Mieterfragen im Bewerbungsbogen: Rechte in Deutschland

Diskriminierung & Gleichbehandlung 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025
Viele Mieter in Deutschland stehen vor dem Bewerbungsbogen für eine Wohnung und wissen nicht, wie sie Fragen zur Herkunft, Familienstand, Einkommen oder Vorstrafen richtig beantworten sollen. Solche Fragen können Diskriminierung oder unzulässige Vorauswahl bedeuten. Dieser Artikel erklärt verständlich, welche Fragen rechtlich zulässig sind, wann Gleichbehandlungsprinzipien greifen und wie Sie Ihre Rechte gemäß Mietrecht praktisch durchsetzen. Sie erhalten konkrete Handlungsschritte, Hinweise zu Fristen und Musterformulare, damit Sie sicher reagieren können, ohne Ihre Chancen auf eine Wohnung unnötig zu gefährden. Die Sprache ist einfach gehalten und richtet sich an Mieter ohne juristischen Hintergrund in Deutschland. Am Ende finden Sie FAQ, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und offizielle Links zu Gesetzen und Gerichten.

Was tun bei heiklen Fragen im Bewerbungsbogen?

Prüfen Sie zuerst, ob die Frage wirklich für die Vermietungsentscheidung relevant ist. Fragen nach Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung können diskriminierend sein; im Zweifel dokumentieren Sie Datum und Wortlaut des Bewerbungsbogens und der Kommunikation.[1]

Bewahren Sie alle Bewerbungsunterlagen und Nachrichten geordnet auf.
  • Dokumente sammeln (document): Kopien des Bogens, E‑Mails, Fotos und Zahlungsnachweise sichern.
  • Fristen beachten (deadline): Notieren Sie Fristen für Widersprüche oder Nachfragen.
  • Schriftlich widersprechen (form): Fordern Sie eine schriftliche Erklärung, wenn eine Frage unklar oder unzulässig scheint.
  • Gerichtliche Prüfung erwägen (court): Wenn Diskriminierung wahrscheinlich ist, prüfen Sie nach Beratung den Weg zum Amtsgericht.
Reagieren Sie fristgerecht auf Schreiben, sonst verlieren Sie Rechte.

Rechtliche Grundlagen

Das deutsche Mietrecht im BGB regelt Pflichten von Vermieter und Mieter und ist eine wichtige Grundlage für Ansprüche; schauen Sie in §§ 535–580a BGB für grundlegende Regeln.[1] Verfahrensfragen zu Klagen und Räumungsklagen finden sich in der Zivilprozessordnung (ZPO).[2] Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) präzisieren die Auslegung in Einzelfällen und sind bei komplexen Streitfragen relevant.[3]

In vielen Fällen stehen Pflicht zur angemessenen Wohnnutzung und Schutz vor Diskriminierung nebeneinander.

Häufige Fragen

Ist die Frage nach Herkunft erlaubt?
Nicht ohne Weiteres; Herkunft kann nur dann verlangt werden, wenn ein sachlicher Grund besteht. Dokumentieren Sie die Frage und verlangen Sie Begründung.
Muss ich alle Felder im Bewerbungsbogen ausfüllen?
Nein. Sie dürfen sensible oder unzulässige Fragen verweigern; vermerken Sie dies schriftlich und fragen Sie nach alternativen Nachweisen.
Wann sollte ich rechtliche Schritte prüfen?
Wenn Sie deutlich benachteiligt wurden oder eine Wohnung verweigert wurde, suchen Sie rechtliche Beratung und erwägen Sie eine Klage am Amtsgericht.

Anleitung

  1. Sammeln Sie Beweise (document): Kopien, E‑Mails, Fotos und Zeugenaussagen ordnen.
  2. Fordern Sie schriftliche Erklärungen an (form): Bitten Sie um Begründung für die Frage oder Entscheidung.
  3. Halten Sie Fristen ein (deadline): Notieren Sie Fristen für Widersprüche und gerichtliche Schritte.
  4. Suchen Sie Hilfe (contact): Wenden Sie sich an örtliche Beratungsstellen oder Behörden.
  5. Klage prüfen (court): Nach Beratung Klage beim Amtsgericht vorbereiten, wenn nötig.

Kernaussagen

  • Nicht alle Fragen sind zulässig; prüfen Sie Relevanz und Gesetzeslage.
  • Sichern Sie alle Unterlagen und Kommunikationen als Beweismittel.
  • Nutzen Sie offizielle Beratungsstellen und prüfen Sie rechtliche Schritte.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] BGB §535 — Gesetze im Internet
  2. [2] ZPO — Zivilprozessordnung — Gesetze im Internet
  3. [3] Bundesgerichtshof — Offizielle Seite
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.