Umzug mit WBS: Mieterinfos & Checkliste in Deutschland
Viele Menschen in Deutschland, die Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, überlegen, ob ein Umzug mit Wohnberechtigungsschein (WBS) möglich und sinnvoll ist. Als Mieter sollten Sie genau wissen, welche Chancen und Grenzen der WBS bietet: Er erleichtert den Zugang zu gefördertem Wohnraum, ist aber an Einkommensgrenzen und regionale Regelungen gebunden. In diesem Leitfaden erkläre ich verständlich, welche Formalitäten beim Umzug wichtig sind, welche offiziellen Formulare Sie benötigen und wie Sie barrierefreie Optionen einplanen. Es gibt praktische Tipps zu Kündigungsfristen, Kautionsregelungen und zur Kommunikation mit dem Vermieter sowie Hinweise, wann gerichtliche Schritte vor einem Amtsgericht nötig werden können. So sind Sie als Mieter in Deutschland besser vorbereitet und können Ihre Wahl sicher treffen.
WBS und Umzug: Vorteile und Grenzen
Der Wohnberechtigungsschein (WBS) sichert oft Zugang zu gefördertem Wohnraum, ersetzt aber nicht automatisch jegliche Pflicht gegenüber dem Vermieter. Wohnungsrechte und Vermieterpflichten ergeben sich aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)[1], während Förderregeln und Anspruchsbedingungen im Wohnraumförderungsgesetz (WoFG)[2] geregelt sind. Viele Städte verlangen für die Beantragung eines WBS spezifische Nachweise beim Amt; klären Sie daher frühzeitig, welche Unterlagen nötig sind. Musterbriefe zur ordentlichen Kündigung finden Sie als Beispiele beim Bundesministerium der Justiz.BMJ
Checkliste für Umzug mit WBS
- Kündigungsfrist prüfen (meist 3 Monate) und fristgerecht schriftlich kündigen.
- Kaution und Zahlungsmodalitäten klären; Kontoauszüge für Mietzahlnachweis bereithalten.
- WBS-Antrag beim zuständigen Amt stellen oder erneuern und Eingangsbestätigung aufbewahren.
- Übergabetermin vereinbaren und Wohnungsübergabeprotokoll mit Fotos erstellen.
- Notwendige Reparaturen und Mängel vor Übergabe dokumentieren und den Vermieter schriftlich bitten, diese zu beheben.
- Ummeldung beim Einwohnermeldeamt innerhalb der vorgeschriebenen Frist vornehmen.
FAQ
- Kann ich mit einem WBS in jede Sozialwohnung umziehen?
- Nein. Der WBS berechtigt zur Suche nach gefördertem Wohnraum, aber konkrete Zugänge hängen von regionalen Vergabekriterien und freien Wohnungen ab. Zuständige Vergabestellen und Förderrichtlinien richten sich nach dem WoFG[2].
- Welche Fristen muss ich beim Umzug beachten?
- Wichtige Fristen sind Kündigungsfristen des Mietvertrags, die in der Regel drei Monate betragen, sowie Meldefristen beim Einwohnermeldeamt. Bei Streitigkeiten kann das Amtsgericht zuständig sein.[3]
- Welche offiziellen Formulare brauche ich?
- Wichtige Formulare sind: Antrag auf Wohnberechtigungsschein beim örtlichen Amt, Anmeldeformular für das Einwohnermeldeamt und gegebenenfalls ein Kündigungsschreiben (Muster beim BMJ). Nutzen Sie die Eingangsbestätigungen als Nachweis gegenüber dem Vermieter.
Anleitung
- Prüfen Sie zunächst Ihren Anspruch auf WBS beim zuständigen Amt und sammeln Sie notwendige Nachweise.
- Füllen Sie den WBS-Antrag aus und reichen Sie ihn mit Einkommensnachweisen ein.
- Planen Sie Kündigungsfristen und informieren Sie den Vermieter schriftlich mit Nachweis.
- Organisieren Sie Transport und Helfer und erstellen Sie eine Inventarliste für die Übergabe.
- Führen Sie bei Aus- und Einzug ein Übergabeprotokoll und dokumentieren Sie den Zustand mit Fotos.
- Ummeldung, Versorgung (Strom/Wasser) und Nachsendeauftrag rechtzeitig erledigen.
Wichtigste Erkenntnisse
- Fristen beachten: Kündigung und Meldefristen rechtzeitig planen.
- Formulare vollständig einreichen und Eingangsbestätigungen aufbewahren.
- Dokumentation (Fotos, Protokolle) sichert Ihre Rechte bei Streit.
Hilfe und Unterstützung / Ressourcen
- BGB: Pflichten des Vermieters (§§535–580a)
- WoFG: Wohnraumförderungsgesetz und WBS-Regeln
- Bundesgerichtshof: Rechtsprechung zu Mietfragen