Zahlungsverzugskündigung für Mieter in Deutschland

Kündigung durch Vermieter & Kündigungsschutz 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Viele Mieter in Deutschland erhalten gelegentlich Mahnungen oder gar eine Kündigung wegen Zahlungsverzug. In diesem Text erklären wir verständlich, welche gesetzlichen Fristen und Rechte gelten, welche offiziellen Formulare häufig gebraucht werden und wie Sie fristsicher reagieren können. Ziel ist, Ihnen klare Schritte zu geben — von der sofortigen Prüfung des Kontostands über die Dokumentation der Zahlung bis zur Kontaktaufnahme mit dem Vermieter oder dem Amtsgericht. Wir nennen die relevanten Paragraphen im BGB und die Verfahrensregeln der ZPO sowie hilfreiche offizielle Stellen, damit Sie wissen, wo Sie Ihre Unterlagen einreichen und welche Fristen wichtig sind. Besonders für ältere Mieter erklären wir, wie Sozialbehörden und Beratungsstellen unterstützen können und welche Hilfen bei akuten Zahlungsproblemen möglich sind.

Was bedeutet eine Zahlungsverzugskündigung?

Eine fristlose Kündigung wegen Zahlungsverzugs stützt sich meist auf §543 BGB[1]. Das heißt: Wenn die Miete über einen bestimmten Zeitraum unbezahlt bleibt oder wiederholt ausbleibt, kann der Vermieter kündigen. Für eine wirksame Kündigung sind Form und Frist wichtig; oft muss der Mieter vorher abgemahnt worden sein.

In vielen Fällen ist erst eine bestimmte Summe an Rückständen nötig, bevor gekündigt wird.

Welche Fristen und Schritte gelten?

Prüfen Sie sofort die Zahlungsaufforderungen und bereiten Sie eine lückenlose Dokumentation vor. Gerichtliche Schritte folgen nach den Regeln der ZPO[2], und das Amtsgericht ist in der Regel zuständig.

  • Fristen prüfen (deadline): reagieren Sie innerhalb der gesetzten Frist.
  • Ausstehende Miete zahlen oder Nachweis der Zahlung vorlegen (payment).
  • Schriftliche Kündigung und Formulare prüfen (form).
  • Belege sammeln: Kontoauszüge, Überweisungsbestätigungen, Schriftverkehr (evidence).
  • Kontakt zum Amtsgericht suchen, wenn Klage droht (court).
Antworten Sie rechtzeitig auf Schreiben, um Ihre Rechte nicht zu verlieren.

Welche offiziellen Formulare und Muster sind wichtig?

Typische Dokumente sind das schriftliche Kündigungsschreiben des Vermieters, Mahnungen, und das Klageformular für eine Räumungsklage beim Amtsgericht. Wenn Sie eine Erwiderung oder Ratenvereinbarung senden, verwenden Sie stets schriftliche Nachweise und geben Sie konkrete Zahlungstermine an.

Praktische Handlungsschritte

  • Sofort Konto prüfen und Zahlungsdatum notieren (deadline).
  • Belege anfertigen und Kopien sichern (payment).
  • Vermieter kontaktieren und Vorschlag für eine Ratenzahlung machen (call).
  • Offizielle Formulare beim Amtsgericht erfragen, wenn eine Klage angekündigt wird (form).
Detaillierte Dokumentation erhöht Ihre Chancen bei späteren Verfahren.

FAQ

Kann der Vermieter sofort kündigen?
Nicht immer; eine fristlose Kündigung wegen Zahlungsverzug ist möglich, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen des §543 BGB vorliegen oder eine erhebliche Rückstandsmenge besteht.[1]
Welche Frist habe ich, um zu reagieren?
Das hängt vom Schreiben ab; reagieren Sie aber unverzüglich, denn gerichtliche Folgen richten sich nach der ZPO.[2]
Wer entscheidet über Räumungsklagen?
Das Amtsgericht entscheidet in erster Instanz; in höheren Instanzen sind Landgericht und zuletzt der BGH zuständig.[3]
Gibt es Unterstützung für Senioren?
Ja, Sozialämter und Beratungsstellen bieten Hilfe bei Zahlungsproblemen und vermitteln ggf. Unterstützungsleistungen oder Schuldnerberatung.

Anleitung

  1. Prüfen Sie das Schreiben und notieren Sie die Frist (deadline).
  2. Sammeln Sie Nachweise zu geleisteten Zahlungen und Kontoauszügen (evidence).
  3. Kontaktieren Sie den Vermieter schriftlich und schlagen Sie eine Lösung vor (call).
  4. Erfragen Sie beim Amtsgericht erforderliche Formulare, wenn eine Klage angekündigt wird (form).
  5. Reichen Sie fristgerecht eine Erwiderung oder Widerspruch ein und bereiten Sie sich auf eine mögliche Verhandlung vor (court).

Wichtigste Erkenntnisse

  • Reagieren Sie schnell und behalten Sie Fristen im Blick.
  • Dokumentation und Belege sind entscheidend.
  • Suchen Sie rechtzeitig Hilfe bei Beratungsstellen.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] BGB §543 - Gesetze im Internet
  2. [2] ZPO - Gesetze im Internet
  3. [3] Bundesgerichtshof - bundesgerichtshof.de
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.