Mieter-Checkliste Erstberatung in Deutschland

Mietervereine & Beratungsstellen 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland ist eine gut vorbereitete Erstberatung oft entscheidend, um Rechte zu wahren und unnötige Kosten zu vermeiden. Diese Checkliste hilft Ihnen, Unterlagen, Termine und wichtige Fragen systematisch vorzubereiten, damit Anwältinnen, Mietervereine oder Beratungsstellen Ihre Situation schnell erfassen können. Sie finden Hinweise, welche Belege Mängel, Heiz- und Betriebskosten, Kündigungen oder Mietzahlungen dokumentieren, welche Fristen zu beachten sind und wie Sie Beweisfotos oder Zeugen richtig sichern. Die Anleitung erklärt einfache Schritte für komplexe Fälle, zeigt typische Formulare und nennt zuständige Gerichte. Ziel ist, dass Sie souverän in die Erstberatung gehen und konkrete Handlungsschritte für das weitere Vorgehen erhalten. Lesen Sie weiter für praktische Checklistenpunkte.

Was Sie zur Erstberatung mitbringen sollten

Für eine effektive Erstberatung sind drei Dinge wichtig: vollständige Unterlagen, eine klare Chronologie der Ereignisse und konkrete Fragen oder Ziele. Bereiten Sie Ihre Situation so vor, dass die Beraterin oder der Berater in 15–30 Minuten die Hauptpunkte verstehen kann.

  • Mietvertrag (aktueller Vertragstext; form)
  • Nebenkosten- und Heizkostenabrechnungen (heating)
  • Kontoauszüge zu Mietzahlungen (rent)
  • Schriftverkehr mit dem Vermieter, E-Mails, Mängelanzeigen (evidence)
  • Fotos und Videos von Mängeln (evidence)
  • Schriftliche Aufforderungen oder Mahnungen an den Vermieter (notice)
  • Zeugenliste mit Kontaktdaten (record)
  • Wichtige Termine und Fristen (calendar)
Bewahren Sie Originale und Kopien getrennt auf.

Praktische Schritte vor dem Termin

Gehen Sie die Unterlagen chronologisch durch und machen Sie eine kurze Zusammenfassung in Stichworten: Datum des Problems, erste Meldung an den Vermieter, bisherige Reaktionen, gesundheitliche Auswirkungen und bisherige Kosten. Notieren Sie drei konkrete Ziele für das Gespräch (z. B. Mietminderung durchsetzen, Reparatur erzwingen, Räumungsfrist prüfen).

Reagieren Sie rechtzeitig auf eingehende Fristen, sonst können Ansprüche verloren gehen.

Wie das Beratungsgespräch abläuft

Die Beraterin oder der Berater wird kurz Ihre Chronologie lesen, gezielte Rückfragen stellen und dann die rechtliche Bewertung sowie mögliche Schritte erklären. Erwarten Sie Hinweise zu mietrechtlichen Grundlagen, benötigten Beweisen und praktischen Vorgehensweisen wie Mahnschreiben oder Musterformularen.

Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Chancen in formellen Verfahren.

FAQ

Was bringt mir eine Erstberatung?
Eine Erstberatung klärt Ihre rechtliche Lage, Prioritäten und die nächsten praktikablen Schritte. Meist erhalten Sie eine erste Einschätzung zu Ansprüchen nach dem BGB und Hinweise zur Beweissicherung.[1]
Welche Fristen sind wichtig?
Fristen für Widersprüche, Heilung oder Klagen sind eng: Bei gerichtlichen Schritten gelten die Regeln der Zivilprozessordnung (ZPO), daher ist eine frühe Prüfung wichtig.[2]
Welches Gericht ist zuständig?
Für die meisten wohnraummietrechtlichen Streitigkeiten ist das örtliche Amtsgericht zuständig; bei grundsätzlichen Rechtsfragen entscheiden Landgerichte oder der Bundesgerichtshof in Revisionen.[3]

Anleitung

  1. Sammeln Sie alle relevanten Belege und legen Sie sie chronologisch ab.
  2. Erstellen Sie eine kurze Chronologie der Ereignisse mit Datum und Handlung.
  3. Machen Sie Foto- oder Videodokumentation von Mängeln und Datumsangaben.
  4. Prüfen Sie alle Fristen und notieren Sie Abgabetermine für Antworten oder Klagen.
  5. Vereinbaren Sie einen Termin bei einem Mieterverein oder einer Beratungsstelle (contact) und nennen Sie Ihre drei Prioritäten.
  6. Bestätigen Sie den Beratungstermin schriftlich und senden Sie vorab eine Zusammenfassung per E-Mail (calendar).

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Gesetze im Internet – BGB §§ 535–580a
  2. [2] Gesetze im Internet – ZPO
  3. [3] Bundesgerichtshof – Entscheidungen
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.