Mängelliste beim Einzug: Beweise für Mieter in Deutschland
Als Mieter in Deutschland sollten Sie Mängel beim Einzug sofort dokumentieren. Eine präzise Mängelliste mit Fotos schützt vor späteren Streitigkeiten über Schäden, Kaution oder Nachforderungen. Für WG-Bewohner ist das praktische Arbeiten im Team wichtig: ein gemeinsamer Foto-Check, klar benannte Räume und schriftliche Unterschriften aller Mitbewohner erhöhen die Beweiskraft. Dieses Muster erklärt, welche Details wichtig sind, wie Sie Fotos sinnvoll beschriften, welche Fristen und Formulare zu beachten sind und wie Sie bei strittigen Fällen das Amtsgericht einschalten können.[2] Notieren Sie Datum und Uhrzeit, behalten Sie E‑Mails und Schlüsselprotokolle und senden Sie die Liste am besten per Einschreiben oder als E-Mail mit Lesebestätigung.
Mängelliste richtig erstellen
Eine vollständige Übergabe- oder Mängelliste sollte alle sichtbaren Schäden und Funktionsstörungen nennen. Verweisen Sie dabei auf Ihre Rechte aus dem BGB (z. B. Pflichten des Vermieters und Mietminderung) und vermerken Sie Zählerstände sowie nicht funktionierende Einrichtungen.[1]
Was in die Liste gehört
- Fotos mit Datum und Uhrzeit sowie einer kurzen Beschreibung des Mangels.
- Klare Raumangabe (z. B. "Küche, linke Wand neben Fenster").
- Funktionsprüfung von Heizung, Wasser und Elektrik; notieren Sie, was nicht funktioniert.
- Zählerstände (Strom, Gas, Wasser) fotografieren und notieren.
- Schlüsselübergabe dokumentieren und Anzahl der übergebenen Schlüssel festhalten.
- Ort, Datum und Unterschriften aller anwesenden Personen auf dem Protokoll.
Fotos: Checkliste für WGs
- Weitwinkelaufnahme des Raums zur Orientierung.
- Nahaufnahmen von Schäden mit Maßstab (z. B. Lineal) und gut lesbarer Datumsangabe.
- Kurznotiz zum Foto mit Raumname, Datum und Initialen der Person, die fotografiert hat.
- Senden Sie die Mängelliste schriftlich an den Vermieter und fordern Sie eine Empfangsbestätigung oder Antwort.
- Melden Sie schwere Mängel zeitnah, damit Sie Fristen wahren und Rechte wie Mietminderung nicht verlieren.
FAQ
- Was ist ein Übergabeprotokoll?
- Ein schriftliches Dokument, das Zustand, Zählerstände, Schlüsselübergabe und sichtbare Mängel beim Einzug festhält; wichtig als Beweismittel.
- Was mache ich, wenn der Vermieter die Mängel nicht anerkennt?
- Schicken Sie die Liste per Einschreiben oder E-Mail mit Lesebestätigung, sammeln Sie weitere Beweise und prüfen Sie die Möglichkeit einer Mietminderung oder gerichtlichen Klärung beim Amtsgericht.[2]
- Bis wann muss ich Mängel melden?
- Wesentliche Mängel sollten unverzüglich nach Entdeckung gemeldet werden; bei Einzug ist sofortiges Dokumentieren empfehlenswert, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.[1]
Anleitung
- Gehen Sie Raum für Raum systematisch vor und beginnen Sie mit den Gemeinschaftsflächen.
- Fotografieren Sie erst die Gesamtsituation, dann Detailaufnahmen mit Maßstab und Datumsangabe.
- Notieren Sie zu jedem Foto eine Kurzbeschreibung mit Raumname, Datum und Initialen.
- Erstellen Sie ein schriftliches Übergabeprotokoll und lassen Sie es von allen Anwesenden unterschreiben.
- Senden Sie die Liste an den Vermieter und bewahren Sie Kopien sowie die Originalfotos auf.
- Suchen Sie bei Bedarf rechtliche Beratung oder informieren Sie das zuständige Amtsgericht über das weitere Vorgehen.[3]
Wichtige Erkenntnisse
- Fotos mit Datum und klaren Beschreibungen sind oft das beste Beweismittel.
- Ein unterschriebenes Übergabeprotokoll reduziert Streitigkeiten bei Auszug.
- Frühzeitiges Handeln schützt Ihre Kautionsansprüche und Rechte als Mieter.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), §§ 535–580a
- Zivilprozessordnung (ZPO)
- Amtsgerichte - Justizportal des Bundes und der Länder