Besenrein bei Auszug: Praxistipps für Mieter in Deutschland
Als Mieter in Deutschland wollen Sie beim Auszug oft schnell Klarheit: Was heißt "besenrein" genau, welche Reinigungs- und Reparaturpflichten bestehen, und wie beweisen Sie den Zustand? Dieser Leitfaden erklärt praxisnah, wie Sie Besenreinheit mit einem Foto-Check dokumentieren, welche Fristen und Übergabeformalitäten zu beachten sind und wie das Mietrecht (BGB)[1] Ihre Rechte schützt. Ich beschreibe verständlich, welche Schritte vor der Wohnungsübergabe sinnvoll sind, wie Sie ein Übergabeprotokoll erstellen und was bei Kautionsrückforderung oder Streit vor Gericht zu tun ist. Konkrete Handlungsschritte, Beispiele für Fotos und Hinweise zu offiziellen Formularen helfen Ihnen, Ärger zu vermeiden und Ansprüche durchzusetzen.
Was bedeutet "besenrein"?
"Besenrein" heißt in der Praxis: freie Bodenflächen sauber gefegt, grober Schmutz entfernt, Sanitärbereiche frei von Müll, aber nicht zwangsläufig Profi-Reinigung oder Teppichreinigung. Der genaue Umfang kann im Mietvertrag stehen oder zwischen Mieter und Vermieter vereinbart werden. Bei Unklarheiten bewährt sich eine schriftliche Vereinbarung oder ein Übergabeprotokoll mit Fotos.
Praktische Schritte vor der Übergabe
- Fotos und Videos vom Zustand der Wohnung erstellen, Raum für Raum, Datumsangaben sichtbar halten.
- Kleine Schäden und Mängel selbst beheben oder dem Vermieter rechtzeitig melden (ggf. mit Fristsetzung).
- Wohnung gründlich fegen, Abflüsse prüfen und Müll entsorgen; besondere Reinigungen nur wenn vertraglich vereinbart.
- Übergabeprotokoll vorbereiten, Zustand beschreiben und Fotos referenzieren.
Wie Sie Foto-Checks rechtssicher durchführen
Machen Sie Fotos bei Tageslicht, aus mehreren Blickwinkeln und mit einem Referenzobjekt (z. B. Schlüssel oder Datum auf dem Smartphone). Ordnen Sie die Bilder chronologisch und notieren Sie Ort und Zeit. Sichern Sie Kopien in der Cloud oder auf einem externen Datenträger. Falls möglich, übergeben Sie dem Vermieter die Fotos zusammen mit dem Übergabeprotokoll.
Rechte, Fristen und gerichtliche Schritte
Die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen finden Sie im BGB zur Miete und Pflichten[1] sowie in der Zivilprozessordnung für gerichtliche Schritte[2]. Wenn Einigung mit dem Vermieter nicht möglich ist, entscheidet das Amtsgericht über mietrechtliche Streitigkeiten; in höheren Instanzen kann der Fall bis zum BGH gehen[3]. Setzen Sie Fristen schriftlich und fordern Sie die Rückzahlung der Kaution nach der Übergabe ein, bevor Sie rechtliche Schritte erwägen.
FAQ
- Was genau zählt zur Besenreinheit?
- Zur Besenreinheit gehört meist fegen, Entfernen von grobem Schmutz und das Mitnehmen von Müll; tiefere Reinigungen sind nur bei vertraglicher Vereinbarung erforderlich.
- Kann der Vermieter die Kaution wegen angeblich mangelnder Reinigung einbehalten?
- Der Vermieter kann Einbehalte geltend machen, muss Mängel belegen; sorgfältige Fotos und ein Protokoll reduzieren das Risiko ungerechtfertigter Abzüge.
- Welche Fristen gelten für die Rückforderung der Kaution?
- Es gibt keine einheitliche Frist im Gesetz, aber in der Praxis fordert man die Rückzahlung nach Wohnungsübergabe und Prüfung der Abrechnung; bei Streit kann die ZPO relevant werden.[2]
Anleitung
- Fotos und Videos machen: jeden Raum, Schäden, Zählerstände und persönliche Gegenstände dokumentieren.
- Kleine Reparaturen und Reinigungen erledigen oder schriftlich an den Vermieter melden.
- Übergabeprotokoll mit Datum, Unterschriften und Foto-Verweisen erstellen und kopieren.
- Kaution anfordern und Fristen setzen; bei Verzögerung Mahnung schicken und Frist dokumentieren.
- Bei Uneinigkeit prüfen, ob ein Verfahren beim Amtsgericht sinnvoll ist und rechtliche Beratung nutzen.
