Gleichbehandlung bei Besichtigung für Mieter in Deutschland
Was ist Gleichbehandlung bei Besichtigungen?
Als Mieter in Deutschland gilt: Bewerber dürfen nicht aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung oder familiärer Situation benachteiligt werden. Bei Wohnungsbesichtigungen bedeutet das, dass Vermieter gleiche Informationen und Termine bieten müssen und keine rechtlich unzulässigen Fragen stellen dürfen.[1]
Praxis: Wie Sie Besichtigungen dokumentieren
Gute Dokumentation macht den Unterschied. Notieren Sie Datum, Zeit und Inhalt des Gesprächs, machen Sie Fotos vom Zustand der Wohnung und speichern Sie Nachrichten. Wenn möglich, bitten Sie eine unabhängige Person als Zeugin oder Zeugen aufzutreten.
- Fotos vom Wohnungszustand und vom Eingangsbereich machen
- Datum und Uhrzeit des Termins sowie Gesprächsverlauf notieren
- Zeugen nennen und Kontaktdaten sichern
- Alle E‑Mails und Nachrichten als PDF speichern
Antworten mit Musterbriefen und Fristen
Wenn Sie eine Diskriminierung vermuten, senden Sie zuerst einen höflichen, datierten Musterbrief an den Vermieter und fordern Sie eine schriftliche Stellungnahme. Setzen Sie eine klare Frist von etwa 14 Tagen und dokumentieren Sie den Versand. Falls keine Reaktion erfolgt oder die Antwort unzureichend ist, können Sie weitere rechtliche Schritte erwägen, etwa die Einreichung einer Klage vor dem Amtsgericht.[2]
Wann sind Gerichte zuständig?
Für die meisten mietrechtlichen Streitigkeiten ist das Amtsgericht zuständig; bei Berufungen folgt das Landgericht, in seltenen Fällen entscheidet der Bundesgerichtshof über grundsätzliche Fragen.[3][4]
Häufige Fragen
- Was darf der Vermieter bei einer Wohnungsbesichtigung fragen?
- Vermieter dürfen Fragen zur Bonität und Einzugsmodalitäten stellen, aber keine unzulässigen Fragen nach Herkunft, Religion oder Familienstand.
- Wie dokumentiere ich Diskriminierung korrekt?
- Notieren Sie Ort, Datum, Uhrzeit, beteiligte Personen, speichern Sie Nachrichten und machen Sie Fotos; sammeln Sie nach Möglichkeit Zeug:innen.
Anleitung
- Dokumentieren: Notieren Sie Datum, Uhrzeit und Gesprächsinhalt sowie Fotos
- Musterbrief senden: Fordern Sie schriftliche Stellungnahme und setzen Sie eine Frist
- Fristen beachten: Warten Sie die gesetzte Frist ab und dokumentieren Sie Folgeaktionen
- Gerichtliche Schritte: Reichen Sie bei Bedarf Klage beim Amtsgericht ein
Wichtiges zum Beweis
Sammeln Sie alle relevanten Unterlagen in einer Mappe oder digital in einem Ordner, beschriften Sie Dateien eindeutig und führen Sie ein kurzes Inhaltsverzeichnis.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Amtsgericht-Informationen auf justiz.de
- BGB §§ 535–580a auf gesetze-im-internet.de
- BGH Entscheidungen auf bundesgerichtshof.de