Besenrein bei Auszug: Tipps für Mieter in Deutschland
Beim Fernumzug ist die korrekte Erstellung der Besenreinheit ein häufiger Streitpunkt zwischen Mieter und Vermieter. Dieser Text erklärt verständlich, was "besenrein" in Deutschland bedeutet, welche Pflichten Mieter bei der Übergabe haben und wie Sie Schäden, Reinigung und Schlüsselübergabe praktisch dokumentieren. Ich beschreibe nützliche Formulierungen für Übergabeprotokolle, Fristen und notwendige Schritte, damit Sie Ihre Rechte wahren und spätere Forderungen vermeiden. Die Hinweise eignen sich für Standardwohnungen und geben konkrete Beispiele für Fernumzüge, inklusive Tipps zum Beweis, zur Kommunikation mit dem Vermieter und zu offiziellen Rechtsgrundlagen wie dem BGB. Lesen Sie weiter für eine Checkliste, Musterformulierungen und Hinweise zum Amtsgericht.
Was bedeutet "besenrein"?
"Besenrein" bedeutet in der Regel, dass die Wohnung frei von grobem Schmutz, Müll und persönlichen Gegenständen übergeben wird; intensive Reinigungspflichten oder Schönheitsreparaturen können separat im Mietvertrag geregelt sein. Gesetzlich relevante Regelungen zum Mietvertrag und den Pflichten finden sich im Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §§ 535–580a.[1]
Vorbereitung bei Fernumzug
Planen Sie Reinigung, Reparaturen und den Transport so, dass die Übergabe termingerecht erfolgt. Klären Sie vorab mit dem Vermieter, welche konkreten Erwartungen an die Besenreinheit bestehen (z. B. Fenster geputzt, Boden gefegt, Müll entsorgt). Vereinbaren Sie einen festen Übergabetermin und notieren Sie ihn schriftlich.
- Reinigung: Böden kehren, Arbeitsflächen abwischen und Müll entfernen.
- Reparaturen: Kleinreparaturen nur nach tatsächlichem Bedarf durchführen.
- Schlüssel: Alle vereinbarten Schlüssel vollständig bereithalten.
- Fristen: Übergabetermin schriftlich bestätigen.
Übergabeprotokoll & Formulare
Ein ausführliches Übergabeprotokoll reduziert späteren Streit. Notieren Sie Uhrzeit, Anwesenheit, Zählerstände, vorhandene Mängel und den Zustand der Räume. Nutzen Sie Musterformulierungen für Übergabeprotokolle und, wenn nötig, offizielle Hinweise oder Vorlagen vom Justizministerium für Kündigungsschreiben und gerichtliche Schritte.[2]
Dokumentation und Beweise
Fotos, Datumsstempel und unterschriebene Protokolle sind zentrale Beweismittel. Achten Sie darauf, dass Fotos alle relevanten Perspektiven zeigen (z. B. Gesamtansicht des Zimmers, Nahaufnahmen von Schäden) und speichern Sie Dateien sicher.
- Fotos: Räume und Schäden aus mehreren Winkeln fotografieren.
- Zeugen: Ist möglich, Zeugen bei der Übergabe hinzuziehen.
- Belege: Rechnungen und Angebote für Reparaturen aufbewahren.
FAQ
- Wer trägt die Kosten für Endreinigung?
- Das hängt vom Mietvertrag ab: Fehlt eine Vereinbarung, ist der Mieter nur zur üblichen besenreinen Rückgabe verpflichtet; darüber hinausgehende Reinigungen können nur bei vertraglicher Regelung verlangt werden.
- Was tun, wenn der Vermieter bei der Übergabe Mängel anmerkt?
- Bestanden Mängel, bestehen bleiben: Protokoll erstellen, Fotos machen und ggf. eine Frist zur Nachbesserung setzen; für rechtliche Schritte ist das Amtsgericht zuständig.[3]
- Kann der Vermieter die Kaution wegen unzureichender Reinigung ganz einbehalten?
- Nur wenn tatsächlich nachgewiesene Kosten für Reinigung oder Schadensbeseitigung entstehen; pauschales Einbehalten ohne Belege ist nicht zulässig.
Anleitung
- Termin mit dem Vermieter schriftlich vereinbaren und Uhrzeit bestätigen.
- Vor der Übergabe alle Räume kehren, Müll entfernen und sichtbare Schäden fotografieren.
- Übergabeprotokoll ausfüllen: Zählerstände, Schlüsselzahl, Mängel und Unterschriften dokumentieren.
- Belege für Reinigung/Reparaturen sammeln und dem Protokoll beifügen.
- Schlüsselübergabe bestätigen und Kopien des Protokolls für beide Parteien anfertigen.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV)
- Gesetze im Internet (BGB und andere Texte)
- Bundesgerichtshof (BGH) – Entscheidungen zum Mietrecht
