Mieter-Beweis: Zwischenablesung rechtssicher in Deutschland
Was ist eine Zwischenablesung und warum beweissicher?
Eine Zwischenablesung ist die dokumentierte Erfassung des aktuellen Zählerstands zwischen regelmäßigen Abrechnungszeitpunkten. Für Mieter ist sie wichtig, um Nachforderungen oder falsche Abrechnungen zu vermeiden; die gesetzlichen Pflichten und Rechte zur Nutzung und Abrechnung von Betriebskosten sind im BGB festgehalten [1].
Vorbereitung: Was sammeln?
- Fotos vom Zählerstand und der unmittelbaren Umgebung als Beweis
- Datum und Uhrzeit der Ablesung eindeutig dokumentieren
- Schriftliches Ableseprotokoll mit Zählernummer und Messwert
- Kontaktdaten von Zeugen festhalten (Name, Nummer)
- Falls vorhanden: Formular oder Nachweis des Vermieters aufnehmen und unterschreiben lassen
- Bei Zutritt durch Dritte: Anlass, Name der Person und Uhrzeit notieren
- Beim Umzug: Zählerstände bei Übergabe protokollieren und beide Parteien unterschreiben lassen
Formulare und Behörden
Für formelle Schritte, etwa wenn es später zu einer Abrechnungssache kommt, gibt es offizielle Formulare und Wege. Ein Mahnbescheid kann z.B. über den Formularservice der Justiz beantragt werden; für mietrechtliche Grundlagen verweisen Sie auf die Gesetzestexte im BGB Formularservice der Justiz und die gesetzlichen Regelungen im BGB BGB §535 ff.[1].
Was tun bei Streit: Schritte und Fristen
- Prüfen Sie die Abrechnung sofort nach Erhalt und notieren Sie Fristen zur Rückmeldung
- Sammeln Sie alle Beweise (Fotos, Protokolle, Zeugenangaben) und sichern Sie Kopien
- Schreiben Sie eine formelle Antwort an den Vermieter und fordern Sie Korrektur innerhalb einer Frist
- Kommt keine Einigung zustande, prüfen Sie die Zuständigkeit des Amtsgerichts und informieren Sie sich über frühere Entscheidungen des BGH für vergleichbare Fälle[3]
FAQ
- Muss ich als Mieter Zwischenablesungen durchführen?
- Sie sind nicht generell verpflichtet, Zähler zwischen den Abrechnungen abzulesen, aber eine eigene Dokumentation schützt Sie vor späteren Nachforderungen.
- Welche Beweise sind am stärksten?
- Fotos mit Datum/Uhrzeit, ein unterschriebenes Ableseprotokoll und Zeugenangaben gelten als besonders belastbar.
- Welches Gericht ist zuständig bei Mietstreit?
- Für die meisten Mietstreitigkeiten ist das Amtsgericht zuständig; in höheren Instanzen entscheidet das Landgericht oder der Bundesgerichtshof über Rechtsfragen[3].
Anleitung
- Vereinbaren Sie einen festen Termin zur Ablesung und notieren Sie Datum und Uhrzeit
- Fotografieren Sie den Zähler aus verschiedenen Winkeln und schließen Sie die Zählernummer ins Bild ein
- Füllen Sie ein kurzes Ableseprotokoll aus (Datum, Uhrzeit, Zählernummer, Messwert, Unterschrift einer anwesenden Person)
- Senden Sie dem Vermieter eine Kopie per E-Mail und halten Sie den Versandbeleg als Nachweis
- Bei Uneinigkeit: Reichen Sie gesammelte Beweise beim zuständigen Gericht oder zur rechtlichen Beratung ein
Schlussfolgerungen
- Frühzeitige und saubere Dokumentation verhindert viele Streitfälle.
- Nutzen Sie offizielle Formulare und bewahren Sie Kopien auf.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) — Gesetze im Internet
- Bundesgerichtshof (BGH) — offizielle Seite
- Formularservice der Justiz — Bundesformularsammlung