Stromausfall: Mieter-Checkliste in Deutschland
Als Mieter in Deutschland ist ein Stromausfall nicht nur lästig, sondern kann Wohnqualität, Sicherheit und Lebensmittel verderben gefährden. Dieser Leitfaden erklärt verständlich, welche ersten Schritte Sie als Mieter sofort unternehmen sollten: wie Sie den Ausfall korrekt melden, welche Fotos und Aufzeichnungen wichtig sind, wann Sie Ersatzansprüche prüfen und welche Fristen gelten. Wir nennen Ansprechpartner, geben praktische Vorlagen für schriftliche Meldungen und erklären, wann rechtliche Schritte oder eine Mietminderung möglich sind. Am Ende finden Sie eine kurze Checkliste und Antworten auf häufige Fragen sowie Hinweise zu offiziellen Formularen und zuständigen Gerichten in Deutschland.
Was tun bei einem Stromausfall als Mieter?
Sofortmaßnahmen
- Vermieter schriftlich informieren und Frist setzen (notice).
- Netzbetreiber oder Störungs-Hotline anrufen und Störung melden (contact).
- Sicherungskasten und Sicherungen prüfen; bei Verdacht auf Elektrik-Probleme Fachbetrieb informieren (repair).
- Gefährdung beseitigen: offene Flammen vermeiden und Notbeleuchtung bereitstellen (safety).
- Fotos machen und Uhrzeiten notieren, welche Geräte betroffen sind (evidence).
- Wertsachen und Medikamente sicher lagern; Kühlschrank kurz schließen, Türen geschlossen halten.
Wie Sie korrekt melden
Formular oder kurze schriftliche Mängelanzeige an Vermieter: Datum, Uhrzeit, betroffene Räume, sichtbare Schäden, bereits getroffene Maßnahmen und Frist zur Behebung (z. B. 48 Stunden). Senden Sie die Meldung per E-Mail und per Einschreiben, wenn möglich. Führen Sie ein Protokoll aller Anrufe und Antworten.
Rechte und Pflichten nach dem Ausfall
Als Mieter haben Sie Anspruch auf eine funktionierende Wohnung nach den Regeln des Mietrechts (BGB §§ 535–536). Wenn der Ausfall länger dauert oder die Wohnnutzung erheblich eingeschränkt ist, können Mietminderung, Schadensersatz oder Ersatzanschaffungen infrage kommen. Prüfen Sie Fristen und informieren Sie den Vermieter schriftlich; nennen Sie die Folgen und setzen Sie eine angemessene Nachfrist.[1]
Wenn der Vermieter nicht reagiert
Bleibt der Vermieter untätig, dokumentieren Sie alles sorgfältig und erwägen Sie rechtliche Schritte; Mietstreitigkeiten werden vor dem Amtsgericht verhandelt, bei Berufung vor dem Landgericht oder Bundesgerichtshof.[2] In dringenden Fällen kann das Gericht einstweiligen Rechtsschutz gewähren. Beachten Sie die Verfahrensregeln der Zivilprozessordnung, wenn Sie Klage oder Anträge vorbereiten.
Anleitung
- Vermieter schriftlich informieren: Datum, Uhrzeit, Beschreibung, Frist setzen (notice).
- Netzbetreiber kontaktieren und Störung melden; Vorgangsnummer notieren (contact).
- Schäden und fehlende Versorgung dokumentieren: Fotos, Videos, Uhrzeiten (evidence).
- Wenn nötig Handwerker beauftragen und Rechnungen sammeln; prüfen, wer zahlt (repair).
- Bei anhaltender Störung rechtliche Schritte prüfen oder Klage beim Amtsgericht einreichen (court).
FAQ
- Kann ich die Miete mindern, wenn der Strom länger ausfällt?
- Ja, bei erheblicher Beeinträchtigung der Wohnnutzung kann eine Mietminderung möglich sein. Höhe und Beginn hängen vom Einzelfall ab; dokumentieren Sie Umfang und Dauer.
- Wer zahlt für verderbende Lebensmittel?
- Schäden können unter bestimmten Voraussetzungen als Schadensersatz gegenüber Vermieter oder Netzbetreiber geltend gemacht werden; sichern Sie Belege und melden Sie den Schaden sofort.
- Wen kontaktiere ich bei wiederkehrenden Ausfällen?
- Informieren Sie zuerst Vermieter und Netzbetreiber. Bei wiederholten Störungen kann die Bundesnetzagentur Hinweise geben oder Beschwerden entgegennehmen.[3]