Inventarliste am Wochenende: Mietrecht in Deutschland

Wohnungsübergabe: Einzug & Auszug 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Viele Mieter fragen sich, ob eine Inventarliste am Wochenende abgestimmt werden kann und welche Rechte beim Einzug oder Auszug gelten. Dieser Text erklärt praxisnah, wie Mieter in Deutschland Fotos, Dokumente und schriftliche Protokolle nutzen, um den Zustand der Wohnung festzuhalten. Wir beschreiben, welche Punkte in einer Übergabe- oder Inventarliste sinnvoll sind, wie Sie mit Ihrem Vermieter Termine koordinieren, welche Fristen bei Mängeln gelten und welche Formulare hilfreich sind. Die Hinweise sind verständlich formuliert, sodass auch Mieter ohne juristische Vorkenntnisse wissen, wann Einsprüche, Mietminderung oder ein Gang zum Amtsgericht infrage kommen können.

Was gilt beim Abstimmen der Inventarliste?

Eine Inventarliste (Übergabeprotokoll) dokumentiert Zustand und Einrichtungsdetails und hilft Mietern, spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Rechtliche Grundlagen zum Mietvertrag, Pflichten von Vermieter und Mieter sowie zur Mietminderung stehen im BGB.[1]

Bewahren Sie Fotos und Protokolle sicher und datiert auf.

Wichtige Punkte bei der Abstimmung

  • Termin mit dem Vermieter abstimmen und Uhrzeit schriftlich bestätigen.
  • Fotos und genaue Beschreibungen als Beweismittel anfertigen.
  • Zustand jedes Zimmers und beweglicher Einrichtungsgegenstände protokollieren.
  • Schlüsselübergabe, Zutrittsrechte und Privatsphäre-Regeln klären.
  • Entdeckte Mängel sofort und fristgerecht melden.
  • Bei Nicht-Einigung: Amtsgericht kann zuständig sein; Verfahren folgen der ZPO.[2]

Checkliste: Inventarliste am Wochenende

  1. Vereinbaren Sie einen festen Termin; am Wochenende klare Uhrzeit vorschlagen.
  2. Gehen Sie Raum für Raum mit einer Liste vor und fotografieren Sie beschädigte Stellen.
  3. Notieren Sie technische Mängel (Heizung, Wasser, Elektrik) und dokumentieren Sie Datum und Uhrzeit.
  4. Schicken Sie dem Vermieter nach dem Termin das Protokoll per E-Mail und fordern Sie Bestätigung an.
  5. Bei Auszug: Schlüsselübergabe dokumentieren und Empfang quittieren lassen.
  6. Wenn Fristen für Reparaturen oder Mängel genannt werden, halten Sie diese Fristen schriftlich fest.

Formulare und Muster: Für Kündigungsschreiben und formale Schreiben an den Vermieter gibt es offizielle Muster und Hinweise, die Mietern die Formulierung erleichtern können; prüfen Sie offizielle Vorlagen des Bundesministeriums der Justiz.[3]

Antworten Sie auf rechtliche Schreiben fristgerecht, um Ihre Rechte zu bewahren.

Häufige Fragen

Darf der Vermieter eine Inventarliste am Wochenende verlangen?
Ja, Termine lassen sich grundsätzlich am Wochenende vereinbaren, sofern beide Parteien zustimmen und keine vertraglichen Beschränkungen vorliegen.
Was kann ich tun, wenn der Vermieter Änderungen in der Liste verlangt?
Notieren Sie Einwände schriftlich, fertigen Sie Fotos an und fordern Sie Rückbestätigung per E-Mail oder unterschriebenem Protokoll.
Wann ist ein Gang vor das Amtsgericht sinnvoll?
Wenn nach Dokumentation und Verhandlung keine Einigung möglich ist, kann eine Klage beim Amtsgericht geprüft werden; das Verfahren richtet sich nach der ZPO.[2]

Anleitung

  1. Vorbereitung: Laden Sie eine einfache Inventarliste herunter oder erstellen Sie ein Dokument mit Raumaufstellung.
  2. Termin vereinbaren: Schlagen Sie zwei Zeitfenster vor, auch am Wochenende.
  3. Dokumentation vor Ort: Fotografieren, Beschreiben, Datum notieren und von beiden Parteien unterschreiben lassen.
  4. Nachbereitung: Protokoll per E-Mail senden und um Empfangsbestätigung bitten.
  5. Bei Streit: Belege sammeln und rechtliche Schritte prüfen; relevante Gesetzesstellen sind im BGB zu Mietrecht zu finden.[1]

Hilfe & Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – §§ 535–580a
  2. [2] Zivilprozessordnung (ZPO)
  3. [3] Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz – Formulare und Muster
  4. [4] Bundesgerichtshof (BGH) – Entscheidungen zum Mietrecht
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.