Ordentliche Kündigung als Mieter in Deutschland
Als Student eine Wohnung kündigen zu müssen, ist oft zeitkritisch und nervenaufreibend. Dieser Text erklärt in verständlicher Sprache, wie Mieter in Deutschland eine ordentliche Kündigung korrekt formulieren, welche Fristen gelten und welche formalen Angaben im Schreiben nicht fehlen dürfen. Sie erhalten praktische Musterformulierungen, Hinweise zur Zustellung der Kündigung und Tipps, wie Sie Dokumente und Beweise sicher archivieren. Außerdem beschreiben wir, wann ein außerordentliches Kündigungsrecht möglich ist und welche Rolle das Amtsgericht im Streitfall spielt. Ziel ist, dass Sie Ihre Kündigung rechtssicher vorbereiten und unnötige Fehler vermeiden, damit der Wohnungswechsel für Studium und Alltag planbar bleibt. Bei Unsicherheit nennen wir die relevanten Gesetzesstellen und Formulare.
Was gehört in eine ordentliche Kündigung?
Eine ordentliche Kündigung muss klar und vollständig sein. Schreiben Sie ein kurzes, formales Schreiben mit den folgenden Angaben; behalten Sie eine Kopie.
- Vollständiger Name und aktuelle Anschrift des Mieters
- Name und Anschrift des Vermieters
- Angabe des Datums und des gewünschten Beendigungszeitpunkts (Kündigungstermin)
- Formulierung wie "Hiermit kündige ich den Mietvertrag zum [Datum] ordnungsgemäß"
- Eigenhändige Unterschrift und Datum
Fristen und Besonderheiten für Studierende
Prüfen Sie zuerst Ihren Mietvertrag auf abweichende Fristen; gelten keine Sonderregelungen, sind die gesetzlichen Kündigungsfristen zu beachten. Für normale Wohnraummietverhältnisse gelten die Regelungen des BGB für Mietverhältnisse unter anderem in den §§ 535–580a.[1] Manche Studierenden haben befristete Untermietverträge oder Staffelvereinbarungen; prüfen Sie Folgen für die Fristen und mögliche Übernahmepflichten.
Zustellung und Nachweis
Wichtig ist, dass die Kündigung dem Vermieter nachweisbar zugeht. Empfehlenswert sind eindeutige Übergabewege und Belege.
- Senden per Einschreiben mit Rückschein oder Übergabe gegen Empfangsbestätigung
- Persönliche Übergabe mit Zeugen oder schriftlicher Empfangsbestätigung
- Digitale Kopien, Scans und Foto-Belege der Übergabe aufbewahren
Was tun bei Problemen oder Widerspruch des Vermieters?
Wenn der Vermieter die Kündigung bestreitet oder widersprüchliche Aussagen macht, dokumentieren Sie alle Kontakte und legen Sie Belege vor. Bei formalen oder rechtlichen Streitigkeiten entscheidet das zuständige Amtsgericht; in komplexeren Fällen können Verfahren nach der Zivilprozessordnung erforderlich sein.[2][3]
Häufige Fragen
- Wie lange ist die gesetzliche Kündigungsfrist bei Wohnraum?
- Die gesetzliche Kündigungsfrist für Mieter beträgt in der Regel drei Monate, sofern im Mietvertrag nichts anderes vereinbart ist.[1]
- Muss ich die Kündigung begründen?
- Als Mieter brauchen Sie bei einer ordentlichen Kündigung in der Regel keinen besonderen Grund anzugeben; nennen Sie lediglich das gewünschte Beendigungsdatum.
- Kann ich vor Ablauf der Frist ausziehen?
- Ein vorzeitiges Ausziehen ist oft möglich, wenn Vermieter zustimmen oder ein Nachmieter gestellt wird; klären Sie das schriftlich und dokumentieren Sie eine Vereinbarung.
Anleitung
- Prüfen Sie den Mietvertrag und berechnen Sie die Kündigungsfrist.
- Formulieren Sie das Kündigungsschreiben mit allen Pflichtangaben.
- Unterschreiben Sie das Schreiben eigenhändig und datieren Sie es.
- Versenden Sie die Kündigung als Einschreiben mit Rückschein oder übergeben Sie sie gegen Empfangsbestätigung.
- Bewahren Sie alle Belege, Kopien und Kommunikationsprotokolle sicher auf.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): zentrale Vorschriften zu Mietverhältnissen
- Bundesgerichtshof (BGH): wichtige Entscheidungen im Mietrecht
- Informationen zu Gerichten und Zuständigkeiten (Amtsgericht)
