Mieterhöhung anfechten in Deutschland: Formfehler

Miete & Mietpreisbremse 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

Als Mieter in Deutschland können Sie eine Mieterhöhung anfechten, wenn das Schreiben formelle Fehler enthält oder Fristen nicht eingehalten wurden. Dieser Artikel erklärt verständlich, welche Formfehler häufig vorkommen, wie Sie Beweise sammeln, welche Fristen zu beachten sind und welche offiziellen Formulare hilfreich sind. Ich zeige praktische Beispiele für fehlerhafte Mieterhöhungen, Schritt-für-Schritt-Aktionen zum Widerspruch und Hinweise zur Kommunikation mit dem Vermieter. Die Informationen beziehen sich auf das BGB und typische Gerichtsentscheidungen, und enthalten Hinweise, wann eine Klage vor dem Amtsgericht nötig sein kann. Ziel ist, dass Sie als Mieter Ihre Rechte in klaren Schritten erkennen und sicher handeln können.

Wann ist eine Mieterhöhung formfehlerhaft?

Eine Mieterhöhung muss formal korrekt begründet und zugestellt werden; insbesondere regelt § 558 BGB die Mieterhöhung wegen Vergleichsmieten.[1] Formfehler können die Mieterhöhung unwirksam machen, wenn etwa notwendige Angaben fehlen oder Fristen nicht eingehalten wurden.

  • Fehlende oder unvollständige schriftliche Begründung des Erhöhungsersuchens.
  • Fristen wurden falsch berechnet oder die Zustellung erfolgte nicht nachweisbar.
  • Unklare oder fehlerhafte Berechnung der neuen Miete oder der Vergleichswerte.
  • Wichtige Nachweise zu Modernisierungen oder Betriebskosten fehlen.
Bewahren Sie alle Originalschreiben sicher auf.

Beispiele für Formfehler

Beispiel 1: Fehlende Begründung

Der Vermieter teilt eine Mieterhöhung mit, nennt aber keine Vergleichswohnungen oder Berechnungsgrundlage. Ohne nachvollziehbare Begründung fehlt oft die gesetzliche Grundlage für die Erhöhung.

Beispiel 2: Fristfehler

Die Mieterhöhung wird erst einen Tag vor Ablauf einer Frist zugestellt oder ohne die erforderliche Ankündigungsfrist. Solche Fristfehler können die Erhöhung unwirksam machen.

Anleitung

  1. Sammeln Sie alle relevanten Dokumente: Mieterhöhungsschreiben, Mietvertrag, Zahlungsbelege und Fotos.
  2. Prüfen Sie die Begründung schriftlich auf fehlende Vergleichsangaben oder Berechnungsfehler.
  3. Reagieren Sie fristgerecht: Schicken Sie innerhalb der gesetzten Frist einen schriftlichen Widerspruch an den Vermieter.
  4. Wenn eine Einigung nicht gelingt, erwägen Sie die Klage vor dem zuständigen Amtsgericht; dokumentieren Sie Beweise sorgfältig.
Reagieren Sie innerhalb der Fristen, sonst können Rechte verloren gehen.

FAQ

Kann ich eine Mieterhöhung wegen Formfehlern zurückweisen?
Ja. Sie können schriftlich widersprechen und die fehlenden Punkte benennen; in vielen Fällen ist die Mieterhöhung dann nicht durchsetzbar.
Welche Fristen sind besonders wichtig?
Achten Sie auf Zustellungsfristen und die Reaktionsfrist des Vermieters; bei Unsicherheit hilft eine schnelle schriftliche Reaktion.
Wer entscheidet Streitfälle zu Mieterhöhungen?
Streitfälle werden in erster Instanz meist vor dem Amtsgericht verhandelt; für Rechtsprechung zu Auslegungsfragen kann der BGH maßgebliche Entscheidungen treffen.[2]

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] § 558 BGB — Mieterhöhung
  2. [2] Bundesgerichtshof — Entscheidungen zum Mietrecht
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.