Mieterrechte: Haustiere in Deutschland

Hausordnung & Gemeinschaftsrechte 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Viele Mieter in Deutschland fragen sich, wie sie Haustiere im Mehrparteienhaus ansprechen sollten, ohne Konflikte mit dem Vermieter oder Nachbarn zu provozieren. Dieser Artikel erklärt verständlich, welche Rechte und Pflichten Mieter haben, welche Regeln typischerweise in der Hausordnung stehen und wie Sie sachlich mit Vermieter sowie Hausverwaltung kommunizieren. Sie erhalten konkrete Handlungsschritte für Alltagssituationen wie Anmeldung eines Haustiers, Lärm- oder Hygienestörungen und Tipps zur Dokumentation von Schäden. Ziel ist es, praktikable Lösungen zu zeigen, damit Tierhaltung und Nachbarschaft in Mehrparteienhäusern möglichst konfliktfrei zusammenleben.

Welche Regeln gelten?

Grundsätzlich regeln das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) die Pflichten von Vermieter und Mieter sowie Vertragsinhalte; wichtige Vorschriften stehen in den §§ 535–580a. Bei Streit über Tierhaltung kann das Amtsgericht zuständig sein; gerichtliche Abläufe richten sich nach der Zivilprozessordnung (ZPO).[1][2]

In den meisten Regionen haben Mieter Anspruch auf grundlegende Wohnstandards.

Was gehört in die Kommunikation mit dem Vermieter?

Schreiben Sie sachlich und dokumentieren Sie alles: Name des Tieres, Verhalten, gewünschter Beginn der Haltung und mögliche Anpassungen im Mietvertrag. Nennen Sie konkrete Lösungen (z. B. Kaution, Leinenpflicht im Treppenhaus, regelmäßige Kontrollen) anstelle von Verallgemeinerungen. Bei bestehenden Regelungen in der Hausordnung prüfen Sie, ob diese wirksam sind oder gegen das BGB verstoßen.

Bewahren Sie alle Nachrichten, Fotos und Zeugenaufzeichnungen auf.

Wichtige Formulare und Muster (Praktische Beispiele)

  • Kündigungsschreiben (Muster) – wenn die Tierhaltung aus Sicht des Vermieters zur Kündigung führen soll; Beispiel: Legen Sie Datum, Grund und Frist schriftlich dar und versenden Sie per Einschreiben.
  • Mietminderungsschreiben (Muster) – wenn durch Tierhaltung unzumutbare Beeinträchtigungen entstehen; Beispiel: Beschreiben Sie Mangel, Datum des Beginns und Höhe der beantragten Minderungsquote.
Reagieren Sie schriftlich auf Verwarnungen und halten Sie Fristen ein.

Konkrete Schritte bei Konflikten

Führen Sie ein Mängelprotokoll, sammeln Sie Beweise (Fotos, Videos) und benennen Sie ggf. Zeugen. Versuchen Sie eine Mediation mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung, bevor Sie gerichtliche Schritte einleiten.

FAQ

Brauche ich die Erlaubnis des Vermieters, um ein Haustier zu halten?
Oft ist die Erlaubnis im Mietvertrag oder der Hausordnung geregelt; bei pauschalen Verboten prüft das Gericht, ob das Verbot einzelfallgerecht ist. Ist die Haltung im Vertrag nicht ausdrücklich verboten, kann eine Zustimmung erforderlich sein.
Kann ich die Miete mindern, wenn durch ein Haustier Schäden entstehen?
Wenn durch Tierhaltung die Gebrauchstauglichkeit der Wohnung beeinträchtigt ist, kann eine Mietminderung möglich sein; dafür brauchen Sie Dokumentation des Mangels und meist eine Aufforderung zur Beseitigung.
Was passiert bei Belästigung durch Tiere (z. B. Hundebellen)?
Bei wiederholter Belästigung dokumentieren Sie Termine und Dauer; informieren Sie den Vermieter schriftlich und fordern Sie Maßnahmen ein. Kommt es zu keiner Abhilfe, sind weitere Schritte bis zur Klage möglich.

Anleitung

  1. Informieren Sie den Vermieter schriftlich über das geplante Haustier und nennen Sie Rasse, Größe und Verhaltensregeln.
  2. Dokumentieren Sie alle relevanten Vorgänge mit Datum, Fotos und Zeugen, sobald ein Problem entsteht.
  3. Suchen Sie das Gespräch mit Nachbarn und Vermieter, um Lösungen wie Hausregeln oder Probemonate zu vereinbaren.
  4. Wenn keine Einigung möglich ist, prüfen Sie den Gang zum Amtsgericht oder die Einschaltung eines Mediators.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] BGB §535 – Pflichten des Vermieters
  2. [2] ZPO – Zivilprozessordnung
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH) – Entscheidungen
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.