Mieterfehler bei Nagel- und Bohrlöchern in Deutschland
Viele Mieter in Deutschland sind bei Auszug unsicher, welche Nagel- oder Bohrlöcher die Kaution gefährden können. Häufige Fehler sind fehlende Fotos, kein Übergabeprotokoll und das Unterschätzen von normalen Gebrauchsspuren. Dieser Text erklärt in einfachen Worten, wie Sie als Mieter Ihre Rechte nach dem BGB schützen, wie Sie Schäden sinnvoll dokumentieren und welche Pflichten der Vermieter hat. Sie erhalten praktische Schritte zur Beweissicherung, Hinweise zur Kommunikation mit dem Vermieter und Beispiele für offizielle Formulare. Ziel ist, Streitkosten zu vermeiden und bei Bedarf gerichtlich schlagkräftig vorgehen zu können. Lesen Sie weiter für konkrete Handlungsempfehlungen und Fristen, die in Deutschland gelten. Am Ende finden Sie außerdem eine FAQ und konkrete How-To-Schritte.
Was zählt als Schaden?
Nicht jede Bohrung oder jeder Nagelloch ist ein behebungswürdiger Schaden. Kleine Haken für Bilder gelten oft als normale Gebrauchsspuren, während großflächige Bohrungen oder unsachgemäß reparierte Stellen Kosten verursachen können. Die gesetzlichen Grundlagen hierzu stehen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in den §§ 535–580a.[1]
Typische Fehler
- fehlende Fotos und Datumsstempel (photo)
- kein unterschriebenes Übergabeprotokoll (form)
- keine Vorher-/Nachher-Dokumentation bei Reparaturen (evidence)
- unklare Kostenvoranschläge oder fehlende Rechnungen (deposit)
- Reparaturen durch nicht qualifizierte Personen ohne Belege (warning)
Warum diese Fehler teuer werden können
Ohne klare Dokumentation kann der Vermieter behaupten, die Löcher seien größer oder neuer als tatsächlich. Das führt oft zu Abzügen von der Kaution oder zu Nachforderungen. Gute Belege reduzieren das Risiko und erhöhen Ihre Verhandlungsposition.
Wie dokumentieren Mieter Schäden korrekt?
- Fotos mit Datum und Uhrzeit (photo)
- Übergabeprotokoll anfertigen und unterschreiben lassen (form)
- schriftliche Kommunikation per E-Mail oder Einschreiben (contact)
- Rechnungen und Kostenvoranschläge aufbewahren (deposit)
Anleitung
- Machen Sie sofort bei Feststellung Fotos von allen betroffenen Stellen (photo).
- Erstellen Sie ein Übergabeprotokoll beim Auszug und lassen Sie es vom Vermieter unterschreiben (form).
- Informieren Sie den Vermieter schriftlich über geplante Reparaturen und bitten Sie um Zustimmung (contact).
- Sammeln Sie Rechnungen und Belege für Arbeiten und Material (deposit).
- Bei Streit: Frist setzen und ggfs. Klage am Amtsgericht prüfen lassen (court).[2]
FAQ
- Wer zahlt für Bohrlöcher?
- Kleinere Nagellöcher gelten meist als normale Abnutzung; für größere oder unsachgemäß verschlossene Bohrlöcher kann der Mieter haftbar gemacht werden.
- Wie unterscheide ich normale Abnutzung und Schaden?
- Normale Abnutzung ist allmählich und erwartbar; plötzliche, sichtbare Veränderungen wie große Bohrlöcher zählen häufig als Schaden.
- Welche Fristen muss ich beachten?
- Setzen Sie dem Vermieter eine angemessene Frist zur Stellungnahme und Reparatur; bei gerichtlichen Schritten gelten die Regeln der ZPO.[2]
Wichtiges in Kürze
- Fotodokumentation sofort anfertigen und sichern.
- Übergabeprotokoll beim Auszug immer erstellen lassen.
- Kommunikation schriftlich führen, E-Mails aufbewahren.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Gesetze im Internet: Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
- Gesetze im Internet: Zivilprozessordnung (ZPO)
- Bundesgerichtshof (BGH)