Mietminderung bei Aufzugsausfall in Deutschland

Streitbeilegung & Mietminderung 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland kann ein länger andauernder Ausfall des Aufzugs zu erheblichen Beeinträchtigungen führen und oft eine Mietminderung rechtfertigen. Um im Eilverfahren schnell Erfolg zu haben, brauchen Sie klare Beweismittel, eine präzise Mängelanzeige und Kenntnisse der gesetzlichen Grundlagen. Dieser Ratgeber erklärt verständlich, welche Dokumente helfen, wie Sie Schäden und Einschränkungen nachweisen, welche Fristen gelten und wann ein Antrag beim Amtsgericht sinnvoll ist. Wir beschreiben praktische Schritte für Fotos, Zeugen, Schriftverkehr und das richtige Verhalten gegenüber der Hausverwaltung. Ziel ist, dass Sie Ihre Rechte als Mieter sicher geltend machen und im Eilverfahren eine angemessene Minderungsquote durchsetzen können.

Was gilt rechtlich?

Die Pflichten von Vermieter und Mieter sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt, insbesondere zu Mängeln der Mietsache und Mietminderung.[1] Ein Aufzug zählt zur Gebrauchstauglichkeit der Wohnung, wenn dadurch Zugang oder Nutzung deutlich eingeschränkt ist. Im Eilverfahren kommt es darauf an, dass Sie die Beeinträchtigung und deren Ausmaß schnell und nachvollziehbar darstellen.

In Deutschland entscheidet oft das Amtsgericht über eilige mietrechtliche Anträge.

Beweismittel für das Eilverfahren

Für schnelle Entscheidungen sind klare, datierte und zusammenhängende Beweise entscheidend. Sammeln Sie alle Unterlagen systematisch und erstellen Sie eine übersichtliche Chronologie des Ausfalls.

  • Fotos (Photos) und Videos vom Aufzug sowie Zeitpunkt und Dauer des Ausfalls als Beweis
  • Schriftverkehr: Mängelanzeige, Antworten der Hausverwaltung und Protokolle
  • Zeugenaussagen von Nachbarn oder Hausmeister mit Datum und Kontaktdaten
  • Wartungsberichte oder Störungsmeldungen des technischen Dienstes
  • Zeiterfassung: genaue Angaben zu Beginn und Ende der Einschränkungen
Detaillierte Dokumentation erhöht die Erfolgschancen im Eilverfahren.

Fotos, Videos und Zeitstempel

Fotografieren Sie gut sichtbare Anzeigen am Aufzug, Fehlermeldungen, den Ablese-Tacho oder Handzettel zur Störung. Verwenden Sie die Originaldateien mit Zeitstempel oder notieren Sie Datum und Uhrzeit direkt bei jeder Datei.

Schriftverkehr und Mängelanzeige

Formulieren Sie eine klare Mängelanzeige mit Forderung zur Beseitigung innerhalb einer gesetzten Frist. Senden Sie diese per Einschreiben oder E-Mail mit Empfangsbestätigung und bewahren Sie Kopien auf.

Setzen Sie realistische Fristen und dokumentieren Sie jede Reaktion der Hausverwaltung.

FAQ

Wann kann ich die Miete wegen Ausfall des Aufzugs mindern?
Sie können mindern, wenn der Aufzug die Gebrauchstauglichkeit Ihrer Wohnung erheblich einschränkt. Die Minderungsquote richtet sich nach dem Ausmaß der Beeinträchtigung.
Welche Beweise helfen im Eilverfahren?
Fotos, Videos mit Zeitstempel, schriftliche Mängelanzeigen, Wartungsprotokolle und Zeugenangaben sind besonders hilfreich.
Welches Gericht ist zuständig?
Für Mietstreitigkeiten in erster Instanz ist in der Regel das örtliche Amtsgericht zuständig.[2]

Anleitung

  1. Dokumentieren: Machen Sie Photos (Photos) und Videos mit Datum und Uhrzeit.
  2. Mängelanzeige schreiben: Schildern Sie den Mangel genau und fordern Sie Beseitigung innerhalb einer Frist.
  3. Wartungsunterlagen sammeln: Fordern Sie Störungs- und Wartungsberichte an und sichern Sie diese.
  4. Zeugen benennen: Notieren Sie Namen und Kontaktdaten von Nachbarn oder Hausmeister.
  5. Bei fehlender Reaktion: Stellen Sie einen Eilantrag beim Amtsgericht und legen Sie Ihre Beweise vor.
  6. Im Verfahren: Kontaktieren Sie rechtliche Beratungsstellen frühzeitig und bereiten Sie Ihre Unterlagen vor.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Dokumentation ist das wichtigste Element für Erfolg im Eilverfahren.
  • Schriftliche Mängelanzeigen mit Fristsetzung sichern Ihre Rechte.
  • Bei schnellen Entscheidungen entscheidet oft das Amtsgericht; bereiten Sie Beweise strukturiert vor.

Hilfe und Unterstützung


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), §§ 535–536
  2. [2] Justizportal – Amtsgerichte und Zuständigkeiten
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH) – offizielle Entscheidungen
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.