CO2-Kosten nachfordern 2025: Mieter in Deutschland

Nebenkosten & Betriebskostenabrechnung 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Was bedeutet CO2-Kostenaufteilung für Mieter?

CO2-Kosten werden seit 2021 in vielen Abrechnungen als Teil der Heizkosten oder Umlagen ausgewiesen. Für Mieter in Deutschland ist wichtig zu wissen, welche Posten nach Recht und Verordnung umlagefähig sind und wann eine Nachforderung zulässig ist. Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt Pflichten von Vermieter und Mieter und gibt Rahmen für Nutzung und Abrechnung[1]. Die Heizkostenverordnung und Betriebskostenverordnung konkretisieren, wie Heizkosten verteilt werden dürfen und welche Verbrauchserfassung gilt[2][3].

In den meisten Fällen sind nur verbrauchsabhängige Heizkosten umlagefähig.

Prüfen, nachfordern, Fristen

Prüfen Sie zuerst die Nebenkostenabrechnung systematisch: Stimmen Verteilungsschlüssel, Ablesedaten und die ausgewiesenen CO2-Beträge? Sammeln Sie Belege und vergleichen Sie Vorjahreswerte. Wenn Fehler oder unklare Posten auftauchen, fordern Sie den Vermieter schriftlich zur Erläuterung auf und geben Sie eine Frist an.

  • Belege (evidence) sammeln: Verbrauchsabrechnungen, Ablesewerte und Zahlungsbelege sichern
  • Fristen beachten (deadline): Einwendungen gegen die Abrechnung innerhalb von 12 Monaten prüfen
  • Formale Nachfrage (form) schreiben: Forderung schriftlich mit Frist stellen
  • Berechnung prüfen (payment): Wie wurde der CO2-Anteil auf Mieter umgelegt?
  • Gerichtliche Schritte (court): Wenn keine Einigung, Klage beim zuständigen Amtsgericht möglich
Antworten Sie auf Vermieteranfragen innerhalb der gesetzten Frist, um Rechte nicht zu verlieren.

Praxisbeispiel: Sie entdecken einen doppelten CO2-Posten. Schreiben Sie an den Vermieter, fordern Klarstellung innerhalb von 14 Tagen und hängen Kopien der Abrechnung sowie Ihrer Zahlungen an.

Formulare und Muster

Es gibt keine einheitliche bundesweite "CO2-Rückforderungsformular", aber für gerichtliche Schritte nutzen Sie das Klageformular für Zahlungsklagen beim zuständigen Amtsgericht (ZPO). Für außergerichtliche Schreiben können Sie ein formloses Musterschreiben verwenden, das klar Anspruch, Betrag und Frist nennt. Beispiel: "Hiermit fordere ich die Rückzahlung von zu viel berechneten CO2-Kosten in Höhe von EUR X binnen 14 Tagen. Belege liegen bei." Wenn es zur Klage kommt, reichen Sie das Klageformular beim Amtsgericht ein; dort finden Sie Hinweise zu Gebühren und Ablauf[4].

Dokumentieren Sie jeden Schritt: Datum, Inhalt der Schreiben und Empfangsbestätigungen erhöhen Ihre Erfolgsaussichten.

FAQ

Kann ich CO2-Kosten zurückfordern?
Ja, wenn die Umlage nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht oder Posten doppelt berechnet wurden. Prüfen Sie Belege und fordern Sie schriftlich Korrektur. Bei Bedarf ist die Klage beim Amtsgericht möglich.[1]
Welche Fristen gelten für Einwendungen gegen die Nebenkostenabrechnung?
In der Regel sollten Einwendungen unverzüglich nach Erhalt der Abrechnung erfolgen; viele Prüfer orientieren sich an einer 12-monatigen Grenze. Handeln Sie zeitnah und benennen Sie konkrete Beanstandungen.[2]
An welche Stelle kann ich mich bei Streit wenden?
Bei nicht einvernehmlicher Klärung ist das zuständige Amtsgericht die richtige Instanz für Mietrechtsstreitigkeiten; höhere Instanzen sind Landgericht und der BGH für Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung.[4]

Anleitung

  1. Belege sammeln (evidence): Alle Abrechnungen, Zählerstände und Zahlungsbelege ordnen und kopieren
  2. Schriftliche Forderung senden (form): Musterbrief mit Betrag und 14-tägiger Frist per Einschreiben oder E‑Mail mit Lesebestätigung
  3. Frist setzen und dokumentieren (deadline): Empfang und Frist im eigenen Aktenvermerk festhalten
  4. Gerichtlichen Weg prüfen (court): Klageformular vorbereiten und beim zuständigen Amtsgericht einreichen, wenn keine Einigung erzielt wurde

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) - §§ 535–580a
  2. [2] Heizkostenverordnung (HeizKV)
  3. [3] Betriebskostenverordnung (BetrKV)
  4. [4] Justizportal – Informationen zu Gerichten (Amtsgericht)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.