Räumungsschutz beantragen: Mieter-Checkliste Deutschland

Kündigung durch Vermieter & Kündigungsschutz 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025
Praktische Hinweise helfen Mietern in Deutschland, schnell und klar zu handeln, wenn eine Kündigung oder Räumungsandrohung droht. Diese Checkliste erklärt verständlich, welche Unterlagen wichtig sind, welche Fristen gelten und welche offiziellen Paragraphen des BGB und der ZPO betroffen sind. Sie finden konkrete Mustertexte für Widerspruch und eine Übersicht, welche Gerichte zuständig sind sowie praktische Dokumentationsschritte, damit Ihr Antrag auf Räumungsschutz aussagekräftig ist. Ziel ist, Ihnen als Mieter handhabbare Schritte zu geben, damit Sie Ihre Rechte wahren und bei Bedarf Fristen einhalten können.[1][2]

Wann kann man Räumungsschutz beantragen?

Räumungsschutz ist relevant, wenn der Vermieter eine fristlose oder ordentliche Kündigung erklärt oder eine Räumungsklage beim Amtsgericht anhängig ist. In vielen Fällen stützt sich die Kündigung auf Gründe, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt sind; wichtig sind hier insbesondere §§ 535–580a. Prüfen Sie zunächst, ob formale Fehler vorliegen oder Fristen verletzt wurden.

In Deutschland entscheidet in erster Instanz meist das Amtsgericht über Räumungsklagen.

Welche Formulare und Muster helfen?

  • Widerspruchsschreiben / Musterbrief gegen die Kündigung mit Datum und konkreten Gründen.
  • Antrag oder Erwiderung zur Räumungsklage beim zuständigen Amtsgericht (eingereicht als Schriftsatz).
  • Belege und Dokumentation: Mietzahlungen, Fotos von Mängeln, Schriftverkehr mit dem Vermieter.
Frühzeitige, vollständige Dokumentation erhöht die Erfolgsaussichten bei Anträgen auf Räumungsschutz.

Wichtige Fristen und Verfahrensschritte

Reagieren Sie sofort auf eine Kündigung: In manchen Fällen müssen Sie innerhalb von zwei Wochen Widerspruch einlegen oder eine Stellungnahme beim Gericht einreichen. Bei einer Räumungsklage gelten die Einreichungs- und Zustellfristen nach der Zivilprozessordnung (ZPO). Fehlende Reaktionen können zum schnellen Verlust von Verteidigungsrechten führen.[3]

Antworten Sie auf gerichtliche Schreiben rechtzeitig, um Nachteile zu vermeiden.

Praktische Beweismittel

  • Fotos von Schäden oder Mängeln mit Datum und kurzen Beschreibungen.
  • Bankbelege der Mietzahlungen und Quittungen für Nebenkosten.
  • Schriftverkehr mit dem Vermieter, E‑Mails und Übergabeprotokolle.
Bewahren Sie alle Originalbelege geordnet und mehrfach gesichert auf.

Häufige Fragen

Kann ich gegen jede Kündigung Räumungsschutz beantragen?
Ja, grundsätzlich können Mieter Einspruch erheben und Räumungsschutz prüfen lassen; Erfolg hängt von den Gründen und Belegen ab.
Wer ist zuständig für eine Räumungsklage?
In der Regel ist das Amtsgericht am Wohnort des Mietobjekts zuständig; in höheren Instanzen sind Landgericht und Bundesgerichtshof möglich.
Welche Rolle spielt das BGB?
Das BGB regelt Pflichten und Rechte aus dem Mietverhältnis, etwa Kündigungsgründe und Mieterrechte, die für Räumungsschutz wichtig sind.

Anleitung

  1. Lesen Sie die Kündigung sorgfältig und notieren Sie das Zustelldatum.
  2. Sammeln Sie Nachweise: Mietzahlungen, Fotos, E‑Mails und Zeugenangaben.
  3. Erstellen Sie ein kurzes Muster-Widerspruchsschreiben mit Datum, Ihrer Adresse und Begründung.
  4. Reichen Sie Ihren Schriftsatz beim zuständigen Amtsgericht ein oder lassen Sie ihn zustellen; bewahren Sie einen Einreichungsbeleg auf.
  5. Suchen Sie frühzeitig rechtliche Beratung oder eine Mieterberatung, falls Unsicherheit besteht.

Hilfe und Unterstützung


  1. [1] Gesetze im Internet: BGB
  2. [2] Gesetze im Internet: ZPO
  3. [3] Bundesgerichtshof
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.