Mieterrechte Haustierklauseln Deutschland 2025

Mietverträge & Vertragsarten 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Mieterinnen und Mieter in Deutschland stehen 2025 oft vor Fragen zur Tierhaltung im Mietvertrag. Eigentümerklauseln, pauschale Verbote oder schwammige Formulierungen beeinflussen, ob kleine Hunde, Katzen oder Kleintiere erlaubt sind und unter welchen Bedingungen. Dieses Ratgeber erklärt, welche Rechte Sie als Mieter haben, wie Sie eine Zustimmung zur Tierhaltung richtig anfragen und welche Belege oder Versicherungen sinnvoll sind. Außerdem erfahren Sie, welche Gerichte zuständig sind und welche gesetzlichen Grundlagen im BGB und in der ZPO relevant sind, sodass Sie bei Konflikten vorbereitet sind und Fristen einhalten.[1]

Was ändert sich 2025?

2025 gibt es keine einheitliche neue Bundesnorm, aber Gerichtsurteile und Auslegungspraxis präzisieren, wie weit Vermieter Haustierverbote in Formularverträgen ausdehnen dürfen. Entscheidend bleibt § 535 BGB zur Gebrauchsüberlassung sowie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Vertragsauslegung und Verhältnismäßigkeit.[1][2]

In vielen Fällen entscheidet die konkrete Formulierung im Mietvertrag, nicht allgemein geltende Regeln.

Rechte und Pflichten von Mietern

Mieter müssen die Wohnung pfleglich behandeln und Schäden ersetzen; zugleich dürfen Vermieter nicht pauschal unverhältnismäßige Verbote durchsetzen. Bei Kleintieren oder ruhigen Haustieren kann eine Interessenabwägung zugunsten der Mieter ausfallen. Wenn der Vermieter zustimmen will, verlangt er oft eine schriftliche Vereinbarung und gegebenenfalls eine Tierhalterhaftpflicht. Im Streitfall sind das Amtsgericht und das Landgericht zuständig; bei Grundsatzfragen entscheidet der Bundesgerichtshof.[2]

  • Schriftliche Anfrage an den Vermieter mit kurzer Begründung und Wunschregelung senden.
  • Fotos, Tierbeschreibung und Referenzen beifügen, um Bedenken zu zerstreuen.
  • Frist zur Antwort setzen, z. B. 14 Tage, um Rechtssicherheit zu schaffen.
  • Sicherheits- oder Hygienemaßnahmen (Leinenpflicht, Katzentoilette im Bad) vorschlagen.
Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Chancen, die Zustimmung zu erhalten.

Formulare und Gerichte

Es gibt keine bundesweit vorgeschriebene "Tierhaltungserlaubnis", aber Musterbriefe und Kündigungsvorlagen können helfen, Ansprüche zu formulieren. Bei Räumungsklagen oder Streit über Zustimmung zur Tierhaltung gelten die Regeln der ZPO für Klageeinreichung und Beweisaufnahme.[3]

  • Kündigungsschreiben (Muster): Wird relevant, wenn Vermieter wegen Tierhaltung kündigen will; nutzen Sie ein klares, datiertes Schreiben zur Gegenwehr oder zur Stellungnahme.
  • Schriftliche Zustimmung/Vereinbarung: Wenn der Vermieter zustimmt, lassen Sie die Bedingungen schriftlich festhalten (Haftung, Reinigungspflichten, Schadenersatz).
  • Beweismittel: Fotos, Zeugen, und Schriftverkehr sammeln und chronologisch ablegen.

Wie verhandle ich eine Änderung der Klausel?

Beginnen Sie freundlich und sachlich: Beschreiben Sie Tier, Größe und Charakter, bieten Sie Haftpflichtnachweis und Vorschläge zu Vorsichtsmaßnahmen an. Vermeiden Sie kurze Fristsetzungen, die als Druck wirken; nennen Sie stattdessen eine angemessene Antwortzeit. Wenn der Vermieter ablehnt, prüfen Sie eine schriftliche Begründung und überlegen Sie, ob eine Mediation oder der Gang vor das Amtsgericht sinnvoll ist.

Antworten Sie auf formelle Schreiben stets fristgerecht, um rechtliche Nachteile zu vermeiden.

Häufige Fragen

Darf der Vermieter Haustiere pauschal verbieten?
Ein pauschales Verbot kann bei formularmäßigen Verträgen unter Umständen unwirksam sein; entscheidend ist die Verhältnismäßigkeit und konkrete Vertragsformulierung.[2]
Was tun bei einer Kündigung wegen eines Haustiers?
Prüfen Sie die Kündigung schriftlich, sammeln Sie Beweise zu Ihrem Verhalten und erwägen Sie, binnen der gesetzlichen Fristen Widerspruch einzulegen oder juristische Beratung zu suchen.[3]
Welche Formulare benötige ich?
Es gibt Muster für Kündigungsschreiben und schriftliche Zustimmungserklärungen; offizielle Gesetzestexte zu Mietrecht und Prozessrecht helfen bei der Einordnung.[1]

Anleitung

  1. Schriftliche Anfrage an den Vermieter senden mit Tierbeschreibung und Bitte um Zustimmung.
  2. Fotos, Impf- und Haftpflichtnachweis beifügen und Referenzen nennen.
  3. Eine angemessene Frist zur Antwort nennen, z. B. 14 Tage.
  4. Bei Ablehnung prüfen: Mediation oder Klage beim Amtsgericht erwägen.
  5. Alle Antworten, Belege und Termine archivieren für das Verfahren.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] §535 BGB – Bürgerliches Gesetzbuch (gesetze-im-internet.de)
  2. [2] Bundesgerichtshof – Entscheidungen zum Mietrecht (bundesgerichtshof.de)
  3. [3] §253 ZPO – Klageschrift und Verfahrensregeln (gesetze-im-internet.de)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.