Mieter: Fenster und Türdichtungen beim Auszug — Deutschland

Schönheitsreparaturen & Instandhaltungspflichten 3 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Viele Mieter in deutschen Großstädten sorgen sich beim Auszug um Fenster- und Türdichtungen: Wer zahlt für Verschleiß, was gilt als Schaden, und wie beweisen Familien den Zustand? Dieser praktische Leitfaden erklärt klar und verständlich die Rechte und Pflichten von Mieterinnen und Mietern in Deutschland, nennt relevante Paragraphen des BGB und zeigt, welche Beweise bei Übergabe wichtig sind. Sie erhalten konkrete Schritte für die Dokumentation, Hinweise zur Kommunikation mit Vermieterinnen und Vermietern und Beispiele, wie Sie unnötige Kosten vermeiden. Am Ende finden Sie eine Anleitung zum Vorgehen, häufige Fragen mit Antworten sowie offizielle Links und Mustervorlagen, damit der Auszug für Ihre Familie fair und planbar verläuft.

Was gilt beim Auszug?

Grundsätzlich gilt in Deutschland: Vermieter sind für die Instandhaltung der Mietsache verantwortlich, Mieter müssen Schäden melden und üblichen Verschleiß nicht ersetzen. Für Details siehe BGB §§ 535–537[1]. Übliche Abnutzung an Dichtungen durch Alter und Gebrauch ist oft kein ersatzpflichtiger Schaden, anders kann es bei unsachgemäßer Behandlung oder fehlender Wartung aussehen.

In den meisten Fällen zählt deutlich dokumentierter Gebrauch nicht als Schaden.

Wichtig ist die Übergabe: Ein genaues Übergabeprotokoll schützt Familien gegen spätere Forderungen. Sammeln Sie frühzeitig Beweise und kommunizieren Sie schriftlich mit der Vermieterin oder dem Vermieter.

  • Fotos (photo) mit Datum und Uhrzeit von allen Dichtungen anfertigen.
  • Schriftliche Dokumentation (document) zu Wartung, Mängeln und Meldungen an die Vermieterseite führen.
  • Kleine Mängel frühzeitig melden und, falls nötig, fachgerecht reparieren lassen.
  • Übergabeprotokoll ausfüllen oder ein formloses Übergabeprotokoll erstellen und von beiden Seiten unterschreiben lassen.
Bewahren Sie alle Fotos, Rechnungen und Meldungen bis zur Kautionsfreigabe auf.

Konkrete Beweisschritte für Familien

Eltern sollten besonders genau dokumentieren: wo Gebrauchs- und wo Schadenspuren sind, seit wann Probleme bestehen und ob Kinder oder Haustiere zur Abnutzung beigetragen haben. Notieren Sie Datumsangaben, Sendezeiten von Mängelanzeigen und Antworten der Vermieterin oder des Vermieters.

  • Vorher-/Nachher-Fotos (photo) von Dichtung und Rahmen sichern.
  • Alle schriftlichen Meldungen als Kopie aufbewahren und Empfangsbestätigung anstreben.
  • Rechnungen für Reparaturen sammeln, wenn der Schaden nicht vom Vermieter zu vertreten ist.
Detaillierte Dokumentation erhöht die Chancen, nachträgliche Forderungen abzuwehren.

Häufige Fragen

Wer zahlt für abgefallene oder harte Dichtungen?
Wenn Dichtungen altersbedingt verschlissen sind, trägt meist die Vermieterin oder der Vermieter die Kosten. Bei nachgewiesener unsachgemäßer Behandlung durch Mieterinnen und Mieter kann eine Kostenbeteiligung verlangt werden.
Reicht ein Foto als Beweis?
Fotos sind wichtig, oft kombiniert mit einem Übergabeprotokoll. Datum, Perspektive und vergleichbare Vorher-/Nachher-Aufnahmen stärken die Beweislage.
Was passiert, wenn sich Vermieter auf Kosten berufen?
Prüfen Sie die Forderung, fordern Sie eine detaillierte Aufstellung und legen Sie Widerspruch mit eigenen Belegen ein; bei Streit ist das Amtsgericht zuständig.

Anleitung

  1. Bereiten Sie vor dem Auszug ein Übergabeprotokoll vor und verabreden Sie einen Termin (within 14 days) für die Übergabe.
  2. Erstellen Sie Fotos (photo) und eine Liste mit beobachteten Mängeln und Verschleißpunkten.
  3. Schicken Sie eine schriftliche Mängelanzeige an die Vermieterin oder den Vermieter und fordern Sie nötigenfalls eine fachgerechte Reparatur.
  4. Bei Meinungsverschiedenheiten: Frist setzen (within 14 days), Belege sammeln und rechtliche Schritte erwägen.
Reagieren Sie schriftlich auf Forderungen und setzen Sie angemessene Fristen.

Wesentliches für Familien

  • Frühzeitige Kommunikation mit dem Vermieter reduziert Stress beim Umzug.
  • Klare Dokumente und unterschriebene Protokolle schützen Kautionen.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §535–537 – Pflichten der Vermieterin und des Vermieters
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO) – Regeln für gerichtliche Verfahren
  3. [3] Bundesministerium der Justiz (BMJ) – Muster und Formulare für Kündigung und Schriftverkehr
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.