostet Rechte.
  • Unterscheiden Sie Kostenarten: nicht jede Ausgabe ist umlagefähig.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] BGB §§535–580a (gesetze-im-internet.de)
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) (gesetze-im-internet.de)
  3. [3] Bundesgerichtshof - Entscheidungen (bundesgerichtshof.de)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.