Mieter-Check: Bewerbungsbogen prüfen in Deutschland
Als Mieter in Deutschland stehen Sie oft vor Bewerbungsbögen, in denen sensible Fragen stehen können. Dieser Leitfaden erklärt, welche Fragen zulässig sind, wie Sie Diskriminierung erkennen und wie Familien fehlerhafte Angaben korrigieren lassen können. Sie erhalten ein praktisches Muster für einen Korrekturbrief, Hinweise zu offiziellen Formularen und konkrete Schritte, wenn der Vermieter unzulässige Informationen verlangt. Wir erklären einfach, wann das Mietrecht nach §§ 535–580a BGB greift[1], wie Amtsgerichte bei Streitfällen helfen[2] und welche Fristen wichtig sind. Am Ende kennen Sie Ihre Rechte, wissen, welche Unterlagen sinnvoll sind, und wie Sie sicher und selbstbewusst auf problematische Fragen reagieren. Zusätzlich finden Sie Tipps zur Dokumentation, zum Umgang mit Vermieterkommunikation und zu potenziellen Schritten vor Gericht.
Was ist zulässig im Bewerbungsbogen?
Vermieter dürfen Informationen verlangen, die für die Zahlungsfähigkeit oder die Eignung zur Wohnung relevant sind. Gleichzeitig sind Fragen, die in die Privatsphäre eingreifen oder diskriminierend sind, oft unzulässig.
- Angaben zur Miete (rent) und zur Bonität sind üblich.
- Dokumente (document) wie Gehaltsnachweise oder Mietschuldenfreiheitsbescheinigungen können verlangt werden.
- Fragen zu Herkunft oder Religion sind oft unzulässig und können Diskriminierung (discrimination) darstellen.
- Fragen nach Formularen (form) zur Zustimmung zur Datenverarbeitung müssen transparent begründet werden.
Wie erkennen und reagieren?
Prüfen Sie jeden Bewerbungsbogen sorgfältig: Markieren Sie unklare oder potenziell unzulässige Fragen, sammeln Sie Belege und reagieren Sie schriftlich. Ein strukturierter Ablauf hilft, Ihre Rechte zu wahren.
- Sammeln Sie Belege (document) wie Screenshots, Kopien des Bogens und E‑Mails.
- Fordern Sie eine Korrektur schriftlich mit einem Musterbrief (form) und senden Sie ihn empfohlen.
- Beachten Sie Fristen (within) für Antworten; reagieren Sie möglichst binnen 14 Tagen.
Offizielle Formulare und praktische Muster
Für Mieter sind nicht alle Vorgänge formal standardisiert, doch zwei offizielle Regelwerke sind wichtig: das Wohnraumförderungsrecht (WBS) für geförderten Wohnraum und die Zivilprozessordnung (ZPO) für gerichtliche Schritte. Das Wohnraumförderungsrecht regelt, wann ein Wohnberechtigungsschein nötig ist und wie er zu beantragen ist (WoFG). Wenn ein Rechtsstreit nötig wird, ist die ZPO relevant für Klageschriften und Verfahrensabläufe ().
FAQ
- Welche Fragen darf ein Vermieter im Bewerbungsbogen stellen?
- Erlaubt sind Fragen, die zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit und der Eignung für die Wohnung dienen, etwa Einkommen (rent) oder Referenzen.;
- Was tun bei diskriminierenden Fragen?
- Wenn Sie Diskriminierung vermuten, dokumentieren Sie die Frage, verweigern Sie keine Bewerbung allein deshalb und fordern Sie schriftlich eine Begrenzung oder Löschung. In vielen Fällen greift das AGG[3].
- Wie nutze ich das Muster für einen Korrekturbrief?
- Schreiben Sie kurz Name, Datum, konkrete fehlerhafte Angabe, gewünschte Korrektur, Frist (zum Beispiel 14 Tage) und senden Sie das Schreiben empfohlen mit Nachweis.
Anleitung
- Prüfen und kopieren Sie den Bewerbungsbogen (form) sofort.
- Sammeln Sie Belege (document) wie Kontoauszüge oder E‑Mails.
- Nutzen Sie das Muster für einen Korrekturbrief (form), datieren und unterschreiben Sie das Schreiben.
- Senden Sie den Brief per Einschreiben und setzen Sie eine klare Frist (within) von 14 Tagen.
- Wenn keine Reaktion erfolgt, prüfen Sie eine Beschwerde beim Amtsgericht (court) oder eine Beratung durch eine offizielle Stelle.
Wichtige Erkenntnisse
- Dokumentation (tip) erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Klärung.
- Fristen einhalten (tip) sichert Ihre Anspruchsgrundlage.
- Sprechen Sie Probleme früh an (tip), bevor sie eskalieren.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- §§ 535–580a BGB auf Gesetze im Internet
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) auf Gesetze im Internet
- Informationen zu Amtsgerichten auf Justiz.de