Mieter in Deutschland: Außenversicherung prüfen

Haftpflicht- & Hausratversicherung 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland fragen Sie sich vielleicht, ob eine Außenversicherung nötig ist: Sie schützt Gegenstände, die außerhalb der Wohnung aufbewahrt oder genutzt werden, zum Beispiel Fahrräder, Gartenmöbel oder Werkzeuge. Dieser Text erklärt verständlich, wann Außenversicherung sinnvoll sein kann, welche Schäden typischerweise abgedeckt sind, worauf Sie beim Vergleich von Policen achten sollten und welche offiziellen Regeln und Formulare wichtig sind, falls ein Schaden entsteht. Ich zeige Ihnen praxisnahe Beispiele, einfache Schritte zum Einreichen von Ansprüchen und an welche Behörden oder Gerichte Sie sich wenden können. Ziel ist, dass Sie als Mieter sicher entscheiden und im Schadenfall richtig handeln können. Lesen Sie weiter, um praktische Checklisten zu erhalten.

Was ist Außenversicherung?

Eine Außenversicherung erweitert die Hausrat- oder Haftpflichtpolice um Schutz für bewegliche Gegenstände außerhalb der gemieteten Wohnung, etwa auf dem Balkon, im Kellerabteil oder draußen abgestellte Gegenstände. Außenversicherung deckt oft Diebstahl, Vandalismus und Wetterschäden, unterscheidet sich aber zwischen Anbietern in Umfang und Ausschlüssen. In manchen Fällen ist Außenversicherung für Mieter sinnvoll, weil normale Hausratversicherungen Begrenzungen für Außenbereiche haben.[1]

Außenversicherung schützt häufig Fahrräder und Gartenmöbel außerhalb der Wohnung.

Wichtige Deckungsbereiche und Unterschiede

  • Versicherungssumme und Höchstbeträge prüfen: Achten Sie auf die maximale Erstattung für Gegenstände außerhalb der Wohnung.
  • Gegenstandskategorien: Klären Sie, ob Fahrräder, Werkzeuge, Kinderwagen oder E-Bikes eingeschlossen sind.
  • Reparaturkosten und Teilkasko-Leistungen (repair): Prüfen Sie, ob Reparaturen oder nur Totalschaden ersetzt werden.
  • Nachweis und Formulare (notice): Lesen Sie die Meldepflichten und Fristen genau in den Versicherungsbedingungen.
  • Dokumentation (evidence): Fotos, Kaufbelege und eine Schadenbeschreibung erhöhen die Erfolgschancen bei Ansprüchen.
Bewahren Sie Fotos und Kaufbelege elektronisch und in Papierform auf.

Tarife unterscheiden sich auch bei Selbstbeteiligung, Ausschlüssen (z. B. grobe Fahrlässigkeit) und geografischem Schutzbereich. Manche Policen decken nur private Grundstücke, andere schließen Keller oder öffentlich zugängliche Flächen aus. Lesen Sie die Vertragsbedingungen genau und vergleichen Sie Beispiele zweier Anbieter anhand derselben Schadenhöhe.

Praktisches Beispiel für Mieter

Beispiel 1: Ein Fahrrad wird auf dem Hof gestohlen. Variante A: Ihre Hausratversicherung ohne Außenversicherung zahlt nur begrenzt für Fahrraddiebstahl außerhalb verschlossener Räume. Variante B: Mit ausreichender Außenversicherung erhalten Sie den Neuwert abzüglich vereinbarter Selbstbeteiligung. Beispiel 2: Gartenmöbel durch Sturm beschädigt – prüfen Sie, ob Wetterschäden explizit eingeschlossen sind.

Dokumentieren Sie Schadenzeitpunkt und Umstände sofort mit Fotos.

Rechte und Pflichten von Mietern in Deutschland

Als Mieter bleibt die Pflicht, eingebrachtes Eigentum zu sichern, bestehen; für Mängel an der Mietsache ist der Vermieter gemäß den Regelungen des BGB zuständig, nicht aber für fremde Schäden an beweglichem Eigentum des Mieters außerhalb der Wohnung[1]. Bei Streitfragen über Haftung oder Schadensersatz kann das Amtsgericht zuständig sein; für Rechtsfragen und Präzedenzfälle spielt der Bundesgerichtshof eine Rolle[2].

Reagieren Sie innerhalb von Fristen, sonst können Ansprüche verloren gehen.

FAQ

Deckt meine Hausratversicherung automatisch Gegenstände im Keller oder auf dem Balkon?
Nicht immer; viele Hausratverträge begrenzen Schutz außerhalb der Wohnung. Prüfen Sie die Police oder fragen Sie Ihre Versicherung.
Wann ist eine Außenversicherung besonders empfehlenswert?
Wenn Sie teure Fahrräder, E-Bikes oder Werkzeuge regelmäßig außerhalb Ihrer Wohnung lagern oder nutzen, lohnt sich zusätzlicher Schutz.
An welches Gericht wende ich mich bei Streit über eine Zahlung?
In der Regel ist das Amtsgericht zuständig für mietrechtliche Streitigkeiten; höhere Instanzen sind Landgericht und ggf. Bundesgerichtshof.

Anleitung

  1. Schaden dokumentieren: Fotos, Datum, Ort und Zeugen notieren.
  2. Versicherungsbedingungen prüfen: Suchen Sie nach "Außenversicherung" und relevanten Ausschlüssen.
  3. Schaden melden: Kontaktieren Sie Ihre Versicherung und reichen Sie Belege ein.
  4. Bei Streit: Beratung suchen und ggf. Klage beim Amtsgericht prüfen.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] BGB §535 – Pflichten des Vermieters
  2. [2] Bundesgerichtshof – wichtige Entscheidungen zum Mietrecht
  3. [3] Informationen zu Amtsgerichten und Mietrecht
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.