Mieterrechte in Deutschland: Silikonfugen & Feuchte

Schönheitsreparaturen & Instandhaltungspflichten 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Was tun bei beschädigten Silikonfugen und Feuchteschäden?

Feuchte in der Wohnung und beschädigte Silikonfugen sind häufige Probleme für Mieter in Deutschland. Wenn Wasser an den Fugen eindringt, kann Schimmel entstehen und die Wohnqualität leiden. Als Mieter haben Sie Rechte: der Vermieter muss Mängel beseitigen und für bewohnbare Zustände sorgen[1]. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Feuchteschäden dokumentieren, Termine mit dem Vermieter oder Handwerkern vereinbaren und Fotobeweise sachgerecht sammeln. Außerdem finden Sie Hinweise, welche Dokumente hilfreich sind und wann Sie rechtliche Schritte prüfen sollten.

Fotografieren Sie Schäden aus mehreren Winkeln und notieren Sie Datum und Uhrzeit.

Schritt 1: Schaden dokumentieren

Saubere Dokumentation erhöht Ihre Erfolgschancen. Sammeln Sie Fotos, kurze Videos und schriftliche Notizen zu Geruch, Farbe und Ausmaß der Feuchte.

  • Fotos aus mehreren Winkeln und Nahaufnahmen machen.
  • Datum und Uhrzeit auf jedem Foto protokollieren.
  • Kurze Videos (30–60 Sekunden) aufnehmen, wenn aktiv Wasser eintritt.
Detaillierte Dokumentation verbessert die Durchsetzbarkeit Ihrer Ansprüche.

Schritt 2: Vermieter informieren

Informieren Sie den Vermieter sofort schriftlich über den Mangel und fordern Sie eine Mängelbeseitigung binnen einer angemessenen Frist. Benennen Sie die Schäden, fügen Sie Fotos bei und schlagen Sie Termine vor.

  • Schriftliche Mängelanzeige per E-Mail oder Einschreiben senden.
  • Konkrete Terminvorschläge für Besichtigung oder Reparatur anbieten.
  • Eine angemessene Frist setzen (z. B. 14 Tage) und Frist im Schreiben nennen.
Bewahren Sie Nachweise über jede Kommunikation mit dem Vermieter auf.

Schritt 3: Termine und Handwerker

Vermieter müssen Mängel beseitigen. Bei Bedarf darf der Vermieter Handwerker beauftragen; lassen Sie sich Termine schriftlich bestätigen und fordern Sie bei Reparaturen eine Bestätigung, welche Arbeiten durchgeführt wurden.

  • Terminvereinbarungen und Zutrittsfragen im Voraus klären.
  • Bei Reparatur: vor und nach der Arbeit Fotos machen.
  • Kontaktinformationen des Handwerkers dokumentieren.

Was, wenn der Vermieter nicht reagiert?

Reagiert der Vermieter nicht oder lehnt er die Mängelbeseitigung ab, können Sie als Mieter weitere Schritte prüfen: Mietminderung, Selbstvornahme (mit Kostenerstattung) oder die Einleitung einer Klage vor dem Amtsgericht. Gesetzliche Grundlagen finden sich im BGB und in der ZPO[1][2].

Mietminderung ist möglich, wenn die Gebrauchstauglichkeit der Wohnung beeinträchtigt ist.

Selbstvornahme

Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Mieter eine Reparatur selbst vornehmen und Kosten vom Vermieter zurückfordern. Dokumentation und vorherige Fristsetzung sind wichtig.

Gerichtliche Schritte

Bei schwerwiegenden oder strittigen Fällen reicht man eine Klage beim zuständigen Amtsgericht ein; in höheren Instanzen entscheidet das Landgericht oder zuletzt der Bundesgerichtshof[3].

FAQ

Kann ich die Miete mindern, wenn Silikonfugen undicht sind?
Ja, bei erheblicher Beeinträchtigung der Wohnqualität kann eine Mietminderung gerechtfertigt sein; dokumentieren Sie Umfang und Zeitpunkt des Mangels.
Muss ich dem Handwerker Zugang erlauben?
Ja, der Vermieter oder beauftragte Handwerker dürfen zur Mangelbeseitigung Zugang verlangen, eine angemessene Vorankündigung ist üblich.
Welche Fristen gelten für die Mängelbeseitigung?
Es gibt keine starre Frist im Gesetz; setzen Sie dem Vermieter eine angemessene Frist (häufig 10–14 Tage) und dokumentieren Sie diese.

Anleitung

  1. Schaden sofort fotografieren und Datum notieren.
  2. Schriftliche Mängelanzeige an den Vermieter senden.
  3. Frist setzen (z. B. 14 Tage) und Antwort erwarten.
  4. Bei Beauftragung: Handwerkertermin bestätigen lassen und Arbeiten dokumentieren.
  5. Bei keiner Lösung: Rechtliche Schritte prüfen und ggf. Klage beim Amtsgericht vorbereiten.

Hilfe und Support / Ressourcen


  1. [1] Gesetze: BGB §§535-580a
  2. [2] Gesetze: ZPO
  3. [3] Bundesgerichtshof (BGH)
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.