Wohngeld beantragen: Checkliste für Mieter in Deutschland

Wohngeld & Mietzuschüsse 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als alleinerziehende Mieterin oder Mieter in Deutschland kann Wohngeld helfen, die Wohnkosten zu tragen. Diese praktische Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wer Anspruch hat, welche Unterlagen Sie benötigen und wie Sie den Antrag richtig ausfüllen. Sie finden Hinweise zu Fristen, zur Berechnung des Anspruchs, zum Umgang mit Bescheiden und zu Widerspruchsmöglichkeiten. Ich erkläre kurz, welche Formulare bei der Wohngeldstelle nötig sind, wie Sie Nachweise wie Mietvertrag und Einkommensbelege zusammenstellen und welche Behörden zuständig sind. Am Ende gibt es eine Checkliste und Tipps, wie Sie häufige Fehler vermeiden, damit der Antrag zügig bearbeitet wird. Bei Bedarf finden Sie auch Hinweise zum digitalen Antragsverfahren und zu Beratungsstellen vor Ort.

Wer kann Wohngeld beantragen?

Wohngeld richtet sich an Haushalte mit niedrigen Einkommen, die Mietkosten oder Belastungen für selbst genutztes Wohneigentum nicht vollständig aus eigenen Mitteln tragen können. Typische Anspruchsgruppen sind Alleinerziehende, Familien mit Kindern, Rentner mit schmalem Einkommen und Studierende unter bestimmten Bedingungen. Die konkrete Berechnung hängt von Einkommen, Mietkosten und Haushaltsgröße ab.

Die Wohngeldhöhe wird individuell berechnet und ist nicht automatisch gleich für alle Haushalte.

Wichtige Unterlagen

  • Mietvertrag (rent agreement) — aktueller, unterschriebener Vertrag und Angaben zur Kaltmiete und zu Betriebskosten
  • Letzte Lohn- und Gehaltsabrechnungen oder Einkommensteuerbescheid (income proof)
  • Nachweise über Unterhaltszahlungen, Kindergeldbescheide oder andere regelmäßige Zahlungen (evidence)
  • Mietbescheinigung oder Bestätigung des Vermieters über die Höhe der Miete
  • Personalausweis oder Meldebescheinigung (ID / registration)
Sammeln Sie alle Belege geordnet nach Datum, damit die Wohngeldstelle schnell prüfen kann.

Formulare und wo Sie sie finden

Der Wohngeldantrag wird in der Regel bei der zuständigen Stadt- oder Gemeinde-Wohngeldstelle gestellt. Viele Städte bieten ein lokales Online-Formular oder ein PDF-Formular an, das ausgefüllt und eingereicht werden kann. Als Beispiel stellt die Stadt Berlin ein Antragsformular und Hinweise online bereit[2]. In anderen Kommunen heißt das Formular oft "Antrag auf Wohngeld".

Nutzen Sie das lokale Formular Ihrer Wohngeldstelle, weil Angaben und Nachweise kommunal unterschiedlich verlangt werden können.

Rechte und Fristen für Mieter

Als Mieter haben Sie einige gesetzlich geschützte Rechte, etwa zur Instandhaltung der Wohnung durch den Vermieter (§ 535 BGB). Bei Problemen mit der Mietzahlung oder drohender Kündigung sollten Sie zügig handeln und Fristen beachten, da sonst Nachteile entstehen können.[1]

Reagieren Sie sofort auf Schreiben vom Vermieter oder Gericht, um Ihre Rechte zu wahren.

Was tun bei Rückfragen oder Ablehnung?

  • Kontaktieren Sie die Wohngeldstelle und fragen Sie gezielt nach fehlenden Unterlagen (call for details)
  • Prüfen Sie Fristen im Bescheid für Widerspruch oder Nachreichung (deadline)
  • Stellen Sie fristgerecht einen Widerspruch, wenn der Bescheid fehlerhaft erscheint (file objection)
  • Suchen Sie bei ernsten Streitfällen rechtlichen Rat; Mietrechtsstreitigkeiten können vor dem Amtsgericht landen (court).
Ein formgerechter Widerspruch erhöht die Chancen auf Neubewertung Ihres Antrags.

FAQ

Wer erhält Wohngeld?
Haushalte mit geringem Einkommen, die Miete zahlen oder Belastungen für selbst genutztes Wohneigentum haben; Anspruch hängt von Einkommen, Miete und Haushaltsgröße ab.
Wie lange dauert die Bearbeitung?
Die Bearbeitungszeit variiert je nach Wohngeldstelle, in der Regel mehrere Wochen; vollständige Unterlagen beschleunigen den Prozess.
Kann ich Widerspruch gegen einen Bescheid einlegen?
Ja, gegen einen negativen Bescheid kann innerhalb der angegebenen Frist Widerspruch eingelegt werden; prüfen Sie die Frist im Bescheid genau.

Anleitung

  1. Prüfen Sie die Anspruchsvoraussetzungen und Haushaltsgröße (check eligibility)
  2. Sammeln Sie alle notwendigen Unterlagen wie Mietvertrag, Einkommensnachweise und Meldebescheinigung (evidence)
  3. Füllen Sie das Antragsformular der zuständigen Wohngeldstelle aus und reichen Sie es ein (submit application)
  4. Behalten Sie Fristen im Blick und reagieren Sie schnell auf Rückfragen (deadline)
  5. Bei Ablehnung prüfen Sie den Bescheid und legen ggf. fristgerecht Widerspruch ein oder suchen rechtliche Beratung (court)

Wichtige Erkenntnisse

  • Vollständige Unterlagen verkürzen die Bearbeitungszeit deutlich.
  • Fristen beachten: Widerspruch und Nachreichungen sind zeitkritisch.
  • Nutzen Sie lokale Wohngeldstellen und Beratungsangebote für Unterstützung.

Hilfe und Support / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §535 - Pflichten des Vermieters
  2. [2] Stadt Berlin - Wohngeld: Informationen und Formulare
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH) - Startseite
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.