Mietkündigung wegen Zahlungsverzug bei Senioren, Deutschland

Kündigung durch Vermieter & Kündigungsschutz 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025
Viele ältere Mieter in Deutschland stehen unter Druck, wenn die Miete nicht pünktlich bezahlt wird und der Vermieter mit Kündigung droht. Als Mieter sollten Sie zuerst prüfen, ob es sich um einmalige Nachlässigkeit oder andauernde Zahlungsrückstände handelt und welche Fristen der Vermieter setzt. Dieses Angebot erklärt verständlich, welche Rechte Senioren haben, welche gesetzlichen Regeln aus dem BGB[1] gelten, wann ein Schlichtungsversuch oder Ratenzahlung möglich ist und wie man gegen eine Kündigung vorgeht. Wir zeigen praktische Schritte: wie Sie Fristen wahren, Belege sammeln, offizielle Formulare nutzen und vor Gericht verteidigen können. Ziel ist, finanzielle Härten zu vermeiden und rechtssichere Antworten für Mieter in Deutschland zu liefern.

Was bedeutet Kündigung wegen Zahlungsverzug?

Eine Kündigung wegen Zahlungsverzug ist eine formale Beendigung des Mietverhältnisses durch den Vermieter, meist weil Miete nicht oder nicht vollständig gezahlt wurde. Im Mietrecht gibt es klare Regeln dazu; wichtig sind die genauen Fristen und Voraussetzungen, etwa ob der Vermieter eine Abmahnung geschickt hat oder ob mehrere Monatsmieten ausstehen. Erwähnte gesetzliche Regeln finden Sie im BGB[1].

In vielen Fällen bietet das Gesetz Schutz vor sofortiger Räumung, wenn Mieter innerhalb der Frist zahlen.

Erste Schritte als betroffener Senior

Wenn Sie als Senior eine Kündigung erhalten, handeln Sie schnell und dokumentiert. Diese kurze Prüfliste hilft, Fehler zu vermeiden:

  • Kontaktieren Sie sofort den Vermieter und fragen Sie nach einer Fristverlängerung oder Ratenzahlung.
  • Prüfen Sie Kontoauszüge, Zahlungsbelege und ggf. Lastschriftunterlagen.
  • Sammeln Sie Schriftverkehr, Mahnungen und Zahlungsaufforderungen als Beweismittel.
  • Überlegen Sie, ob staatliche Hilfe oder Wohngeld eine Lücke schliessen kann.
Halten Sie alle Quittungen und Kontoauszüge chronologisch bereit.

Formulare und offizielle Muster

Für Widerspruch und Gegenwehr gegen eine Kündigung sind Musterbriefe und offizielle Hinweise hilfreich. Das Bundesministerium der Justiz bietet Vorlagen und Hinweise zu Schriftverkehr und rechtlichen Fristen[3]. Ein formeller Widerspruch sollte Fristen nennen, Beträge belegen und eine klare Zahlungsabsicht zeigen.

Reagieren Sie innerhalb der gesetzten Frist, sonst verlieren Sie rechtliche Optionen.

Wenn es zum Gericht kommt

Räumungsklagen und Streitigkeiten in Mietrechtssachen werden in der Regel vor dem örtlichen Amtsgericht verhandelt; höhere Instanzen sind Landgericht und Bundesgerichtshof für Revisionen[2]. Vor Gericht sind lückenlose Unterlagen, Nachweise über Zahlungsversuche und ärztliche Bescheinigungen (falls relevant) entscheidend.

FAQ

Kann der Vermieter wegen einer einmaligen verspäteten Miete sofort kündigen?
Nicht immer; oft ist eine Abmahnung oder mindestens zwei Monatsrückstände nötig, außer es liegt ein besonders schwerwiegender Grund vor.
Welche Frist hat der Mieter, um zu zahlen und eine Kündigung abzuwenden?
Die Fristen variieren; reagieren Sie sofort und prüfen Sie das Kündigungsschreiben schriftlich, oft bleiben wenige Wochen oder Tage.
Wohin wende ich mich für rechtliche Hilfe?
Suchen Sie lokale Mieterberatungen, Sozialämter oder eine Rechtsberatung; im Streitfall ist das zuständige Amtsgericht die Anlaufstelle.

Anleitung

  1. Prüfen Sie das Kündigungsschreiben auf Fristen und Gründe.
  2. Sammeln Sie alle Zahlungsbelege und Kontoauszüge als Beweis.
  3. Schreiben Sie einen formellen Widerspruch an den Vermieter und bieten Sie, falls möglich, Ratenzahlung an.
  4. Kontaktieren Sie das örtliche Amtsgericht oder eine Beratungsstelle, wenn die Situation eskaliert.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Gesetze im Internet – Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
  2. [2] Bundesgerichtshof (BGH) – Entscheidungen und Informationen
  3. [3] Bundesministerium der Justiz – Formulare und Muster
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.