Mitteilung von Änderungen für Mieter in Deutschland

Wohngeld & Mietzuschüsse 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland kann es oft nötig sein, Änderungen wie einen neuen Mitbewohner, Adressänderungen oder eine geänderte Haushaltsgröße offiziell zu melden. Dieser Leitfaden erklärt in verständlichen Schritten, welche Informationen Vermieter, Behörden oder Wohngeldstellen[3] benötigen, welche Fristen gelten und welche Formulare Sie verwenden können. Ich zeige, wie Sie Nachweise richtig dokumentieren, wie Sie Widersprüche oder Rückfragen beantworten und wann eine formelle Mitteilung per Einschreiben sinnvoll ist. Damit vermeiden Sie Missverständnisse, schützen Ihren Mietvertrag und sichern mögliche Wohngeld- oder Mietzuschussansprüche. Am Ende finden Sie praktische Musterschreiben und Links zu offiziellen Formularen. Ich beschreibe außerdem, wie Sie Fristen im BGB[1] beachten, bei Unstimmigkeiten Beweise sammeln und wann eine Beratung beim Amtsgericht oder nach ZPO[2] sinnvoll ist.

Was melden?

Typische Änderungen, die Mieter melden sollten, betreffen sowohl das Vertragsverhältnis als auch öffentliche Stellen. Melden Sie Änderungen rechtzeitig, schriftlich und mit den passenden Nachweisen.

  • Neuen Mitbewohner melden (move-in) — Namen, Geburtsdatum und Einzugsdatum an Vermieter und ggf. Meldestelle.
  • Adressänderung (Formular) — Ummeldung beim Einwohnermeldeamt; fordern Sie eine Meldebestätigung an.
  • Änderung der Haushaltsgröße (rent support) — Relevanz für Wohngeld oder Mietzuschuss prüfen und melden.
  • Reparatur-/Mängelmeldung (repair) — Mängel schriftlich melden, Fristen setzen und Nachweise sammeln.
  • Fristen beachten (deadline) — Kündigungsfristen, Widerspruchsfristen und Meldefristen einhalten.
Bewahren Sie alle Nachweise und Schreiben geordnet auf.

Wie melden: Form, Fristen, Nachweise

In vielen Fällen reicht eine schriftliche Mitteilung per E-Mail oder Brief; bei formellen Vorgängen empfiehlt sich Einschreiben. Nennen Sie klar Datum, betroffene Personen, aktuelle Adresse und legen Sie Kopien relevanter Nachweise bei (z. B. Wohnungsgeberbestätigung, Mietvertrag, Kontoauszug).

Beispiele für offizielle Formulare und wann sie gebraucht werden:

  • Wohngeld-Antrag — wenn sich Ihre Haushaltsgröße ändert und Sie Wohngeld oder Mietzuschuss beantragen wollen; Formular bei der zuständigen Wohngeldstelle einreichen.
  • Meldeformular beim Einwohnermeldeamt — bei Umzug oder Adresswechsel zur Aktualisierung der Meldeadresse.
  • Formlose Mitteilung an Vermieter — bei Ein- oder Auszug von Mitbewohnern und bei Änderungen der Bankdaten für Mietzahlungen.
Kleine Formalfehler werden oft toleriert, fehlende Fristen oder Belege aber nicht.

Praktisches Vorgehen und Musterschreiben

Schrittweise vorgehen spart Zeit: Ankündigen, Belege sammeln, Formular ausfüllen und abschicken, Empfang bestätigen lassen. Ein kurzes Musterschreiben an den Vermieter könnte z. B. so aussehen: Name, betroffene Adresse, Änderungstext, Datum, Unterschrift.

Was tun bei Problemen oder Verzögerungen?

Wenn Vermieter nicht reagieren oder Behörden Rückfragen stellen: Dokumentieren Sie alle Kontakte (E-Mails, Anrufe), setzen Sie klare Fristen und schicken Sie ggf. Mahnungen per Einschreiben. Bei ernsthaften Konflikten kann ein Antrag beim Amtsgericht sinnvoll sein; verweisen Sie auf relevante Paragrafen im BGB, wenn Mieterrechte betroffen sind.[1]

Reagieren Sie auf rechtliche Schreiben umgehend, um Fristversäumnisse zu vermeiden.

FAQ

1) Muss ich einen neuen Mitbewohner meinem Vermieter melden?
Ja. Für die meisten Mietverträge ist die Mitteilung eines Mitbewohners erforderlich; prüfen Sie Ihren Vertrag und informieren Sie den Vermieter schriftlich über Namen und Einzugsdatum.
2) Wie schnell muss ich eine Adressänderung melden?
Die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt sollte je nach Kommune innerhalb der dort vorgegebenen Frist erfolgen; informieren Sie außerdem den Vermieter zeitnah.
3) Welche Belege benötige ich für Wohngeld- oder Mietzuschussänderungen?
Üblicherweise Nachweise über Einkommen, Mietvertrag, Haushaltszusammensetzung und die Wohnungsgeberbestätigung; den genauen Antrag finden Sie bei der Wohngeldstelle Ihrer Kommune.[3]

Anleitung

  1. Sammeln Sie alle relevanten Unterlagen (Mietvertrag, Wohnungsgeberbestätigung, Ausweise).
  2. Füllen Sie erforderliche Formulare aus (z. B. Wohngeld-Antrag) oder verfassen Sie ein kurzes Schreiben an den Vermieter.
  3. Senden Sie die Mitteilung fristgerecht und dokumentieren Sie Versand und Empfang.
  4. Antworten Sie auf Rückfragen umgehend und legen Sie bei Bedarf zusätzliche Nachweise vor.
  5. Bei andauernden Problemen informieren Sie die zuständige Behörde oder prüfen rechtliche Schritte vor dem Amtsgericht.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – gesetze-im-internet.de
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) – gesetze-im-internet.de
  3. [3] Wohngeld-Informationen – Bundesministerium des Innern (BMI)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.