Mieterfragen im Bewerbungsbogen 2025 in Deutschland
Bei Bewerbungen für eine Wohnung fragen Vermieter oft persönliche Details. Als Mieter in Deutschland sollten Sie wissen, welche Fragen zulässig sind, welche Angaben Sie dokumentieren sollten und wie Sie sich gegen Diskriminierung schützen. Dieser Text erklärt verständlich, welche Informationen Sie angeben müssen, wann Sie Unterlagen wie Gehaltsnachweise oder Schufa-Auskunft bereithalten, wie Sie sensible Fragen ablehnen können und wann rechtliche Schritte sinnvoll sind. Außerdem zeigen wir, welche offiziellen Formulare und Gerichte zuständig sind, damit Sie im Streitfall Ihre Rechte durchsetzen können. Ziel ist, Ihnen klare praktische Hinweise zu geben, damit Wohnungssuche und Bewerbungsbogen fair und rechtssicher ablaufen. Lesen Sie weiter für Checklisten, Mustertexte für Antworten und Hinweise zu Fristen.
Was ist erlaubt beim Bewerbungsbogen?
Vermieter dürfen Informationen verlangen, die für das Mietverhältnis relevant sind, zum Beispiel zur Zahlungsfähigkeit. Unzulässig sind Fragen, die gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen oder diskriminierend sind. Wenn Sie rechtliche Grundlagen prüfen wollen, helfen die Regelungen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)[1] und bei verfahrensrelevanten Fragen die Zivilprozessordnung (ZPO)[2].
- Gehaltsnachweis oder Einkommensangabe zur Einschätzung der Zahlungsfähigkeit.
- Angaben zu bisherigen Mietverhältnissen und Kontaktdaten früherer Vermieter als Referenz.
- Schufa- oder Bonitätsauskunft, wenn der Vermieter dies zur Bonitätsprüfung verlangt.
- Angaben zur Anzahl einziehender Personen und geplanten Haustieren, wenn sie für das Mietverhältnis relevant sind.
- Fragen zu Religion, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung oder Gesundheitsdaten, die nicht mit dem Mietverhältnis zusammenhängen, sind in der Regel unzulässig.
- Fragen, die zu einer direkten Benachteiligung führen (z. B. allein aufgrund von Herkunft oder Familienstand), sind verboten.
Dokumentation: welche Unterlagen bereithalten
Gute Dokumentation schützt Sie später. Legen Sie geordnete Kopien an und notieren Sie, wann Sie welche Unterlagen abgegeben haben. Nennen Sie unter Umständen nur notwendige Informationen und vermerken Sie bei sensiblen Fragen, warum Sie diese nicht beantworten.
- Gehaltsnachweise der letzten drei Monate als Nachweis der Zahlungsfähigkeit.
- Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des vorherigen Vermieters als Referenz.
- Schufa-Auskunft oder Bonitätsauszug, wenn verlangt.
- WBS-Antrag (Wohnberechtigungsschein) bei Antragberechtigung, siehe rechtliche Grundlage[3].
Wenn Vermieter unzulässige Fragen stellt oder diskriminiert
Bleiben Sie sachlich: Verweigern Sie die Antwort auf unzulässige Fragen mit einer kurzen Erklärung oder einer schriftlichen Notiz auf dem Bewerbungsbogen. Wenn Diskriminierung vorliegt oder Sie benachteiligt werden, können Sie Beweise sammeln und rechtliche Schritte prüfen. Zuständige Gerichte bei Streitfällen sind in erster Instanz die Amtsgerichte; höchstrichterliche Entscheidungen finden sich beim Bundesgerichtshof[4].
Praktische Schritte
- Fotografieren Sie den ausgefüllten Bewerbungsbogen und bewahren Sie eingereichte Unterlagen als Kopie auf.
- Senden Sie bei Streitfällen formelle Schreiben per Einschreiben mit Rückschein und dokumentieren Sie Versanddatum.
- Kontaktieren Sie eine örtliche Beratungsstelle oder das Amtsgericht für konkrete Verfahrensfragen.
FAQ
- Welche Fragen darf ein Vermieter im Bewerbungsbogen stellen?
- Erlaubt sind Fragen zur Zahlungsfähigkeit, zur Personenzahl und zu früheren Mietverhältnissen; unzulässig sind diskriminierende Fragen etwa zu Religion oder Herkunft.
- Was mache ich, wenn ich eine unzulässige Frage nicht beantworten möchte?
- Vermerken Sie auf dem Bogen kurz, dass die Frage aus Datenschutz- oder Antidiskriminierungsgründen nicht beantwortet wird, und reichen Sie stattdessen relevante Nachweise ein.
- Welche Formulare sind wichtig?
- Typische Unterlagen sind Gehaltsnachweise, Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, Schufa-Auskunft und gegebenenfalls der Wohnberechtigungsschein (WBS) nach WoFG.
Anleitung
- Prüfen Sie jede Frage auf Relevanz für das Mietverhältnis und markieren Sie unzulässige Punkte.
- Sammeln Sie die wichtigsten Dokumente in Kopie: Gehaltsnachweise, Mietfreigabe, Ausweiskopie.
- Wenn nötig, fordern Sie den Vermieter schriftlich zur Stellungnahme auf und dokumentieren Fristen.
- Bei andauernder Diskriminierung prüfen Sie rechtliche Schritte und nehmen Kontakt zum Amtsgericht oder einer Beratungsstelle auf.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §§ 535–580a — Gesetze im Internet
- Zivilprozessordnung (ZPO) — Gesetze im Internet
- Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) — Gesetze im Internet