Mietwucher erkennen für Mieter in Deutschland
Was ist Mietwucher?
Mietwucher liegt vor, wenn ein Vermieter eine Miete verlangt, die in einem auffälligen Missverhältnis zur ortsüblichen Vergleichsmiete steht und die Gesamtumstände Ausbeutung vermuten lassen. Juristisch wird dies anhand des BGB und einschlägiger Rechtsprechung beurteilt.[1]
Wie Mieter Mietwucher erkennen und begründen
Checkliste & Beweise
- Vergleichsmiete prüfen und Angebote aus der Nachbarschaft notieren.
- Mietvertrag, Abrechnungen und Fotos als Belege sammeln.
- Schriftliche Anfrage oder formale Aufforderung an den Vermieter senden.
- Fristen setzen und Datum sowie Antwortfrist schriftlich festhalten.
Gesetzliche Grundlagen und Zuständige Stellen
Wesentliche Regeln finden sich in den §§ 535–580a BGB.[1] Bei Streit ist in der Regel das Amtsgericht zuständig; prozessuale Regeln finden sich in der ZPO. Höhere Instanzen und prägende Entscheidungen kommen vom Bundesgerichtshof.[2] Spezielle Regeln zur Mietpreisbremse stehen in §556d BGB.[3]
FAQ
- Wann liegt Mietwucher vor?
- Mietwucher liegt vor, wenn die Miete deutlich über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt und zusätzliche Umstände eine Ausnutzung nahelegen. Maßgeblich ist die konkrete Abwägung.
- Welche Fristen muss ich beachten?
- Setzen Sie eine angemessene Frist für den Vermieter (zum Beispiel 14 Tage) und reagieren Sie rechtzeitig; bei gerichtlichen Verfahren gelten die Fristen der ZPO.
- Welche Formulare oder Muster brauche ich?
- Typisch sind formale Schreiben an den Vermieter, Mängelanzeigen oder Klageentwürfe; Muster und offizielle Hinweise finden Sie bei staatlichen Stellen.
Anleitung
- Sammeln Sie Belege: Mietvertrag, Fotos, Vergleichsangebote.
- Schreiben an Vermieter: Forderung begründen und Frist setzen.
- Frist abwarten und Antworten dokumentieren.
- Bei Bedarf Klage beim Amtsgericht einreichen.