Gleichbehandlung bei Wohnungsbesichtigung in Deutschland
Als Mieter in Deutschland kann es vorkommen, dass Sie bei Wohnungsbesichtigungen ungleich behandelt werden. Dieser Text erklärt verständlich, wie Sie Diskriminierung erkennen, welche Beweise hilfreich sind und wie Sie Vorfälle schriftlich festhalten. Sie erhalten eine praxisnahe Checkliste zur Dokumentation, ein Musterbrief-Beispiel zur Vorlage beim Vermieter sowie Hinweise zu Fristen und zuständigen Gerichten wie dem Amtsgericht. Die Anleitung legt dar, welche gesetzlichen Grundlagen (BGB)[1] und ZPO[2] relevant sind und welche amtlichen Formulare im Verfahren zum Einsatz kommen. Ziel ist, dass Sie Ihre Rechte als Mieter selbstbewusst wahrnehmen und wissen, wie Sie Beweise sammeln, Fristen einhalten und bei Bedarf rechtssicher vorgehen. Wenn nötig finden Sie Hinweise zur Klageeinreichung und Beratungsstellen.
Was tun bei Diskriminierung bei Besichtigungen?
Wenn Sie bei einer Wohnungsbesichtigung ungleiche Behandlung erfahren, dokumentieren Sie den Vorfall so schnell wie möglich. Notieren Sie Aussagen, Verhalten und wer anwesend war. Eine gerichtliche Klärung kann vor dem Amtsgericht erfolgen; in Berufungsfragen entscheiden Landgericht oder Bundesgerichtshof.[3]
Sofortmaßnahmen
- Beweise sammeln: Namen von Zeugen, Fotos, Nachrichten und Gesprächsnotizen.
- Datum und Uhrzeit (time) genau notieren.
- Fotos und Videos (photo) vom Objekt und vom Verhalten aufnehmen.
- Zeugen mit Kontaktdaten erfassen und Aussagen kurz protokollieren.
- Musterbrief an Vermieter senden; Frist setzen und, wenn möglich, per Einschreiben versenden.
Musterbrief-Beispiel
Sehr geehrte/r [Name], ich war am [Datum] zur Wohnungsbesichtigung in [Adresse]. Dabei kam es nach meinem Eindruck zu ungleicher Behandlung aufgrund von [Merkmal]. Bitte bestätigen Sie schriftlich, welche Gründe zu der Entscheidung geführt haben. Ich bitte bis zum [Datum, Frist] um eine Antwort; andernfalls behalte ich mir weitere Schritte vor. Mit freundlichen Grüßen [Name]
Weiteres Vorgehen und Fristen
Wenn der Vermieter nicht reagiert oder die Praxis fortbesteht, sind Beratungsstellen und gegebenenfalls gerichtliche Schritte die nächsten Schritte. Achten Sie besonders auf gesetzliche Fristen und die Beweissicherung.
- Kontaktieren Sie lokale Mieterberatung oder eine Beratungsstelle (hotline) für erste Schritte.
- Prüfen Sie Klageoptionen beim Amtsgericht (court) — Räumungsklagen oder Unterlassungsansprüche werden hier behandelt.
- Reichen Sie Schreiben innerhalb gesetzlicher Fristen ein und beachten Sie Fristen zur Beweiserhebung.
Häufige Fragen
- Was ist Diskriminierung bei Besichtigungen?
- Ungleiche Behandlung bei einer Wohnungsbesichtigung, etwa aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Familienstand.
- Welche Beweise helfen am meisten?
- Fotos, Videoaufnahmen, Namen von Zeugen, genaue Zeit- und Datumsangaben sowie schriftliche Aussagen oder Nachrichten.
- Wann wende ich mich ans Amtsgericht?
- Wenn außergerichtliche Klärung und Beratung keine Abhilfe bringen, kann eine Klage beim Amtsgericht oder zivilrechtliche Schritte nötig werden.[3]
Anleitung: Diskriminierung dokumentieren
- Notieren Sie sofort Datum, Uhrzeit und alle anwesenden Personen (time).
- Sammeln Sie Fotos, Videos und Nachrichten (photo) und speichern Sie Originale an einem sicheren Ort.
- Senden Sie einen Musterbrief mit klarer Fristsetzung (notice) und dokumentieren Sie Versand und Empfang.
- Suchen Sie Beratung und, falls nötig, reichen Sie Klage beim zuständigen Amtsgericht ein (court).
Hilfe und Unterstützung
- Hotline / Kontakt: Bundesministerium der Justiz (BMJ)
- Formulare: BGB online (Gesetze im Internet)
- Gerichtliche Informationen: Bundesgerichtshof (BGH)