Außenversicherung für Mieter & WGs in Deutschland
Als Mieter in einer WG sollten Sie prüfen, ob eine Außenversicherung Schäden an Gemeinschaftsgütern oder in fremden Wohnungen abdeckt. Außenversicherung bedeutet, dass Ihr Haftpflicht- oder Hausratvertrag auch Schäden deckt, die außerhalb Ihrer gemieteten Wohnung entstehen – etwa beim Umzug, Besuch oder beim Auszug. In Deutschland gibt es Unterschiede bei Policen und Deckungssummen; oft sind WGs, gemeinsame Möbel und Mitbewohnernutzung speziell zu benennen. Dieser Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Police lesen, welche Fragen Sie an die Versicherung stellen und welche Belege im Streitfall wichtig sind. Ziel ist, dass Mieter in Deutschland klar wissen, welche Risiken gedeckt sind und wie sie im Schadenfall handeln.
Was ist Außenversicherung?
Die Außenversicherung ist eine Klausel in Haftpflicht- oder Hausratpolicen, die Schäden außerhalb der gemieteten Wohnung abdeckt. Sie kann gelten, wenn Sie beim Umzug Möbel beschädigen, ein Gast etwas kaputtmacht oder Ihr Fahrrad vor dem Haus gestohlen wird. Prüfen Sie Ihre Bedingungen genau: manchmal gilt die Außenversicherung nur für private Besuche oder nur innerhalb bestimmter Entfernungen.
Außenversicherung schützt oft persönliche Haftungsrisiken, aber die Bedingungen variieren stark zwischen Policen.
Unterschied: Haftpflicht vs Hausrat
- Haftpflichtversicherung: Deckt Ihre persönliche Haftung für Schäden, die Sie Dritten zufügen.
- Hausratversicherung: Deckt Ihre Sachen bei Diebstahl oder Beschädigung; Außenversicherung kann Möbel auch außerhalb der Wohnung einschließen.
- Mitbewohner & WG-Mobiliar: Prüfen Sie, ob gemeinsame Gegenstände und mitbewohnerspezifische Nutzung benannt werden müssen.
Wie Sie Ihre Deckung prüfen
- Lesen Sie die Police: Suchen Sie nach Worten wie "Außenversicherung", "weltweit" oder "außerhalb der Wohnung" und notieren Sie Deckungssummen.
- Fristen beachten: Melden Sie Schäden so schnell wie möglich und innerhalb der angegebenen Meldefristen an die Versicherung.
Bewahren Sie Fotos und Belege sofort auf.
- Kontakt: Rufen Sie die Schadenhotline und fordern Sie ein Schadenformular an; notieren Sie Name und Vorgangsnummer.
- Dokumentation: Sammeln Sie Fotos, Zeugennamen und Rechnungen als Nachweis für Umfang und Zeitpunkt des Schadens.
Reagieren Sie auf Fristen der Versicherung oder verlieren Sie Ansprüche.
Häufige Fragen
- Deckt die Außenversicherung Schäden in der Wohnung eines Nachbarn?
- Oft ja, wenn Sie nachweislich verantwortlich sind; prüfen Sie die Police und dokumentieren Sie den Vorfall genau.[1]
- Muss die WG im Vertrag namentlich stehen?
- Manche Versicherer verlangen, dass Mitbewohner oder gemeinsames Mobiliar genannt werden; andernfalls kann es zu Leistungskürzungen kommen.
- Wer entscheidet bei Streit über Zahlung?
- Bei Meinungsverschiedenheiten entscheidet häufig das Amtsgericht im Miet-/Schadensrecht; für Klagen gelten Verfahrensregeln der ZPO.[2][3]
Anleitung
- Prüfen Sie die Police und notieren Sie relevante Paragraphen und Deckungssummen.
- Melden Sie den Schaden schriftlich und telefonisch an die Versicherung und senden Sie Fotos und Rechnungen.
- Fordern Sie eine schriftliche Eingangsbestätigung und bewahren Sie alle Kommunikation auf.
- Bei Ablehnung prüfen Sie Widerspruchsmöglichkeiten und, falls nötig, rechtliche Schritte am Amtsgericht oder mit Beratungshilfe.[4]
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- BGB §§ 535–580a: Mietrechtliche Grundlagen
- Zivilprozessordnung (ZPO): Verfahren bei Klagen
- Informationen zu Gerichten und Zuständigkeiten