CO2-Kosten für Mieter in Deutschland

Nebenkosten & Betriebskostenabrechnung 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland können zusätzliche CO2-Kosten in der Betriebskostenabrechnung oder als Nachforderung auftauchen. Viele Mieter sind unsicher, wann Vermieter diese Kosten verlangen dürfen, welche Fristen gelten und welche Belege Sie anfordern sollten. Dieser Beitrag erklärt verständlich, welche gesetzlichen Regeln für die Aufteilung von CO2-Kosten gelten, wie Sie eine Nachforderung prüfen und fristgerecht widersprechen können, welche Formulare und Gerichtszuständigkeiten relevant sind und welche Schritte sich in der Praxis bewährt haben. Wir nennen Fristen aus dem BGB und der Heizkostenverordnung, zeigen, wie Sie Einsicht in Abrechnungsunterlagen verlangen, und geben Vorlagen, was Sie schriftlich melden sollten.

Was sind CO2-Kosten?

CO2-Kosten sind zusätzliche Kosten, die durch CO2-Bepreisung oder energiebedingte Umlagen entstehen und über die Heiz- oder Betriebskosten an Mieter weitergegeben werden können. Die rechtliche Grundlage für die Aufteilung und Abrechnung finden Sie im BGB sowie in speziellen Verordnungen wie der Heizkostenverordnung und der Betriebskostenverordnung.[1][2]

Mieter haben Anspruch auf nachvollziehbare Abrechnungen.

Wichtige Fristen

  • 12 Monate: Vermieter muss die Betriebskostenabrechnung innerhalb von 12 Monaten nach Ende des Abrechnungszeitraums vorlegen (deadline).[1]
  • Verjährung: Zahlungsansprüche des Vermieters verjähren regelmäßig nach drei Jahren; prüfen Sie daher Fristen genau (deadline).
Antworten Sie schriftlich und fristgerecht auf Nachforderungen.

Was sollten Sie prüfen?

  • Höhe der Forderung: Vergleichen Sie die Nachforderung mit bisherigen Abrechnungen und dem Mietvertrag.
  • Belege anfordern: Fordern Sie die vollständigen Abrechnungsunterlagen, Zählerstände und Verbrauchsaufstellungen schriftlich an.[2]
  • Verteilerschlüssel und Messdaten: Prüfen Sie, ob die Heizkostenverordnung eingehalten wurde und die Verteilung korrekt erfolgt ist.[3]

Wie Sie auf eine Nachforderung reagieren

Prüfen Sie zuerst die Abrechnung und fordern Sie fehlende Unterlagen schriftlich an. Berechnen Sie den geforderten Betrag anhand Ihrer Belege und vergleichen Sie die angewendeten Verteilerschlüssel. Legen Sie innerhalb der relevanten Fristen schriftlich Widerspruch ein, wenn Beträge unklar oder falsch erscheinen. Beschreiben Sie im Widerspruch konkret, welche Positionen Sie beanstanden und fordern Sie Belege an. Falls der Vermieter nicht reagiert oder die Nachforderung unbegründet bleibt, können Sie eine Klage beim zuständigen Amtsgericht erwägen oder rechtliche Beratung suchen.

Formulieren Sie Widersprüche klar, datiert und unterschrieben.

FAQ

Darf der Vermieter CO2-Kosten nachfordern?
Ja, wenn die Kosten vertraglich als Betriebskosten vereinbart sind und die Abrechnung formell korrekt erfolgt; fehlende Belege berechtigen zum Widerspruch.
Welche Frist gilt für die Abrechnung?
Die Abrechnung muss innerhalb von 12 Monaten nach Ende des Abrechnungszeitraums erfolgen; verspätete Abrechnungen können Ansprüche ausschließen.[1]
Was tun, wenn Unterlagen fehlen?
Fordern Sie schriftlich Einsicht in die Belege und setzen Sie eine Frist zur Vorlage. Dokumentieren Sie alle Anfragen.

Anleitung

  1. Abrechnung prüfen: Vergleichen Sie Posten, Verteilerschlüssel und Zählerstände.
  2. Fristen berechnen: Prüfen Sie die 12‑Monate‑Frist für die Abrechnung und die Verjährungsfristen.
  3. Belege anfordern: Fordern Sie schriftlich sämtliche Abrechnungsunterlagen an.
  4. Widerspruch einlegen: Senden Sie einen datierten, begründeten Widerspruch per Einschreiben oder E‑Mail mit Empfangsbestätigung.
  5. Gerichtliche Schritte: Wenn nötig, reichen Sie Klage beim Amtsgericht ein oder wenden Sie sich an eine rechtskundige Beratungsstelle.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Gesetze im Internet - Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
  2. [2] Gesetze im Internet - Heizkostenverordnung (HeizKV)
  3. [3] Gesetze im Internet - Betriebskostenverordnung (BetrKV)
  4. [4] Bundesgerichtshof - Entscheidungen zum Mietrecht
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.