Hausmeisterkosten prüfen: Mieterrechte in Deutschland
Was tun bei hohen Hausmeisterkosten?
Hausmeisterkosten gehören zu den umlagefähigen Betriebskosten, wenn dies im Mietvertrag vereinbart ist und die Positionen klar genannt sind. Prüfen Sie zuerst, ob Hausmeisterdienste in der Betriebskostenabrechnung aufgeführt sind und ob die abgerechneten Tätigkeiten tatsächlich hausmeistertypisch sind. Gesetzliche Grundlagen finden Sie im Betriebskostenverordnung und im Bürgerlichen Gesetzbuch[1][2].
Schritt-für-Schritt-Prüfung
- Belege anfordern (evidence): fordern Sie detaillierte Rechnungen, Stundennachweise und Verträge vom Vermieter an.
- Zahlung und Nachzahlung prüfen (payment): vergleichen Sie die abgerechneten Beträge mit den Vorauszahlungen und prüfen Sie Summen und Verteilung.
- Reparaturen und Leistungen prüfen (repair): prüfen Sie, ob Leistungen als Instandhaltung oder als umlagefähige Betriebskosten zu gelten haben.
- Fristen beachten (deadline): reagieren Sie innerhalb üblicher Fristen; Verzögerungen können Rechte schmälern.
Typische Fehler in Abrechnungen
Oft werden pauschal Kosten verteilt oder private Ausgaben mit eingerechnet. Achten Sie auf folgende Punkte:
- Unklare oder fehlende Leistungsbeschreibungen für den Hausmeister.
- Einmalige Reparaturen, die nicht umlagefähig sind, werden als Betriebskosten abgerechnet.
- Fehlende Belege oder Summen, die sich nicht nachvollziehen lassen.
Wann ist eine Nachzahlung gerechtfertigt?
Eine Nachforderung ist gerechtfertigt, wenn Vorauszahlungen nicht ausgereicht haben und die Abrechnung korrekt und nachvollziehbar ist. Der Vermieter muss die Abrechnung spätestens innerhalb von zwölf Monaten nach Ende des Abrechnungszeitraums vorlegen, sonst kann er Ansprüche verlieren. Bei Unsicherheit können gerichtliche Fragen vor dem Amtsgericht entschieden werden; höhere Instanzen sind Landgericht und Bundesgerichtshof[3][4].
Anleitung
Falls Sie widersprechen möchten, gehen Sie systematisch vor:
- Belege anfordern (evidence): Fordern Sie innerhalb von 14 Tagen die vollständigen Nachweise an.
- Prüfen (payment): Vergleichen Sie Abrechnungsposten mit Mietvertrag und früheren Abrechnungen.
- Widerspruchsschreiben aufsetzen (form): Senden Sie ein formales Schreiben mit Begründung an den Vermieter; nutzen Sie Musterschreiben, z. B. Kündigungs- oder Widerspruchsmuster des Justizministeriums[5].
- Letzte Klärung vor Gericht (court): Reichen Sie, falls nötig, Klage beim zuständigen Amtsgericht ein.
Wichtigste Erkenntnisse
- Fordern Sie immer vollständige Belege zur Betriebskostenabrechnung an.
- Unterscheiden Sie zwischen umlagefähigen Betriebskosten und nicht umlagefähigen Reparaturen.
- Nutzen Sie formelle Muster für Widersprüche und dokumentieren Sie Fristen.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – gesetze-im-internet.de
- Betriebskostenverordnung (BetrKV) – gesetze-im-internet.de
- Bundesgerichtshof (BGH) – bundesgerichtshof.de
