Mieter: Einkommensgrenzen korrekt nachweisen in Deutschland
Worauf Mieter achten sollten
Bei Nachweisen zu Einkommensgrenzen kommt es auf Vollständigkeit, Zeiträume und die richtige Form an. Behörden fragen meist die letzten 3 bis 12 Monate an, Arbeitgeberbestätigungen und Kontoauszüge sind üblich. Rechtliche Grundlagen zum Mietrecht sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt[1], für Förderregeln gilt das Wohnraumförderungsgesetz (WoFG)[2]. Wenn ein Streit vor Gericht geht, ist das Amtsgericht zuständig; verfahrensrechtliche Regeln stehen in der Zivilprozessordnung (ZPO)[3].
Häufige Fehler
- Unvollständige Gehaltsabrechnungen oder falsche Abrechnungszeiträume.
- Fehlende Arbeitgeberbestätigung oder unleserliche Scans.
- Keine beglaubigten Kopien, wenn die Behörde sie verlangt.
- Nicht geklärte Zu- oder Abschläge (z. B. Einmalzahlungen, Kindergeld, Unterhalt).
- Fristen versäumen oder Unterlagen per unsicherer E-Mail senden ohne Empfangsbestätigung.
Checkliste: Was Sie vorbereiten sollten
- Letzte drei bis zwölf Gehaltsabrechnungen, je nach Anforderung.
- Aktuelle Kontoauszüge, die regelmäßige Einkünfte belegen.
- Schriftliche Arbeitgeberbestätigung mit Startdatum und Gehalt.
- Nachweise zu Sozialleistungen, Unterhalt oder Kindergeld.
- Gültiger Personalausweis oder Meldebescheinigung.
- Beglaubigte Kopien, wenn von der Behörde gefordert.
Formulare und Muster
Wichtige Formulare sind zumeist Antragsformulare für den WBS (Antrag auf Ausstellung eines Wohnberechtigungsscheins) sowie ggf. ergänzende Nachweisformulare der jeweiligen Landesbehörde. Ein einfaches Beispiel: eine Arbeitgeberbestätigung sollte Name des Arbeitgebers, Beschäftigungsbeginn und Brutto-/Nettoangaben enthalten und von einer Ansprechpartnerin oder einem Ansprechpartner unterschrieben sein. Falls eine Behörde beglaubigte Kopien verlangt, klären Sie bei der zuständigen Stelle, ob eine einfache Kopie mit Behördenstempel ausreicht oder eine amtliche Beglaubigung nötig ist.
Praktisches Vorgehen
- Sammeln Sie alle relevanten Dokumente und erstellen Sie eine Inhaltsübersicht.
- Erstellen Sie Kopien und eine digitale Version (PDF), benennen Sie Dateien eindeutig.
- Holen Sie fehlende Arbeitgeberbestätigungen ein; nutzen Sie ein kurzes Muster, das alle nötigen Daten nennt.
- Reichen Sie die Unterlagen fristgerecht bei der zuständigen Stelle ein und fordern Sie eine Eingangsbestätigung an.
- Bewahren Sie alle Antworten und Aktenzeichen sicher auf für mögliche Nachfragen oder Widersprüche.
Häufige Fragen
- Was ist ein Wohnberechtigungsschein (WBS)?
- Der WBS bestätigt, dass Sie die Einkommensvoraussetzungen für geförderten Wohnraum erfüllen; er wird von der zuständigen kommunalen Behörde ausgestellt.
- Welche Fristen muss ich beachten?
- Fristen stehen in der Aufforderung oder im Antragsformular; reichen Sie Unterlagen rechtzeitig ein und dokumentieren Sie Sendungen.
- Kann ich fehlende Dokumente nachreichen?
- Ja, oft ist ein Nachreichen möglich, aber informieren Sie die Behörde sofort und beantragen Sie ggf. Fristverlängerung schriftlich.
Anleitung
- Lesen Sie die Anforderung der Behörde genau und markieren Sie geforderte Dokumente.
- Sammeln Sie Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge und ggf. Nachweise über Sozialleistungen.
- Lassen Sie erforderliche Kopien beglaubigen oder holen Sie eine schriftliche Bestätigung des Arbeitgebers ein.
- Ordnen Sie die Unterlagen, erstellen Sie ein Deckblatt mit Kontaktinformationen und senden Sie alles mit Empfangsbestätigung.
- Bewahren Sie alle Nachweise auf und dokumentieren Sie Antworten, Fristen und Aktenzeichen.
Hilfe und Unterstützung
- BGB §§ 535–580a (Mietrecht) — gesetze-im-internet.de
- Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) — gesetze-im-internet.de
- Zivilprozessordnung (ZPO) — gesetze-im-internet.de