Wohngeld für Mieter in Deutschland: richtig beantragen
Was ist Wohngeld?
Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zu den Wohnkosten in Deutschland, geregelt im Wohnraumförderungsgesetz (WoFG).[2] Es richtet sich an Haushalte mit geringem Einkommen, um die Belastung durch Miete oder Belastungen bei Eigentum zu verringern. Wohngeld ist keine Leistung nach dem SGB II und wird gesondert beantragt. Die Höhe richtet sich nach Einkommen, Miet- oder Belastungshöhe sowie der Haushaltsgröße.
Wer hat Anspruch?
- Einkommens- und Mietprüfung: Anspruch entsteht, wenn Einkommen und Miete in Kombination unterhalb der einkommensabhängigen Grenzen liegen.
- Haushaltsgröße beachten: Anzahl der Personen wirkt sich direkt auf den Zuschuss aus und muss im Antrag angegeben werden.
- Vermögensprüfung: Bestimmtes Schonvermögen bleibt unberücksichtigt, anderes Vermögen kann anrechnungsfähig sein.
Wichtige Formulare
Das zentrale Formular ist der "Antrag auf Wohngeld" Ihrer Wohngeldstelle (Kommunale Formulare unterscheiden sich leicht). Ein offizielles Muster finden Sie beispielhaft bei der Website der Stadt Berlin, die ein kommunales Formular bereitstellt ("Antrag auf Wohngeld"). Füllen Sie Felder zu Einkommen, Mietvertrag und Haushaltsmitgliedern vollständig aus und unterschreiben Sie den Antrag. Beispiel: Eine alleinerziehende Mieterin legt Lohnabrechnungen der letzten drei Monate, Kopie des Mietvertrags und eine Berechnung der Nebenkosten bei und reicht den unterschriebenen Antrag bei der zuständigen Wohngeldstelle ein.
Häufige Fehler beim Antrag
- Unvollständige Angaben: Fehlende Unterschriften oder nicht beigefügte Nachweise führen zu Rückfragen.
- Fristen ignorieren: Fristversäumnisse bei Nachforderungen der Wohngeldstelle können Ablehnungen begünstigen.
- Falsche Einkommensangabe: Geben Sie Brutto- und Nettoangaben korrekt an und legen Sie Lohnabrechnungen bei.
Häufige Fragen
- Wie lange dauert die Bearbeitung eines Wohngeldantrags?
- Die Bearbeitungszeit variiert je nach Kommune; rechnen Sie mit mehreren Wochen bis wenigen Monaten. Bei fehlenden Unterlagen kann es länger dauern.
- Kann ich Wohngeld erhalten, wenn ich Mietrückstände habe?
- Mietrückstände beeinflussen die Prüfung, der Zuschuss dient jedoch grundsätzlich der Sicherung des Wohnraums; prüfen Sie den Einzelfall mit der Wohngeldstelle.
- Wer entscheidet über mietrechtliche Streitigkeiten wie Räumung oder Mietminderung?
- Mietstreitigkeiten werden vor dem zuständigen Amtsgericht verhandelt; informieren Sie sich dort über Fristen und Verfahren.[3]
Anleitung
- Formular ausfüllen: Laden Sie den "Antrag auf Wohngeld" der zuständigen Wohngeldstelle herunter oder holen Sie ihn persönlich ab.
- Unterlagen sammeln: Lohnabrechnungen, Mietvertrag, Kontoauszüge und Nachweise zu weiteren Einnahmen beifügen.
- Fristen beachten: Reichen Sie Unterlagen vollständig ein und reagieren Sie schnell auf Nachforderungen.
- Einreichen und nachverfolgen: Senden Sie den Antrag per Einschreiben oder geben Sie ihn persönlich ab und dokumentieren Sie Abgabe und Eingangsbestätigung.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Hotline der Wohngeldstelle Ihrer Stadt: Kontaktieren Sie die lokale Wohngeldstelle für Formularfragen und Beratung.
- Formulare und Hinweise (Beispiel Stadt Berlin): Offizielle Antragsformulare und Ausfüllhilfen auf den Service-Seiten der Kommune.
- Gesetzestexte und rechtliche Informationen: Lesen Sie relevante Gesetze zur Wohnraumförderung und zum Mietrecht.
